Fußball-Regionalliga: Trier erneut nur Remis – 1:1 in Bochum

Bochum · Eintracht Trier verliert in der Regionalliga West im Fernduell mit den Sportfreunden Lotte an Boden. Am Samstagnachmittag reichte es für die Moselaner nur zu einem 1:1-Unentschieden beim VfL Bochum II. Vor 238 Zuschauern im Wattenscheider Lohrheidestadion gingen die Gastgeber durch Ridvan Avci in Führung (47.). Fahrudin Kuduzovic glich per Foulelfmeter aus (73.).

(bl) Mit gesenkten Köpfen verließen die Eintracht-Spieler den Rasen. 1:1. Unentschieden. Zwei weitere Punkte verloren auf Spitzenreiter Lotte, der nun schon fünf Punkte mehr auf dem Konto hat. Angesichts der Drei-Punkte-Regel ist das aus Eintracht-Sicht noch kein dramatischer Rückstand, besorgniserregend ist der Abstand aber allemal.

"Wir können nicht zufrieden sein. Ein Punkt ist zuwenig. Wir sind alle enttäuscht", sagte Eintracht-Trainer Roland Seitz, der vor allem die mangelnde Chancenverwertung monierte.

In der ersten Halbzeit hatte Trier zwei gute Phasen - direkt zu Spielbeginn sowie zwischen der 30. und 40. Minute. Nach 120 Sekunden jubelte die Eintracht zu früh - ein Kopfballtreffer von Ahmet Kulabas nach Flanke von Thomas Drescher wurde wegen Abseits nicht gegeben. In der achten Minute senkte sich ein Schuss von Alon Abelski aus knapp 40 Metern hinter Torwart Markus Scholz auf die Latte, kurz danach verzog Fahrudin Kuduzovic nur knapp.

Mitte des ersten Durchgangs flachte die Partie ab, ehe die Eintracht nochmals eine Schippe drauflegte. Nach einer halben Stunde schaffte es Abelski nicht, den Ball präzise aufs leere Tor zu zirkeln - Scholz hatte sein Gehäuse zu einer Rettungstat gegen Thomas Kraus verlassen. Sechs Minuten später wurde ein Schuss von Abelski zur Ecke abgefälscht.

Der 22-Jährige war omnipräsent. Er hatte einen großen Aktionsradius, viele Offensivaktionen liefen über den Mittelfeldspieler. Nach der Suspendierung von Martin Hauswald spielte Kraus in Triers rechtem Mittelfeld. Zudem waren Stürmer Kulabas und Chhunly Pagenburg (linkes Mittelfeld) nach auskurierten Muskelverletzungen wieder in die Anfangsformation gerückt. Für den gelb-gesperrten Jeremy Karikari zog Marc Gouiffe à Goufan im defensiven Mittelfeld die Fäden. Er spielte solide, hat aber noch Luft nach oben. Vor allem nutzte er den sich bietenden Freiraum nicht ausreichend genug.

Dass es der Eintracht vor gerade einmal 238 Zuschauern im Wattenscheider Lohrheidestadion an Kaltschnäuzigkeit fehlte, machten exemplarisch zwei Szenen kurz vor der Pause deutlich. Zum einen vergab Kuduzovic - nur noch Torwart Scholz vor sich sehend - zu leichtfertig, zum anderen vergeigte der SVE eine Drei-gegen-drei-Kontersituation frühzeitig.

Bochum bestrafte die Nachlässigkeiten gnadenlos. Rivdan Avci hämmerte in der 47. Minute nach einer Hereingabe von Oliver Zech den Ball aus 14 Metern unter die Latte zum 1:0. Das erste Gegentor für Trier nach 613 Minuten. Avci profitierte von einer in dieser Szene schlechten Raumaufteilung bei der Eintracht zwischen Abwehr und Mittelfeld.

Von der Eintracht kam nach dem Rückstand zunächst zu wenig. Wenn es eine Großchance gab, wurde sie erneut leichtfertig ausgelassen: In der 63. Minute verzog Kulabas in richtig toller Position.

Für die letzten 25 Minuten kam Tolgay Asma aufs Feld - Trainer Roland Seitz stellte auf ein 4-4-2-System um. Erst rückte Pagenburg in den Angriff, kurze Zeit später Wojciech Pollok (er kam für "Chhun").

Neues Personal, neues Glück - die Rechnung ging auf. Trier erhöhte die Schlagzahl. Asma war es, der in der 73. Minute den Elfmeter herausholte, der zum 1:1 führte. Christian Mengert hatte Asma gefoult, Kuduzovic verwandelte den Strafstoß sicher.

In der Schlussphase drängte die Eintracht auf das zweite Tor. Kulabas hatte den Treffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Scholz (84.).

Triers Vize-Kapitän Thomas Drescher war nach den 90 Minuten in Bochum bedient: "Normalerweise muss das Spiel 4:1 oder 5:1 für uns ausgehen. Es ist scheiße, wenn man sieht, welche Chancen wir vergeben haben."

Spiel-Statistik:

VfL Bochum II:
Scholz - Caspari, Kalina, Wolff, Stevens - Zech, Mengert, Avci (84. Götze) - Freiberger, Uzun (46. Semlits) - Kyei

Eintracht Trier: Poggenborg - Cozza, Stang, Herzig, Drescher - Gouiffe à Goufan - Kraus (65. Asma), Kuduzovic, Abelski, Pagenburg (71. Pollok) - Kulabas

Tore: 1:0 Avci (47.), 1:1 Kuduzovic (73., FE)

Schiedsrichter: Dirk Wijnen (Hannover)

Zuschauer: 238

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