Jede Medaille hat zwei Seiten
Eine Halbzeit lang war der SV Mehring beim Derby in Dörbach das klar dominierende Team. In dieser Zeit versäumten es die Gäste aber auch, alles klar zu machen. Die Kehrseite der Medaille zeigten sie nach dem Wechsel, als sie von Minute zu Minute schwächer wurden. Deshalb ist der Dörbacher 2:0--Erfolg verdient.
Salmtal-Dörbach. Nach dem Schlusspfiff waren sich beide Trainer einig: "Zur Halbzeit hätte Mehring vier bis fünf zu null führen müssen", gab Dörbachs Harry Koch freimütig zu und sein Pendant Rudi Thömmes, jahrelang gemeinsam mit seinem Kollegen Leistungsträger bei der Eintracht fügte an: "Aber wir haben ja nicht mal das Tor getroffen."
In der Tat bestimmten die Moselaner mit ihrem ansehnlichen und effektiven Kurz- und Doppelpassspiel deutlich diePartie und ließen die Salmtaler kaum zur Entfaltung kommen. Dennoch hatte Dörbachs Schlussmann Carsten Thiel nichts zu halten, denn entweder gingen die Schüsse und Kopfbälle von Philipp Schuh (6./10.), Sebastian Förg (9.), Frank Thömmes (15./32.), Stephan Schwarz (32.) und Stefan Wagner (35. nach der schönsten Kombination der gesamten Partie) vorbei, oder waren zu harmlos. Eine Strafraum-Aktion hatte Dörbach in der gesamten ersten Hälfte nicht zu verzeichnen. Mit dem Anpfiff nach dem Seitenwechsel war die Souveränität der Gäste aber wie weggeblasen. "Wir waren jetzt endlich bereit, uns zu quälen", sagte Koch, der "einen gewissen Substanzverlust" aus dem Mittwoch-Derby gegen Salmrohr nicht ausschließen mochte. Dörbach steigerte sich vor allem kämpferisch - die Hauptursache für das Kippen des Spiels lag aber in dem schon fast erschreckenden Leistungsabfall der Thömmes-Elf. Die letzten sehenswerten Kombinationen schlossen Andre Weinberg (50.), der das Tor aber verfehlte und kurz darauf Stefan Wagner ab, der an Thiel scheiterte. Da hatte aber auch Dörbach schon das erste Ausrufezeichen gesetzt - Johannes Krebs säbelte aber über den Ball. Und dann ging es für Mehring steil bergab. Heiko Witt lenkte einen direkt aufs Tor gezogenen Eckball von Eric Wolff über die Latte. Die Ecke von der anderen Seite von Mike Gaugler getreten, drückte Christoph Thies (51.) über die Linie. Ein Konter brachte die frühe Entscheidung. Johannes Baden spielte das Leder quer in die Mitte, wo Matthias Wey völlig allein flach ins untere Eck verwandeln konnte. Bezeichnend für Mehrings Vorstellung im zweiten Abschnitt waren zwei verschossene Strafstöße von Frank Thömmes und Stefan Wagner - die letzte Chance zur Wende war vertan.
