Grüße von "Bruder Leichtfuß"

Mangelnde taktische Disziplin in der Rückwärtsbewegung war der Grund für Triers erste Saison-Niederlage in Düsseldorf. Will das Team nicht ins Regionalliga-Mittelmaß rutschen, muss am Dienstag gegen den Tabellen-Vorletzten Bonner SC ein Heimsieg her.

 Nicht nur Triers Außenverteidiger Andy Rakic (rechts) hatte gegen Düsseldorfs Offensivspieler (hier Erkan Ari) einen schweren Stand. Foto: Sandra Schneider

Nicht nur Triers Außenverteidiger Andy Rakic (rechts) hatte gegen Düsseldorfs Offensivspieler (hier Erkan Ari) einen schweren Stand. Foto: Sandra Schneider

Düsseldorf/Trier. Nur 37 Treffer in der Vorsaison haben Wirkung gezeigt. Fußball-Regionalligist Eintracht Trier hat durch Neuverpflichtungen und eine geänderte Spielweise die Offensive gestärkt. Momentan geht das auf Kosten der Stabilität in der Defensive.

Bangen um Sahr Senesie



Bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf II hatte die Mannschaft am Freitagabend die Partie im Griff. Sie führte 1:0 und hatte Chancen zum 2:0, die jedoch schlampig vergeben wurden. Gleichzeitig liefen die Spieler ins offene Messer. Die Eintracht gestattete den Gastgebern zu viele Räume und leistete sich zu viele Stellungsfehler. Beides begünstigte zwei Gegentreffer binnen einer Minute. Sieben Gegentore in vier Partien sind zu viel für ein Team, das in der Liga oben mitspielen möchte.

"Die Mannschaft ist trotz der Führung weiter blind nach vorne gerannt. Sie war offen wie ein Scheunentor", kritisierte Triers Sportlicher Leiter Fritz Fuchs. Auch Eintracht-Trainer Mario Basler machte die Niederlage an der mangelnden Ordnung fest: "Nach 20 Minuten haben wir den Rhythmus verloren. Wir haben aufgehört, Fußball zu spielen und kaum noch Zweikämpfe gewonnen. Es war keine Ruhe mehr da."

Dass der bis dato sehr engagierte Sahr Senesie bereits nach 32 Minuten wegen einer Blessur am linken Knie (zugezogen in einem Zweikampf) vom Platz musste, wollte Basler nicht als Entschuldigung für den ab da mauen Auftritt gelten lassen: "Es gibt andere Spieler, die in die Startformation wollen. Von ihnen hat sich in Düsseldorf allerdings keiner aufgedrängt."

Erst am heutigen Montag wird feststehen, welche Verletzung sich Senesie zugezogen hat. In Wittlich wird sich der Angreifer einer Kernspin-Tomographie unterziehen. "Es ist schwer, eine Prognose abzugeben. Das Knie ist nicht sonderlich dick geworden, so dass man nicht etwas ganz Schlimmes befürchten müsste. Gleichzeitig sind aber Schmerzen da", sagte Senesie am Sonntag auf TV-Anfrage. Der 24-Jährige hofft, lediglich eine Prellung zu haben. Ein Einsatz morgen im Heimspiel gegen den Tabellen-Vorletzten Bonner SC erscheint unwahrscheinlich.

Kommt kurzfristig ein neuer Stürmer?



Mit Blick auf die Partie gegen den Aufsteiger fordert nicht nur Fuchs, dass sich die Mannschaft von "Bruder Leichtfuß" verabschiedet. Die Eintracht sinnt auf Wiedergutmachung. Personelle Veränderungen — etwa im defensiven Mittelfeld — sind wahrscheinlich.

Auch auf dem Transfermarkt wird die Eintracht womöglich nun doch noch kurzfristig aktiv. Basler teilte auf TV-Anfrage mit, dass es Gespräche mit dem Vorstand geben werde. Hintergrund: Der Trainer möchte vornehmlich noch einen Stürmer haben. Im Blickpunkt des Interesses ist nach seiner Aussage ein Brasilianer mit italienischem Pass, der zuletzt in Italien aktiv war.