Fußball-Regionalliga: Eintracht Trier beißt die "Löwen"

Trier · Eintracht Trier gewinnt in der Fußball-Regionalliga das erste „kleine“ Endspiel: Am Freitagabend bezwangen die Trierer vor 1533 Zuschauern den KSV Hessen Kassel durch ein Tor von Marco Quotschalla verdient mit 1:0 (0:0). Nach Spielende stürmten einzelne Kasseler und Trierer Fans das Spielfeld, es kam zu Schlägereien. Drei Menschen wurden verletzt.

 Der Trierer Maximilian Watzka (links) im Kopfballduell mit dem Kasseler Sebastian Schmeer.

Der Trierer Maximilian Watzka (links) im Kopfballduell mit dem Kasseler Sebastian Schmeer.

Foto: Hans Krämer

Unmittelbar nach dem Schlusspfiff: Zwei Dutzend Anhänger aus dem Gästeblock stürmen den Platz, spurten Richtung Gegengerade, suchen die Konfrontation. Auch Trierer Fans rennen auf das Spielfeld, es kommt laut Polizei zu Schlägereien. Polizei und Security haben das Geschehen nach wenigen Minuten im Griff, die Fans werden in ihre jeweiligen Zuschauerblöcke zurückgedrängt. Nach Angaben der Polizei wurden drei Mitglieder des Ordnungsdienstes verletzt. Nach Verlassen des Stadions zeigten sich die Gästefans weiter sehr aggressiv, teilweise vermummten sie sich und zündeten vereinzelte Feuerwerkskörper. Die waren schon vor Spielbeginn gezündet worden.

Die Trierer freuten sich über die drei Punkte gegen Kassel - dank Marco Quotschalla, der kurz nach der Halbzeit traf. Die erste kleinere Chance hatten die Gäste aus Nordhessen nach einer knappen Viertelstunde durch eine Volleyabnahme von Marz, die aber deutlich am Tor vorbeistrich. Zehn Minuten später setzte Schmeer einen Distanzschuss neben den Pfosten. Die Eintracht ließ defensiv wenig zu, nach vorne war aber kein Durchkommen.

Nach einer halben Stunde erhöhte die Eintracht deutlich den Druck, Abelski und Watzka (Schuss ans Außennetz) kamen zu Chancen. Gleich danach boten sich Gelegenheiten für Quotschalla und Yesilyurt. Triers Top-Torjäger Chhunly Pagenburg stand wegen einer Muskelverletzung nicht im Kader. Vor der Pause hatte die Eintracht aber Glück: Erst stand Sebastian Schmeer nach einem Konter über die linke Seite in der Mitte frei, verpasste aber. Der Ball kam zu Andreas Mayer, der aber deutlich übers Tor drosch.
Die Eintracht kam mit viel Feuer aus der Kabine. Und das brachte gleich die Führung - nach einem Konter: Alon Abelski bewies viel Übersicht und schickte Marco Quotschalla. Der traf von links aus spitzem Winkel ins rechte Eck. Eine Minute später zwang Quotschalla KSV-Keeper Carsten Nulle zu einer Parade. Die Eintracht behielt die Kontrolle über das Spiel, auch wenn die seit über einem halben Jahr auswärts ungeschlagenen "Löwen" nicht ganz auszuschalten waren.
Die rund 70 mitgereisten Kasseler Fans jubelten nach 60 Minuten - allerdings zu früh: Der Schiedsrichter-Assistent hatte vor dem Torschuss von Becker abseits angezeigt.
Dann ein umstrittener Freistoß 20 Meter vor dem Trierer Tor in der letzten Minute der Nachspielzeit: Hammann schoss den Ball in die Mauer. Schmeer traf aus spitzem Winkel noch das Außennetz - dann war's das auch: Die Eintracht bleibt nach sieben Punkte aus den letzten drei Spielen an den Spitzenplätzen dran. Am nächsten Samstag geht es für die Trierer weiter beim Aufstiegskandidaten Elversberg. Eintracht Trier: Lengsfeld - Brighache, Konrad, Dingels, Zittlau - Watzka, Kröner - Anton, Abelski (90.+3 Spang), Yesilyurt (67. Kuduzovic) - Quotschalla (88. Sözen)Hessen Kassel: Nulle - Hammann, Rahn, Müller, Becker - Pinheiro, Gaede, Riske (84. Dawid), Mayer -Schmeer, Marz (54. Gallus)Tore: 1:0 (47.) QuotschallaSchiedsrichter: Braun (Saarbrücken)Zuschauer: 1533

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