Fußball: Sechs Tore und ein Platzverweis

Trier · Torflaute beendet, Heimsieg verpasst: Im letzten Heimspiel der Saison 2008/09 hat Eintracht Trier der U23 des 1. FC Kaiserslautern Paroli geboten und einen Punkt erkämpft. Lars Schäfer und Sahr Senesie mit einem Doppelpack erzielten vor 2230 Zuschauern im Moselstadion die Tore für die Trierer.

Nach drei Niederlagen in Serie ohne eigenen Treffer haben die Eintracht-Kicker gezeigt, dass sie das Toreschießen nicht verlernt haben: „Wenn das so weitergeht, werden wir das Rheinland-Pokal-Finale gewinnen“, war Trainer Mario Basler zumindest mit dem Auftreten seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit zufrieden. Ihre Regionalliga-Premiere feierten Matondo Makiadi, der in der Startelf stand, aber verletzt nach einer halben Stunde vom Platz musste, und Fabian Mohsmann, der in den letzten 20 Minuten aufs Feld durfte.


In der ersten Hälfte „haben wir nichts von dem umgesetzt,was wir uns vorgenommen hatten. Der FCK war sehr dominant, wir hatten keine Torchance“, kritisierte Basler. Und trotzdem gelang den Trierern ein Treffer: Nach einem Eckball von Rakic traf Lars Schäfer aus kurzer Distanz zum 1:2 in der 44. Minute.

Bis dahin war der Tabellenzweite aus Kaiserslautern klar tonangebend. Angetrieben von Alper Akcam und Enis Saiti, der nach einer Grätsche von Schäfer in der Halbzeit mit Verdacht auf Wadenbeinbruch ins Krankenhaus gebracht werden musste, dominierte der FCK das Spielgeschehen. Auf Pass von Pinheiro brachte Sebastian Stachnik die Gäste in der 37. Minute mit 1:0 in Führung. Nur fünf Minuten später erhöhte Akcay auf 2:0: Nach einem Schuss von Saiti klatschte der unsichere Trierer Torhüter Assen Alexov den Ball zur Seite ab, und Akcay musste den Ball nur noch einschieben.

Wie aus dem Nichts fiel dann der Trierer Anschlusstreffer, der den SVE-Fans Hoffnung auf eine bessere zweite Halbzeit machte.


Den besseren Start nach der Pause erwischte die Eintracht, aber Malick Traore verpasste in aussichtsreicher Position den Ausgleich (49.). In den folgenden Minuten übernahmen aber wieder die Gäste das Kommando. Stachnik (53.) verstolperte eine gute Konterchance, vier Minuten später ließ der unsichere Eintracht-Torhüter Alexov eine Stachnik-Flanke abprallen, aber erneut schlugen die Lauterer kein Kapital aus dieser Gelegenheit.


Auf den Rängen provozierten sich in dieser Phase auf einmal die Anhänger beider Mannschaften, die durch zwei freie Zuschauerblöcke getrennt waren. Als einige Fans beider Lager in die freien Blöcke kletterten, mussten einige Polizeibeamte eingreifen, um Auseinandersetzungen zu verhindern. Die Gemüter beruhigten sich dann aber schnell wieder.


Auf dem Spielfeld profitierte die Eintracht von der Lässigkeit der Lauterer bei der Chancenverwertung und fand wieder zurück ins Spiel. Sahr Senesie erzielte in der 68. Minute mit einem Aufsetzer aus etwa 16 Metern den 2:2-Ausgleich. Die Freude der Eintracht-Fans währte aber nur zwei Minuten, dann brachte SVE-Kapitän Cinar an der Außenlinie im Strafraum Stachnik zu Fall – Elfmeter! Akcam ließ sich diese Chance nicht entgehen und brachte die Gäste, die noch theoretische Aufstiegschancen besaßen, erneut in Front. Direkt nach dem 3:2-Führungstreffer schlug der bereits verwarnte Mario Klinger den Ball weg und kassierte von Schiedsrichter Aarnink die „Ampelkarte“.


In Überzahl verstärkten die Trierer ihre Angriffsbemühungen. Ein Risser-Kopfball nach Flanke von Rakic (81.) strich aber knapp am FCK-Tor vorbei. Sechs Minuten später dann doch noch der Ausgleich für die Eintracht: Der eingewechselte Tim Eckstein war nach einem Kontakt mit Lamprecht im Lauterer Strafraum zu Boden gegangen, und erneut zeigte der Unparteiische auf den Punkt: Strafstoß! Senesie verwandelte sicher zum 3:3-Endstand (87.). In der Schlussminute vergab Lacroix den möglichen Siegtreffer für Trier.


Die Eintracht-Fans feierten nach dem letzten Saison-Heimspiel mit der Mannschaft, die 200 Liter Freibier spendiert hatte. Gäste-Trainer Alois Schwartz, der wegen des verpassten Aufstiegs eine „tiefe Enttäuschung“ nicht verbergen konnte, gratulierte der U23 von Borussia Dortmund zum Aufstieg in die 3. Liga und lobte seine Mannschaft: „Ich muss den Hut vor meiner Mannschaft ziehen, das war eine geile Saison. Leider hatten wir viel Verletzungspech.“

Das gilt auch für das Team von Eintracht Trier, das in der kommenden Woche die Personalplanungen für die nächste Saison voranbringen möchte. Und dann gilt alle Konzentration dem Rheinland-Pokal-Finale in Polch: Am Mittwoch, 10. Juni, 19.30 Uhr, trifft die Eintracht auf den SV Rossbach. Mit einem Sieg wären die Trierer für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals qualifiziert und hätten eine Einnahme von 100.000 Euro Fernsehgeld sicher.


Eintracht Trier: Alexov – Schäfer (70. Mohsmann), Dingels, Cinar, Rakic – Lacroix – Makiadi (31. Touré), Senesie, Hartung – Risser, Traore (63. Eckstein)

1.FC Kaiserslautern II: Riederer – Lamprecht, Broniszewski, Reuter, Kaldirim – Neubauer –Akcam, Gross (89. Jemmely), Pinheiro (74. Correia), Saiti (46. Klinger) – Stachnik

Schiedsrichter: Aarnink (Nordhorn)

Zuschauer: 2230

Tore: 0:1 (37.) Stachnik, 0:2 (42.) Akcam, 1:2 (44.) Schäfer, 2:2 (68. Senesie), 2:3 (72.) Akcam (Foulelfmeter), 3:3 (87.) Senesie (Foulelfmeter)

Gelb-Rote Karte: Klinger (72.)

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