Jetzt kommt der Spitzenreiter

Trier · Ostern ist erst in zehneinhalb Wochen. Doch Stürmer Thomas Kraus hat mit seinem "Eier-Tor" im Nachholspiel gegen den SC Verl vorzeitig das Nest gefüllt. Der 23-Jährige beschert der Eintracht ein richtiges Spitzenspiel gegen Tabellenführer Preußen Münster.

 Fahrudin Kuduzovic (vorne) feierte ein starkes Debüt im Eintracht-Dress. TV-Foto: Hans Krämer

Fahrudin Kuduzovic (vorne) feierte ein starkes Debüt im Eintracht-Dress. TV-Foto: Hans Krämer

(bl) Einen müden, aber zufriedenen Eindruck machten die Spieler von Eintracht Trier, als sie gestern Morgen zum Auslaufen auf das Moselstadion-Gelände trotteten. Der 1:0-Erfolg am Abend zuvor im Heimspiel gegen den SC Verl hatte Kraft gekostet.

Eintracht-Trainer Roland Seitz sprach von einem Sieg des Willens: "Es war schön zu sehen, wie wir uns gewehrt haben." Spielerisch lief gegen einen gut organisierten Gegner nicht viel, hinzu kam eine Portion Glück (siehe Hintergrund). Der letzte Pass kam selten an, immer wieder bediente sich die Eintracht des untauglichen Mittels hoher Bälle. Und das, obwohl beide Stürmer (Kraus, Kulabas) den Ball lieber in den Fuß gespielt bekommen. "Ich habe alles versucht, doch ich kam selten an den Ball. Und wenn ich ihn hatte, wurde mehr als einmal Abseits gepfiffen", haderte Thomas Kraus, der sich in der 72. Minute den Frust darüber von der Seele ballerte. Nach einer Hereingabe des in seinem ersten Spiel für Trier stark auftretenden Fahrudin Kuduzovic konnte Verls Torwart Milos Mandic den Ball nur nach vorne klären. Kraus zog ab und traf zum fünften Mal in dieser Saison. "Dieses Eier-Tor war bis jetzt vielleicht das wichtigste von mir. Nun haben wir am Samstag im Spiel gegen den Topfavoriten Preußen Münster einen echten Höhepunkt", sagte der Blondschopf.

Mit einem Erfolg kann die Eintracht Konkurrent Münster bis auf zwei Punkte auf die Pelle rücken. Kraus warnt jedoch davor, zu großen Druck aufzubauen. Die Lust auf eine Revanche ist gleichwohl da. Kraus: "In der Hinrunde wurden wir bei der 1:3-Niederlage in Münster gedemütigt. Das haben wir nicht vergessen."

Eintracht Trier: Poggenborg - Cozza, Cinar, Hollmann, Drescher (73. Mvondo) - Kempny, Kohler, Saccone (62. Kuduzovic), Meha - Kraus, Kulabas (88. Kühne)

SC Verl: Mandic - Schmidt, Saur, Capretti, Brinker - Böhmer-Schulte (75. Venker), Leeneman - Großeschallau (59. Bertels), Haeder, Arifi - Schröder (81. Fuhsy)

Tor: 1:0 Kraus (72.), Zuschauer: 1904, Gelb-Rot: Arifi (82.)

Hintergrund

Strittig: Mit Glück und Geschick gewann Trier in einer kampfbetonten Partie mit 1:0 gegen Verl. Unter anderem in zwei Situationen stockte dem Eintracht-Anhang der Atem. Szene eins: In der 25. Minute spielt Eintracht-Kapitän Josef Cinar den Ball zurück zu Torwart André Poggenborg, der das Leder mit den Händen aufnimmt. Es hätte indirekten Freistoß für Verl geben müssen — doch Schiedsrichter Andreas Bischof ließ die Partie weiterlaufen. Cinar: "Pogge dachte, dass der Ball aus einem Gewühl heraus zu ihm kam. Deshalb hat er ihn aufgenommen." Szene zwei: Kurz nach der Halbzeit bekommt Cinar der Ball im eigenen Strafraum an die Hand. Wäre ein Strafstoß fällig gewesen? Der Kapitän: "Der Ball wurde von einem Verler Spieler abgefälscht, deshalb konnte ich nicht mehr reagieren. Ein Elfmeter wäre eine harte Entscheidung gewesen." (bl)

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