Fußball-Regionalliga: 0:1 - Trier patzt gegen Idar-Oberstein

Trier · So spielt kein Meisterschaftsanwärter: Fußball-Regionalligist Eintracht Trier hat am Samstagnachmittag sein Heimspiel gegen den bislang auswärts sieglosen Tabellen-Vorletzten SC Idar-Oberstein mit 0:1 verloren.

(bl) Mit einer kompakten Grundordnung - von Trainer Sascha Hildmann im Vorfeld als "Zermürbungs-Taktik" tituliert - wollte der SC Idar-Oberstein die Eintracht zur Verzweiflung bringen. Ein frühes Tor spielte den Gästen bei diesem Unterfangen in die Karten. In der sechsten Minute traf Eric Wischang mit einem sehenswerten Linksschuss aus 25 Metern ins rechte obere Eck. Die kalte Dusche für Trier an einem kalten Nachmittag. Der Eintracht fiel vor 2076 Zuschauern im Moselstadion danach rein gar nichts ein, sie wirkte ohne Rezept. Versuche, durch die Spielfeldmitte zu agieren, erwiesen sich als untauglich. Über die Außenbahnen lief aber auch nichts Produktives. Trier fehlte zudem Dynamik. Alon Abelski stand sehr tief, Fahrudin Kuduzovic unterliefen mehrere leichte Ballverluste, Chhunly Pagenburg auf der linken Seite war mangelnde Spritzigkeit anzumerken. Im Sturmzentrum hing Ahmet Kulabas völlig in der Luft. Idar-Oberstein machte Trier geschickt das Leben schwer. Die Gäste, mit dem Zerfer Robin Mertinitz in der Startelf, verschoben hervorragend - mit zwei eng beieinander stehenden Viererketten. Bei Ballbesitz der Gastgeber hatte der Tabellen-Vorletzte nahezu immer eine Großzahl der eigenen Spieler hinter dem Ball. Erst in der 26. Minute (!) kam der SVE zum ersten Torabschluss. Denny Herzig legte per Kopf ab auf Kulabas, der aus 17 Metern in die Arme von Gästetorwart Jean-Francois Kornetzky schoss. Zehn Minuten vor der Halbzeit stellte Eintracht-Trainer Roland Seitz um. Pagenburg ging neben Kulabas in die Spitze, Kuduzovic wechselte ins linke Mittelfeld. 4-4-2 statt 4-1-4-1. Zur zweiten Halbzeit kamen Fabian Zittlau und Wojciech Pollok ins Spiel - für Thomas Kraus und Pagenburg. "Faz" wechselte auf die rechte Seite. Trainer Seitz und Co-Trainer Rudi Thömmes hatten die Kabine in der Pause frühzeitig wieder verlassen. Auch die Mannschaft stand vorzeitig wieder auf dem Rasen. War das ein Signal zum Aufbruch? Einen Kopfball von Herzig begrub Gästekeeper Kornetzky unter seinem Oberkörper (47.). Die Eintracht war nun besser im Spiel, aber sie schaffte es auch nach der Pause nicht, Druck aufzubauen. Es fehlte Entschlossenheit. Die Zahl der Ungenauigkeiten im Spielaufbau nahm nicht ab. In den letzten zehn Minuten ging Stang zusätzlich in die Spitze - von Erfolg gekrönt war auch diese Maßnahme nicht. Bei einer scharfen Hereingabe von Thomas Drescher hatte Pollok Pech, als er den Ball nur knapp verpasste (82.). Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits manche Zuschauer auf den Nachhauseweg gemacht. Bei Trainer Seitz war nach dem Spiel die enorme Enttäuschung spürbar. "Jedes Wort wäre eins zuviel. Wir haben es über 90 Minuten hinweg nicht geschafft, den Riegel der Gäste zu knacken. Man kann sich vorstellen, wie es in mir brodelt." Auch Eintracht-Kapitän Torge Hollmann machte einen geknickten Eindruck - nicht nur, weil er 90 Minuten auf der Bank schmoren musste. "Es schien, als würde heute auf dem Platz jeder ein bisschen die Verantwortung auf den anderen schieben. So hat man im Fußball keinen Erfolg. Wir haben heute als Mannschaft nicht funktioniert." Spiel-Statistik: Eintracht Trier: Poggenborg - Cozza, Stang, Herzig, Drescher - Bauer - Kraus (46. Zittlau), Abelski, Kuduzovic (70. Asma), Pagenburg (46. Pollok) - Kulabas SC Idar-Oberstein: Kornetzky - Maurer, Schunck, Garlinksi, Vetter - Schwartz (87. Cordier), Lehmann, Schmell, Wischang (90. Galle) - Mertinitz - Stumpf (68. Gündüz) Tor: 0:1 Wischang (6.) Schiedsrichter: Dominik Bartsch Zuschauer: 2076

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