Klare Ansage des Trainers: Seitz will mehr als 20 Spieler

Trier · Es war ein Testspiel, mit dem Trainer Roland Seitz bedingt zufrieden ist: Südwest-Regionalligist Eintracht Trier bezwang im Rahmen seines Sommerfests den 1. FC Köln II mit 3:2 (nach 0:2-Rückstand). Mit den Testspielern Moses Lamidi und Henry Onwuzuruike sollen Vertragsgespräche geführt werden.

 Wird er verpflichtet? Mit Henry Onwuzuruike (rechts, hier im Laufduell mit Kölns Stefan Thelen) sollen Gespräche geführt werden. TV-Foto: Hans Krämer

Wird er verpflichtet? Mit Henry Onwuzuruike (rechts, hier im Laufduell mit Kölns Stefan Thelen) sollen Gespräche geführt werden. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Solch ein Missgeschick ist nicht gerade alltäglich. Eintracht-Stürmer Chhunly Pagenburg blieb in der Partie gegen den 1. FC Köln II im Rasen hängen - mit den Fingern seiner rechten Hand! Die betroffene Stelle wurde bandagiert, im Spiel behinderte ihn die kleine Blessur aber nicht. Mit seinen Treffern zum 2:2 und 3:2 drehte Pagenburg die Partie, die zunächst trotz guter Torgelegenheiten für Trier verlorenzugehen drohte. Die U 21 des FC, die in der Regionalliga West spielt, war vor rund 600 Zuschauern im Moselstadion durch Stefan Thelen (37.) und Lucas Musculus (56.) in Führung gegangen. Thelen profitierte von einem Abpraller, als Eintracht-Torwart Andreas Lengsfeld einen Schuss von Aias Aosman nach vorne abwehrte. Musculus traf aus kurzer Distanz nach Vorlage von Alex Vaaßen.Trier kam durch ein Tor von Torge Hollmann (59.) wieder ins Spiel. Die Kölner Defensive monierte vergeblich eine vermeintliche Abseitsstellung des Eintracht-Kapitäns. Pagenburg sorgte für die Wende. In der 76. Minute traf er mit einem präzisen 18-Meter-Schuss ins linke untere Eck. In der Schlussminute steuerte er mit einer schönen Einzelleistung das 3:2 bei, als er Kölns Torwart Marcel Schuhen elegant umkurvte. Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war Eintracht-Trainer Roland Seitz im Großen und Ganzen einverstanden: "Mehrere schöne Spielzüge und gute Torchancen - das war positiv. Nicht gefallen haben mir zu viele persönliche Fehler im Defensivbereich."Beim SVE kamen mit Mittelfeldspieler Henry Onwuzuruike (erste Halbzeit) und Angreifer Moses Lamidi (zweite Halbzeit) zwei Testspieler zum Einsatz. Laut Seitz sollen mit beiden Akteuren Gespräche mit dem Ziel einer möglichen Verpflichtung geführt werden: "Wir müssen sehen, was das Budget noch hergibt. Sollten wir beide unter Vertrag nehmen können, wäre das kolossal." Onwuzuruike (32, zuletzt Darmstadt 98) ist im Mittelfeld flexibel einsetzbar. Lamidi (24) versucht nach einer mehr als einjährigen Leidenszeit wegen Verletzungen wieder Anschluss zu finden. In der abgelaufenen Saison bestritt er für den Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC lediglich zwei Partien.Priorität besitzt für Seitz indes die Verpflichtung eines weiteren Innenverteidigers, der gegebenenfalls auch im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen kann: "Wir stehen in Verhandlungen mit zwei Kandidaten. Vielleicht fällt in dieser Woche eine Entscheidung." Nicht mehr im Rennen ist Armin Lulic, der bereits vor dem Köln-Spiel abgereist war. Mit einem weiteren Defensivspieler wäre die geplante Kader-Stärke von 20 Akteuren erreicht. Doch Seitz will mehr Spieler - um größere Alternativen zu haben. Deshalb hofft er auf eine Chance, auch noch in der Offensive nachlegen zu können.Bereits am morgigen Dienstag steht das nächste Testspiel auf dem Programm. In Konz-Niedermennig trifft Trier um 18.30 Uhr auf den West-Regionalligisten Viktoria Köln (mit Ex-Eintrachtler Cataldo Cozza). Aufstellung Trier gegen Köln II: Lengsfeld - Brighache, Kröner, Hollmann, Zittlau - di Gregorio (73. Spang) - Lewerenz (46. Anton), Abelski (84. Sözen), Kuduzovic (46. Lamidi), Onwuzuruike (46. Watzka) - Fuchs (46. Pagenburg) blExtra

Was ist für Eintracht Trier in der neuen Regionalliga Südwest drin? Der TV hat sich bei Fans des SVE umgehört. Philipp Müller (20 Jahre, aus Wadern): Ich traue der Eintracht einen Platz im oberen Mittelfeld zu. Die neu zusammengestellte Mannschaft hinterlässt bislang einen guten Eindruck. Sie hat Qualität. Kevin Geib (19, Trier-Pfalzel): Es ist besser, nicht zu euphorisch in die neue Saison zu gehen. Man muss die ersten Spiele abwarten, um beurteilen zu können, was möglich ist. Ich hoffe, dass die Eintracht endlich wieder zur Heimstärke zurückfindet. Yannick Agostini (25, Trier-Tarforst, gebürtig aus Luxemburg): Es gibt noch Schwächen im neuen Team, aber auch mehrere Pluspunkte. Wo die Mannschaft steht, ist schwer einzuschätzen. In der Südwest-Staffel bekommt es Trier mit vielen neuen Gegnern zu tun. Wie stark sie sind, kann man derzeit nicht sagen. Aber ich habe großes Vertrauen in die Mannschaft und Trainer Roland Seitz. Stefanie Klein (19, Üdersdorf): Vielleicht kann die Eintracht mit etwas Glück um den Aufstieg mitspielen. Besonders gefallen im Spiel gegen Köln II hat mir Neuzugang Steven Lewerenz. Umfrage: Mirko Blahak

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort