Kölsch und große Ziele

Die vierte Saison der SG Zell/Bullay-Alf in der Fußball-Rheinlandliga nähert sich dem Ende. Und die Mannschaft von der Mosel ist auf dem besten Weg, den bisherigen Rekord von 42 Punkten zu knacken.

 Jörg Bach hat mit der SG Zell/Bullay-Alf noch einiges vor. Foto: Kevin Rühle

Jörg Bach hat mit der SG Zell/Bullay-Alf noch einiges vor. Foto: Kevin Rühle

Zell/Binningen. Der Punkterekord ist sicher ein Verdienst von Trainer Jörg Bach, der in seinem Kader viele gestandene Spieler oft über einen langen Zeitraum ersetzen musste. Bach ist einer der ständig wachsenden Gilde von Ex-Profis, die sich in vergleichsweise niedrig angesiedelten Ligen ihre ersten Sporen verdient. "Dass ich in der Region tätig bin, hat damit zu tun, dass ich gebürtiger Koblenzer bin und meine Frau aus derselben Ecke kommt. Wir sind eben heimatverbunden." Das war der dreifache Familienvater in seiner aktiven Zeit nur zu Beginn. Über Moselweiß, Metternich, Weißenthurm, Hamm, Eisbachtal und Wirges landete er 1988 in Wattenscheid, damals ambitionierter Zweitligist. Unter Hannes Bongartz, Spitzname Spargeltarzan, stieg er dann in die Bundesliga auf. "Das wird das größte Erlebnis meiner Laufbahn bleiben", sagt der 43-Jährige, der 1994 nach Hamburg und ein Jahr später nach Düsseldorf wechselte. Seine letzte aktive Saison nach 202 Spielen in der Ersten und Zweiten Liga absolvierte er bei Eintracht Trier (1999/2000). Montabaur und Emmelshausen hießen die ersten Trainerstationen. Als Bach im vergangenen Jahr als Nachfolger von Frank Meeth zur SG kam, übte er seinen jetzigen Hauptberuf als Repräsentant einer großen Kölsch-Brauerei bereits aus. Und wohnt wieder heimatnah in Binningen in der Nähe von Kaisersesch. Gut möglich, dass sich an der beruflichen Wertigkeit noch was ändert: "Es reizt jeden ehemaligen Profi, eine höherklassige Mannschaft zu trainieren", so Bach, der aber definitiv weiter bei der Mosel-Spielgemeinschaft tätig sein wird. Die Ziele sind ehrgeizig. Denn Bach will nicht nur die Mannschaft nach vorne bringen, sondern auch "die Strukturen schaffen, um das Maximum an Potenzial herauszukitzeln". Das ist ihm schon in dieser Saison gelungen, denn trotz der Personalprobleme, die den Einsatz von Jugendspielern unabdingbar machten, stand Zell/Bullay-Alf kein einziges Mal auf einem Abstiegsplatz. "Nicht in den Sog nach unten zu geraten, darf uns nicht genügen. Die Mannschaft bringt die richtige Einstellung und die Begeisterung mit, um sich höhere Ziele zu setzen." Sohn Yannick tritt offensichtlich in die Fußstapfen von Vater Jörg. Der 19-Jährige hat seine ersten Einsätze in der Rheinlandliga hinter sich und erzielte am Wochenende in der Nachspielzeit den wichtigen Siegtreffer gegen Mündersbach.

Am Rande der Bande

Verstärkung und Schwächung: Mit Bastian Dietrich verliert der SV Morbach den wohl besten Akteur. Schweren Herzens gibt Trainer Arno Michels den Mittelfeldmann an den Oberligisten SC Idar-Oberstein ab. Dafür kommen mit Michael Fleck ein Stürmer und mit dem 20-jährigen Atem Sagel von der SG Sohren ein offensiver Mittelfeldmann. Mees kehrt zurück: Die Odyssee des Marc Mees ist beendet. Der Mittelfeldakteur, der vom FSV Salmrohr zum SV Morbach und dann zum Oberligisten FC Homburg gewechselt war, wird für die SG Zell/Bullay-Alf die Fußballschuhe schnüren. Trainer Jörg Bach bezeichnet einen weiteren Neuzugang als fix, will den Namen aber erst bekanntgeben, "wenn die Kleinigkeiten geklärt sind". Wenig Bewegung: Das gilt naturgemäß für die Mannschaften, die noch nicht wissen, in welcher Liga sie 2009/10 antreten werden, und den FSV Salmrohr, bei dem mit den größten personellen Umwälzungen zu rechnen ist. (wir)

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