Eintracht Trier: Zurücklehnen verboten

Trier · Mit dem SC Verl gastiert heute Abend ein unangenehmer Gegner im Moselstadion (19 Uhr). Im letzten Heimspiel des Jahres kommt für Eintracht Trier aber nur ein Sieg infrage.

Am späten Montagvormittag ging der Daumen nach oben. Nach dem Votum einer Platzkommission kann das Nachholspiel zwischen Eintracht Trier und dem SC Verl heute Abend ausgetragen werden.

Eine frohe Botschaft für Trainer Roland Seitz: "Es ist gut, dass wir spielen können. So bleiben wir im Rhythmus." Will die Eintracht gewinnen, muss sie über 90 Minuten hinweg konzentriert bei der Sache sein. Gegen Mönchengladbach II (1:2) und den 1. FC Köln II (2:2) gelang das zuletzt nicht - zweimal gab Trier eine Führung fahrlässig aus der Hand. Beinahe wäre das auch im Heimspiel geben Verl in der Vorsaison passiert. Trier führte mit 2:0, musste dann den Ausgleich hinnehmen, ehe Gustav Schulz das 3:2 erzielte (89.).

"Jeder ist heiß darauf, nach drei Partien ohne Sieg endlich wieder einen Erfolg zu feiern", sagt Kapitän Josef Cinar, der gegen seinen Ex-Club Verl nach abgesessener Gelb-Sperre wieder ins Team rückt. Planen kann Seitz auch mit Alban Meha, Thomas Kempny und Thomas Kraus, die angeschlagen aus der Partie in Köln gekommen waren. Pausieren muss dagegen Ersatztorwart Andreas Lengsfeld (Schulterprellung), für ihn rückt Philip Basquit in den Kader.

Nach seiner guten Vorstellung in Köln soll Max Bachl-Staudinger im defensiven Mittelfeld bleiben dürfen - Stefan Kohler bliebe weiterhin vorerst nur ein Platz auf der Ersatzbank. Im Sturm dürfte Nico Patschinski anstelle von Lukas Mössner in die Mannschaft kommen. Der Österreicher fehlt wegen Rot-Sperre. Immerhin: Nach einem Einspruch wurde seine Zwangspause von drei auf zwei Partien reduziert.

Der SC Verl bestreitet heute sein erstes Spiel seit dem 27. November. Zuletzt gab es für den Club, den aktuell der Wettskandal wieder einholt (siehe Extra), zwei Niederlagen (1:2 gegen Münster, 0:1 in Wuppertal). 14 ihrer 22 Punkte haben die Ostwestfalen auswärts gesammelt. Das sollte Warnung genug sein. Seitz: "Wir dürfen uns in keiner Phase des Spiels zurücklehnen."

HINTERGRUND

Wettskandal: Die Fußball-Wettmafia hat anscheinend ernsthaft geplant, unbestechliche Sportler spielunfähig zu machen. Im Prozess vor dem Bochumer Landgericht wurde am Montag bekannt, dass der Torhüter des Regionalligisten SC Verl in einer Diskothek "ausgeknockt" werden sollte. Nach Angaben des Angeklagten Tuna A. sei geplant gewesen, einen Schläger anzuheuern. "Er sollte ihm eins geben", sagte Tuna A. den Richtern. Dadurch sollte erreicht werden, dass bei der Partie gegen Saarbrücken ein korrupter Ersatzmann zwischen den Pfosten steht. Alternativ sei auch über einen "vergifteten" Drink gesprochen worden. Beide Pläne wurden jedoch nicht in die Tat umgesetzt. (dpa)

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