Jetzt gilt's im Rheinlandpokal

Trier · Eintracht Trier hat noch die Chance auf einen Titel. Höchst wahrscheinlich nicht mehr auf die Regionalliga-Meisterschaft, wohl aber auf den Sieg im Rheinlandpokal. Nach dem 0:0-Unentschieden in der Liga gegen Bochum II gilt die Konzentration dem Cup-Halbfinale am Dienstag bei Oberligist SG Bad Breisig.

Obwohl er erst im vergangenen Sommer zu Eintracht Trier gekommen ist, weiß Stefan Kohler um den Stellenwert des Rheinlandpokals. Um die sportliche und wirtschaftliche Relevanz für den SVE. Als Sieger darf man in der ersten DFB-Pokalrunde auf einen attraktiven Bundesligisten hoffen, dank des Fernsehgelds winkt eine sichere Einnahme in Höhe von 100 000 Euro. Geld, das die Eintracht sehr gut gebrauchen könnte.

"Das Spiel am Dienstag ist für den Verein und uns Spieler sehr wichtig", sagt Mittelfeldspieler Kohler mit Blick auf das Halbfinale beim Oberligisten SG Bad Breisig (19 Uhr). Ein Erfolg ist Pflicht, um sich im Finale wahrscheinlich mit Drittligist TuS Koblenz auseinandersetzen zu können. Ob Kohler im Pokal wieder mitmischen darf, bleibt abzuwarten. Im Regionalliga-Spiel am Freitagabend gegen den VfL Bochum II (0:0) musste der Schweizer 73 Minuten lang auf der Ersatzbank schmoren. Den Part als Abräumer im defensiven Mittelfeld durfte Winter-Neuzugang Jeremy Karikari übernehmen, weil er sich laut Trainer Roland Seitz den Einsatz nach guten Trainingsleistungen in den vergangenen Wochen verdient hatte.

Dennoch war der Wechsel eine Überraschung. Und es blieb nicht bei der einen. Im Vorfeld der Partie hatte Seitz öffentlich mit der Hereinnahme Olivier Mvondos in die Startelf kokettiert — doch letztlich musste der Kameruner bis zur 69. Minute warten, um eingewechselt zu werden. Statt Mvondo begann erneut Thomas Kraus im rechten Mittelfeld, obwohl Seitz im Vorfeld nochmals betont hatte, dass sich der Blondschopf im Angriff wohler fühle und dort für die Mannschaft effektiver sei.

Gegen die U 23 des VfL versäumte es Trier, aus einer Mehrzahl an Torchancen Kapital zu schlagen. Der Gegner stand gut und machte mit zwei "Sechsern" die Schotten dicht. Trier versuchte, mit zwei offensiven Mittelfeldspielern den Riegel zu knacken. So richtig warm wurde das Team mit dem 4-5-1-System jedoch nicht. Die einzige Spitze Lukas Mössner rackerte vergeblich, er bekam nicht immer die nötige Unterstützung aus dem Mittelfeld. Dort zog es Alban Meha wiederholt von der linken Seite zusätzlich in die bereits dicht besiedelte Mitte. Bei Freistößen war er gefährlich, ansonsten lief er sich mehrmals fest.

Trotz des nun großen Punkte-Rückstands auf Preußen Münster mahnt Meha zu Realismus: "Vor der Saison hätte keiner gedacht, dass wir so weit oben mitspielen werden. Wenn wir jetzt Zweiter oder Dritter würden, wäre das nicht schlecht." Auch hinsichtlich des Rheinlandpokals blickt er unverzagt nach vorne: "Gegen Bad Breisig sollten wir sicher weiterkommen."

EXTRA



Schlechte Kunde: Nach Auskunft von Eintracht-Mannschaftsarzt Peter Krapf hat sich Mittelfeldspieler Thomas Kempny im Training eine Teilschädigung des rechten vorderen Kreuzbands zugezogen. Am Donnerstag soll der 22-Jährige, dessen Vertrag bei der Eintracht im Sommer ausläuft, in Straubing operiert werden. Damit ist laut Krapf die Saison für Kempny gelaufen, womöglich fällt er vier bis sechs Monate aus. bl

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