Fußball-Regionalliga: Trier gegen Essen endet torlos

Trier · Das war zu wenig: Eintracht Trier ist am Samstagnachmittag gegen Rot-Weiss Essen nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus gekommen. Vier Tage nach dem kräftezehrenden DFB-Pokal-Spiel gegen den Hamburger SV war den Gastgebern vor offiziell 6238 Zuschauern im Moselstadion die Müdigkeit anzumerken.

(bl) Acht Minuten vor dem Schlusspfiff hatte der eingewechselte Thomas Kraus die große Chance zum 1:0, doch er scheiterte im Duell mit Essens Torwart Dennis Lamczyk. Ein Sieg für die Eintracht wäre wohl auch unverdient gewesen.

"Es ist ein gerechtes Remis", meinte Mittelfeldspieler Holger Knartz. Ein Unentschieden, das Eintracht-Trainer Roland Seitz nicht gefiel: "Wir können mit dem Resultat nicht zufrieden sein."

Im Vergleich zum DFB-Pokal-Krimi gegen den Hamburger SV (1:2 nach Verlängerung) hatte der Oberpfälzer seine Mannschaft auf drei Positionen umgestellt. Die Außenpositionen im Mittelfeld übernahmen Martin Hauswald (rechts) und Knartz (links) anstelle von Kraus und Chhunly Pagenburg. "Chhun" stand wegen einer Muskelverhärtung im rechten Oberschenkel gar nicht im Kader. Im Angriff sollte Wojciech Pollok Torgefahr ausstrahlen - Ahmet Kulabas (muskuläre Probleme in beiden Waden) nahm auf der Ersatzbank Platz.

Polloks dritter Einsatz für die Eintracht in der Startelf war nicht von Erfolg gekrönt. Der 29-Jährige war als Anspielstation wenig präsent, Torgefahr ging von ihm keine aus. Er wurde allerdings auch nicht in Szene gesetzt. Der Eintracht fehlten nach den kräftezehrenden 120 Pokal-Minuten gegen den HSV Spritzigkeit und Pfiffigkeit. Die Gastgeber leisteten sich einige leichte Ballverluste. "Wir waren in der ersten Halbzeit Opfer der Partie am Dienstag. Kopf und Fleisch waren nicht so willig", sagte Seitz.

Rot-Weiss Essen, unter der Woche ebenfalls im DFB-Pokal aktiv (0:3 gegen Hertha BSC Berlin), zeigte Respekt, aber keine Angst. Die Gäste, in der Regionalliga nun seit sieben Spielen ohne Sieg, waren daran interessiert, das Spiel mit zu gestalten. Vor allem in den ersten 20 Minuten war der Tabellen-17. Dauergast in der Eintracht-Hälfte. Das Eckenverhältnis in der ersten Halbzeit betrug 1:4 aus Sicht der Eintracht.

Gefährlich wurde Essen indes auch nicht. Beide Teams boten vor offiziell 6238 Zuschauern im Moselstadion kaum Zwingendes vor den Toren. Die beste Gelegenheit hatte Essens Benedikt Koep, dessen Kopfball nach einem Eckball das Eintracht-Gehäuse nicht sehr weit verfehlte (33.). Markus Heppke scheiterte mit einem Freistoß vom Strafraumeck am aufmerksamen SVE-Schlussmann André Poggenborg (42.).

Bei der Eintracht waren in den ersten 45 Minuten nur zwei zaghafte Offensivaktionen zu notieren: Ein Kopfball von Denny Herzig (11., nach Freistoß von Alon Abelski) sowie ein Linksschuss von Martin Hauswald aus zwölf Metern (40.) verfehlten ihr Ziel weit.

Richtig eng wurde es erst bei einem Freistoß von Thomas Drescher in der 49. Minute. Essens Torwart Dennis Lamczyk musste sich ganz lang machen, um den Ball aus dem Winkel zu fischen.

Nach einer Stunde schickte Seitz Kulabas aufs Feld - eine von den Zuschauern auf der Haupttribüne sehr begrüßte Entscheidung. Martin Hauswald ging nach einer wenig verheißungsvollen Vorstellung runter, einen Handschlag mit Seitz vermied er. Die Eintracht agierte nun in einem 4-4-2-System mit Raute im Mittelfeld sowie einem Doppel-Sturm.

Der SVE hielt sich jetzt verstärkt in Essens Hälfte auf, produktive Aktionen blieben jedoch Mangelware. Für die letzten 18 Minuten kam Thomas Kraus als Spitze - Pollok verließ den Rasen. Trier drängte Essen nach hinten, ein Treffer sollte aber nicht fallen. "Nach der Pause hat meine Mannschaft alles probiert. Der Gegner stand brutal tief und hat mit Mann und Maus verteidigt", sagte Seitz.

Eintracht Trier ist nun seit 556 Minuten ohne Gegentor, mit dem Remis wollte sich aber niemand so recht anfreunden. Ein Lichtblick gab es dennoch bei den Gastgebern: Tolgay Asma bestritt sein erstes Regionalliga-Spiel seit mehr als einem Jahr (19. September 2010, 2:0 bei Borussia Dortmund II).

Am kommenden Samstag gastiert Trier beim VfL Bochum II. Dort wird Jeremy Karikari fehlen - er sah gegen Essen seine fünfte Gelbe Karte.

Statistik:

Eintracht Trier: Poggenborg - Cozza, Stang, Herzig, Drescher - Karikari - Hauswald (60. Kulabas), Abelski, Kuduzovic (82. Asma), Knartz - Pollok (72. Kraus)

Rot-Weiss Essen: Lamczyk - Lehmann, Jasmund, Denker, Grund - Heppke, Brauer - Koep, Tokat (74. Kuta), Lemke - Lenz (83. Avci)

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Florian Steuer (Menden)

Zuschauer: 6238

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort