"Fußball ist kein Spiel der Konjunktive"

Trier/Essen · Beim lockeren 4:0-Sieg in Essen zählte Benjamin Pintol zu den auffälligsten Akteuren in den Reihen von Eintracht Trier. Der Winter-Neuzugang kommt nach einem holprigen Start besser in Fahrt.

 Benjamin Pintols Leistungskurve zeigt nach oben. In dieser Szene lässt er Essens Roberto Guirino (rechts) stehen. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Benjamin Pintols Leistungskurve zeigt nach oben. In dieser Szene lässt er Essens Roberto Guirino (rechts) stehen. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Trier/Essen. Was den Zeitpunkt der Verpflichtung angeht, ist sein Vorname Programm: Offensivspieler Pintol ist der "Benjamin" im Team von Eintracht Trier. Am 30. Januar stieß er zu den Moselanern, der Einstand verlief dabei alles andere als mustergültig. "Ich bin nicht gut angekommen in Trier", sagt Pintol. Zuerst kämpfte der 21-Jährige mit Pro blemen im linken Knie. Am dortigen Meniskus war er Ende 2010 und im Frühjahr 2011 zwei Mal operiert worden. Beim 1:3 gegen den 1. FC Köln II am 10. März gab er ein schlechtes Startelf-Debüt. Unlängst plagte er sich mit einer Lebensmittelvergiftung herum.
Nun scheint es langsam aufwärtszugehen für den in Sarajevo geborenen und im Rhein-Main-Gebiet aufgewachsenen 1,88-Meter-Schlaks. Zuletzt ließ sich erahnen, warum er im Herbst 2009 schon mal sechs Zweitliga-Einsätze beim FSV Frankfurt hatte. Pintol traf am vergangenen Samstag beim 3:0 gegen Mönchengladbach II und auch am Mittwochabend beim ungefährdeten 4:0-Sieg in Essen. Dabei präsentierte er sich leichtfüßig und technisch beschlagen. "Es wird Woche für Woche ein bisschen besser", sagt Pintol.
Gegen Essen konnte auch eine Buspanne während der Hinfahrt den SVE nicht aus dem Konzept bringen. Gegen einen harmlosen Gegner hatte die Eintracht nach 15 Minuten die Partie im Griff und erzielte vier schöne Treffer - allerdings begünstigt durch eine indisponierte RWE-Defensive (Spiel-Statistik siehe rechts).
Drei Siege in Folge - sportlich läuft es nach dem desaströsen März wieder bei der Eintracht. Pintol möchte aber nicht darüber sinnieren, was möglich gewesen wäre, wenn Trier keinen Einbruch (sechs Partien ohne Sieg) erlebt hätte: "Fußball ist kein Spiel der Konjunktive." Stattdessen betrachtet er die Fakten: "Im März lief es einfach nicht. Jetzt hat sich das Blatt gewendet."
Sechs Ligaspiele stehen noch aus, dazu maximal drei Partien im Pokal. Wie andere Spieler auch kämpft Pintol um einen neuen Vertrag ab Sommer - in Trier oder anderswo. "Es gab noch keine Gespräche" sagt der Mittelfeldspieler, der sich ein Bleiben an der Mosel vorstellen kann, für den aber auch die dritte Liga reizvoll wäre.
Anfang des Jahres hatte er beim Drittligisten Darmstadt 98 ein Probetraining absolviert, er war sogar mit ins Trainingslager in die Türkei geflogen. Ein Wechsel kam jedoch nicht zustande. Pintols Berater Heiko Hofstätter sagt: "Unser erster Ansprechpartner ist Trier - vorausgesetzt, die Eintracht-Verantwortlichen möchten weiter mit Benjamin planen. Es gab aber noch keinen Austausch. Insofern ist die Zukunft völlig offen." bl

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