Fußball-Regionalliga: Trier dreht Partie gegen Wuppertal und siegt 3:1

Trier · Spannung im Moselstadion: Dank einer Energieleistung in der zweiten Halbzeit hat Regionalligist Eintracht Trier am Samstagnachmittag das Spiel gegen den Wuppertaler SV noch gewonnen. Drescher, Pagenburg und Kulabas drehten nach der Pause die Partie, nachdem Moosmayer die Gäste mit 1:0 in Führung gebracht hatte.

(bl) Eintracht-Trainer Roland Seitz war einfach nur erleichtert: "Es tut gut, erstmals in dieser Saison ein Spiel gedreht zu haben." Trier bleibt dank des 3:1-Siegs nach 0:1-Rückstand gegen Wuppertal ein Kandidat im Titelrennen der Regionalliga West. Der SVE begann engagiert und hatte drei Chancen in der Anfangsviertelstunde. Drei Mal jedoch war Gästetorwart Christoph Semmler auf dem Posten. Bei einem Kopfball von Denny Herzig (4.), bei einem (missglückten) Schuss von Alon Abelski aus 18 Metern (11.) sowie bei einer scharfen Hereingabe von Thomas Drescher, als er den Ball im Fünf-Meter-Raum unter sich begrub. "Da müssen wir das 1:0 machen", haderte Seitz erneut mit der Chancenverwertung.

Mit der ersten gefährlichen Aktion gelang dafür Wuppertal die überraschende Führung. Herzig köpfte eine Flanke nicht gut aus dem Zentrum, der ungedeckte Tom Moosmayer zielte humorlos ins lange Eck zum 0:1 (19.). Der Gegentreffer brachte Trier aus dem Tritt - trotz weiterer Chancen von Jeremy Karikari (Kopfball übers Tor nach Eckball-Verlängerung von Oliver Stang, 25.) und Abelski, dem der Ball bei einem Schuss ein zweites Mal über den Schlappen rutschte (39.). Die Eintracht fand keine Lücken gegen eine in dieser Phase sehr gut gestaffelte Gäste-Mannschaft. Bei Trierer Ballbesitz wurde aus der Dreier-Abwehrreihe des WSV eine Fünferkette. Hinzu kamen Ungenauigkeiten im Trierer Spiel. Lange Bälle, die ihr Ziel nicht fanden, Stockfehler, schlampige Pässe. Zum Zeitpunkt der WSV-Führung lag Tabellenführer Sportfreunde Lotte bereits deutlich gegen den 1. FC Kaiserslautern II vorne. Trier stand mit dem Rücken zur Wand. Und der SVE zeigte eine Reaktion.

Die Eintracht kam nach der Halbzeit giftig aus der Kabine. Spürbar gewillt, sich nicht vorzeitig aus dem Aufstiegsrennen zu verabschieden. Binnen elf Minuten drehten die Hausherren das Spiel. Mit einem kuriosen Treffer sorgte Thomas Drescher nach einer Stunde für den Ausgleich. Von der linken Seite drosch er den Ball ins kurze Eck. Der weit vor seinem Kasten stehende Semmler konnte beim Zurücklaufen nichts mehr ausrichten. Die Führung für Trier besorgte Chhunly Pagenburg fünf Minuten später, als er eine mustergültige Hereingabe von Abelski per Kopf über die Torlinie drückte. Einen Konter schloss Ahmet Kulabas in der 71. Minute kaltschnäuzig aus. "Kula" legte den Ball rechts an Torwart Semmler vorbei, vom Innenpfosten ging das Leder ins Tor. "Am Ende ist der Sieg hochverdient", resümmierte Seitz, der mit der Unterstützung eines Teils des Publikums unzufrieden war: "Nach dem 0:1 wurden einige Zuschauer unruhig. Da wünschte ich mir mehr Fingerspitzengefühl. Wenn man nach einer halben Stunde 0:1 hinten liegt, ist doch noch nichts verloren!"

Gäste-Trainer Hans-Günter Bruns stufte das Endresultat ebenfalls als angemessen ein: "Trier ist für mich die eindeutig spielstärkste Mannschaft in der Liga. Sie gibt nicht auf", lobte er. Eintracht-Vize-Kapitän Thomas Drescher, der sich trotz des Treffers eine der schlechtesten Leistungen seit vielen Jahren attestierte, sprach von einem Sieg der Moral: "Der Erfolg sollte uns in den nächsten Wochen Auftrieb geben." Trier hat in der Tabelle den zweiten Platz gefestigt. Bei einem Spiel weniger beträgt der Rückstand auf Lotte acht Punkte. Die Sportfreunde gewannen letztlich 3:2 gegen den nächsten Eintracht-Gegner FCK II.

Spiel-Statistik:
Eintracht Trier: Poggenborg - Cozza, Stang, Herzig, Drescher - Karikari - Kraus (78. Gouiffe à Goufan), Kuduzovic (86. Knartz), A. Abelski, Pagenburg (83. Zittlau) - Kulabas
Wuppertaler SV: Semmler - Schlieter, Flottmann, Herzenbruch - Landers, Fleßers, El-Hammouchi (73. Asaeda), Moosmayer - B. Abelski (73. Meier), Zieba (67. Kastrati) - Knappmann Tore: 0:1 Moosmayer (19.), 1:1 Drescher (60.), 2:1 Pagenburg (65.), 3:1 Kulabas (71.)
Schiedsrichter: Philipp Schmitt (Rockenhausen)
Zuschauer: 1924
Festnahmen: Am Rande der Partie zwischen Trier und Wuppertal gab es laut einer ersten Polizeimeldung 13 vorübergehende Festnahmen von Anhängern aus beiden Fanlagern.

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