Fußball-Regionalliga: Trier erklimmt Tabellenspitze – 3:0 in Idar-Oberstein

Zwei Spiele, zwei Siege, kein Gegentor: Fußball-Regionalligist Eintracht Trier behält weiterhin eine weiße Weste. Das Auswärtsspiel beim SC Idar-Oberstein gewann der SVE am Samstagnachmittag trotz einer sehr schwachen ersten Halbzeit letztlich doch noch souverän mit 3:0.

(bl) In der Partie beim Aufsteiger aus der Oberliga Südwest zeigte Eintracht Trier zwei Gesichter. In der ersten Halbzeit tat sich der SVE enorm schwer. Triers Trainer Roland Seitz verglich seine Mannschaft mit einer Regionalbahn - die Spieler hätten sich in den ersten 45 Minuten der Geschwindigkeit eines Bummelzugs angepasst.

Bei Ballbesitz des Aufstiegs-Aspiranten zog sich der SC Idar-Oberstein geschickt mit versammelter Mannschaft in die eigene Hälfte zurück. Dem SVE fiel im Spielaufbau wenig bis nichts ein. Die Innenverteidiger Torge Hollmann und Oliver Stang schoben sich oft die Bälle zu, weil Anspielstationen fehlten. Die Vorderleute gingen ihnen zuwenig entgegen, lange Bälle wurden häufig die sichere Beute der SC-Defensive. Es fehlten Tempo, Bewegung und Ideen. Fahrudin Kuduzovic versuchte sich des eng zugestellten Zentrums durch Ausflüge auf die linke Seite zu entziehen, im Sturmzentrum hatte Alleinunterhalter Ahmet Kulabas einen schweren Stand.

Torgefahr entfachte Trier einzig bei Freistößen. Bei einem Versuch von Kuduzovic von der linken Seite fehlte nicht viel (13.), einen Freistoß Thomas Dreschers von der Strafraumgrenze begrub Idar-Obersteins Torwart Georg Borschnek sicher unter sich (16.).

Mitte des ersten Durchgangs wurde der Aufsteiger aus der Edelstein-Stadt mutiger. Zustande kamen gefällige Aktionen nach vorne. Eric Wischang schloss ein Solo nach knapp einer halben Stunde mit einem Flachschuss ab, bei dem sich Triers Schlussmann André Poggenborg richtig lang machen musste. Sechs Minuten vor der Pause scheiterte der sehr agile Angreifer Patrick Stumpf mit einem Schuss von der rechten Seite am erneut gut reagierenden Poggenborg.

In der Kabine wurde Seitz laut, seine Spieler beherzigten die Worte des Oberpfälzers. Direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit machte sich Trier das Leben erheblich leichter - dank des schnellen 1:0. Einen Freistoß von Martin Hauswald erwischte der aufgerückte Oliver Stang per Kopf vor Torwart Borschnek - von Stangs Stirn segelte der Ball ins Tor. Seinem emotionalen Jubel war abzulesen, wie viele Steine vom Herzen fielen.

Auf einmal ergaben sich Räume, auf die die Eintracht zuvor so sehnlich gehofft hatte. Und Trier legte zeitig nach. Ein Foul von Christoph Schunck an Kulabas ahndete Schiedsrichter Bastian Börner mit einem Foulelfmeter. Eine klare Sache, die Rote Karte für Schunck hingegen war hart. Wie gegen den SC Wiedenbrück in der Vorwoche trat Kuduzovic an. Diesmal versenkte er den Ball in die linke obere Ecke (2:0, 57.).

Die Eintracht hatte nun die Partie unter Kontrolle. Für die endgültige Entscheidung sorgte der eingewechselte Chhunly Pagenburg, der eine Flanke von Thomas Drescher ins Netz beförderte (83.). "Die erste Halbzeit war von unserer Seite nix. Da war ich von meinem Team sehr enttäuscht. Nach der Pause haben wir dann gut und ruhig agiert", befand Seitz, der mit seiner Mannschaft in der Tabelle der Regionalliga West den Platz an der Sonne eingenommen hat. Die Eintracht steht punktgleich vor den Teams von Elversberg und Köln II auf Platz eins.

SC Idar-Oberstein: Borschnek - Schwartz, Schunck, Garlinski, Vetter - Cordier (68. Galle), Smith, Lehmann, Wischang - Stumpf (59. Sawin), Gündüz

Eintracht Trier: Poggenborg - Cozza, Stang, Hollmann, Drescher - Karikari (87. Zittlau), Herzig - Kraus (70. Knartz), Kuduzovic (58. Pagenburg), Hauswald - Kulabas

Tore: 0:1 Stang (46.), 0:2 Kuduzovic (57., FE), 0:3 Pagenburg (83.)

Schiedsrichter: Bastian Börner (Iserlohn)

Zuschauer: 1600

Besondere Vorkommnisse:
Rote Karte gegen Schunck (55., Notbremse)
Wegen Warteschlangen an den Stadionkassen wurde die Partie mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen.

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