Fußball-Regionalliga: Nullnummer in Koblenz - Trier spielt nur Remis

Koblenz · Erstes Unentschieden im zehnten Saisonspiel: Fußball-Regionalligist Eintracht Trier ist am Samstagnachmittag beim bisherigen Tabellen-Schlusslicht TuS Koblenz nicht über ein 0:0 hinausgekommen.

(bl) Zwei positive Dinge kann Eintracht Trier aus der "Nulldiät" bei der TuS Koblenz ziehen: Der Club bleibt auch im fünften Auswärtsspiel ohne Niederlage. Zudem kassierten die Moselaner in den vergangenen drei Partien kein Gegentor. Mit dem torlosen Remis am Deutschen Eck hat der Aufstiegs-Aspirant gleichzeitig aber auch zwei wertvolle Punkte liegen lassen.

In der Anfangsphase tat sich vor den Toren herzlich wenig. Beide Teams spielten mit nur einer Spitze und einem Fünfer-Mittelfeld. Die Devise: Safety first! Sicherheit geht vor.

In den ersten 20 Minuten war es ein verteiltes Spiel, die Akteure neutralisierten sich im Mittelfeld. Die erste Chance der Partie hatte es aber in sich. Eine gelungene Kombination über Cataldo Cozza (Flanke) und Alon Abelski (direkte Weitergabe) brachte Ahmet Kulabas in eine hervorragende Schussposition. Aus zehn Metern setzte der Eintracht-Angreifer den Ball jedoch neben das Tor (15.).

Auch Koblenz kam zu einem gefährlichen Abschluss. Ein 25-Meter-Schuss von Thomas Gentner landete auf dem Tornetz, Eintracht-Torwart Andreas Lengsfeld musste nicht eingreifen (18.). Weil Stammkeeper André Poggenborg wegen einer Wadenverhärtung passen musste, kam der Ersatzmann zu seinem ersten Einsatz im Trierer Regionalliga-Team seit fast genau einem Jahr. Diesmal durfte er volle 90 Minuten mitwirken - vor rund zwölf Monaten musste er in einem denkwürdigen Spiel bei den Sportfreunden Lotte bereits in der zweiten Minute mit Roter Karte vom Feld.

Die Partie am Samstag zwischen Koblenz und Trier begann mit 17-minütiger Verspätung. Laut Stadiondurchsage war die verzögerte Ankunft des (Fan-)Zugs aus Trier der Grund. Zum Anpfiff erinnerten die TuS-Fans mit einer Choreografie an Höhepunkte in der 100-jährigen Vereinsgeschichte. Ein kleiner Teil des zahlreich erschienen Eintracht-Anhangs machte mit dem Zünden von Rauchbomben auf sich aufmerksam.

Nach 20 Minuten Spielzeit übernahm die Eintracht mehr und mehr die Spielkontrolle. Doch nur ein Mal sollte es für die TuS vor der Pause noch mal richtig brenzlig werden. Einen Freistoß von Thomas Drescher aus 25 Metern zentraler Position fischte Torwart Kadir Yalcin sensationell aus dem vom Schützen aus gesehen rechten oberen Eck (38.). Aus dem Spiel heraus agierten beide Mannschaften in Tornähe des Gegners vielfach zu kompliziert und überhastet.

Dennoch fand Eintracht-Trainer Roland Seitz, der am Samstag seinen 47. Geburtstag feierte, lobende Worte: "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Ich habe ein gutes Spiel von ihr gesehen. Fußballerisch waren wir lange nicht mehr so gut. Das einzige, was gefehlt hat, war ein erfolgreicher Torabschluss."

Direkt nach dem Wiederanpfiff klärte Triers Innenverteidiger Denny Herzig beherzt vor dem einschussbereiten Michael Stahl. Vor dem anschließenden Eckball musste die Partie kurzzeitig unterbrochen werden, weil diesmal TuS-Anhänger Rauchbomben zündeten. Bei der Ecke hatte Trier Glück, als Eike Mund aus dem Gewühl heraus aus fünf Metern Torwart Lengsfeld nur anschoss.

"Da hatten wir die Chance, in Führung zu gehen", sagte TuS-Trainer Michael Dämgen, der einräumte, dass sein Team der Eintracht im ersten Durchgang hinterhergelaufen sei. "Nach der Pause haben sich dann beide Mannschaften nichts geschenkt. Es war ein intensives, kampfbetontes Spiel."

Eins, in dem Koblenz sehr tief stand und auf Konter lauerte. Trier fand nach dem Seitenwechsel kaum noch Mittel, den Abwehrriegel der Gastgeber zu knacken. Weiterhin gab es nicht viele Torraumszenen. Die wenigen waren aber brandgefährlich. An einen Flachschuss von Abelski, der zuvor durchs Koblenzer Mittelfeld spazieren durfte, brachte Yalcin gerade noch seine rechte Hand (67.). Auf der anderen Seite lenkte Lengsfeld einen 20-Meter-Freistoß von David Sasse mit den Fingerspitzen an die Querlatte (70.).

Glück hatte Trier, dass TuS-Kapitän Angelo Barletta kurz vor Ende der Partie bei einem Freistoß im Abseits stand - er kam völlig alleine gelassen zum Kopfball. Eine Minute vor dem Abpfiff scheiterte aufseiten des SVE Wojciech Pollok per Kopf in sehr aussichtsreicher Position.

Trier verbuchte viel Ballbesitz, machte daraus aber zu wenig. Eintracht-Innenverteidiger Oliver Stang ärgerte sich nach dem Schlusspfiff über zwei verschenkte Punkte: "Wir müssen einfach effizienter werden. Wenn man ein Spitzenteam sein will, muss man so ein Spiel mit 1:0 gewinnen."

Spiel-Statistik:

TuS Koblenz:
Yalcin - Ok (60. Kazama), Mund, Barletta, Gentner - Göderz, Mineiro - Arslan, Stahl, Nakai (46. Hawel) - Sasse (90. Urwin)

Eintracht Trier: Lengsfeld - Cozza, Stang, Herzig, Drescher - Karikari - Kraus, Abelski, Kuduzovic (66. Hauswald), Knartz (73. Pagenburg)- Kulabas (83. Pollok)

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Benjamin Brand (Gerolzhofen)

Zuschauer: 3678

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