Kopfweh bereitet nur der Gegenspieler

Trier · Chhunly Pagenburg (24) hat im Trierer Regionalliga-Spiel gegen den SC Verl eine saubere Vorstellung abgeliefert. Dem quirligen Offensivspieler mit Bundesliga-Erfahrung gefällt seine neue, alte Rolle im linken Mittelfeld.

 Auch beim Jubeln im Mittelpunkt: Chhunly Pagenburg, umrahmt von seinen Teamkollegen Ahmet Kulabas (links), Alon Abelski (oben) und Fahrudin Kuduzovic (rechts). TV-Foto: Hans Krämer

Auch beim Jubeln im Mittelpunkt: Chhunly Pagenburg, umrahmt von seinen Teamkollegen Ahmet Kulabas (links), Alon Abelski (oben) und Fahrudin Kuduzovic (rechts). TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Beim Fußball-Tennis der Eintracht-Spieler am Samstagmorgen machte Chhunly Pagenburg nicht mit. Eine Vorsichtsmaßnahme. Den 24-Jährigen plagten noch Kopfschmerzen. Im Heimspiel gegen Verl am Abend zuvor war er mit Gäste-Abwehrspieler Mario Bertram zusammengeprallt. Während Pagenburg weitermachen konnte, musste Bertram mit einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden. "Bei mir ist es nichts Schlimmes", gab "Chhun" Entwarnung. Trainer Roland Seitz wird es gerne hören.
Gegen Verl deutete der Offensivspieler eindrucksvoll an, zu welchen Leistungen er fähig ist. Im linken Mittelfeld glänzte er mit Dynamik, guter Technik, Raffinesse in Eins-zu-Eins-Situationen, öffnenden Pässen sowie Zug zum Tor. Auch für Defensivaufgaben war er sich nicht zu schade. "Ich fühle mich von Woche zu Woche besser. Aber es ist noch Luft nach oben. In manchen Situationen passieren zu leichte Fehler", sagt der ehemalige Jugend-Nationalspieler.
In den vergangenen Wochen wurde immer wieder spekuliert, wie fit der gebürtige Nürnberger ist, der im Sommer für ein Jahr an der Mosel unterschrieben hat. Wegen langwierigen Hüft- und Beckenbeschwerden konnte er zwischen April 2010 und April 2011 für Rot-Weiß Erfurt kein Spiel absolvieren. Nach der Sommer-Vorbereitung in Trier hatte er ein körperliches Tief. Nun macht er sukzessive Fortschritte. Gegen Verl durfte er sich auf seiner Lieblingsposition beweisen. "Es liegt mir mehr, über die Außen zu kommen als durch die Mitte. Ich brauche und will mehr Ballkontakte, die bekomme ich auf dem Flügel", sagt Pagenburg. Beim 1. FC Nürnberg, für den er einst zwölf Bundesliga-Spiele bestritt, und bei 1860 München bekleidete er die linke Mittelfeldposition mit Erfolg.
Nicht nur sich, auch die Mannschaft sieht der Offensivspieler im Aufwind. "Gegen Koblenz und im Testspiel gegen Wehen-Wiesbaden haben wir zuletzt ordentlich gespielt, aber keine Tore erzielt. Gegen Verl hat nun auch der Abschluss wieder geklappt." Zweimal traf sein WG-Kumpel Ahmet Kulabas. Die 1:0-Führung bereitete Pagenburg nach schönem Solo und kluger Hereingabe vor. Seit der 0:3-Heimklatsche gegen Mainz 05 II hat Trier in vier Spielen keinen Gegentreffer kassiert. Die Bilanz: zehn Punkte, 5:0 Tore. Pagenburg: "Im Nachhinein war es gut, gegen Mainz nicht nur knapp verloren, sondern richtig einen auf den Deckel bekommen zu haben. Da haben wir gemerkt: So geht es nicht!"

Eintracht-Ecke:

Angefressen: "Enttäuscht" nahm Mittelfeldspieler Thomas Kraus seine Nicht-Nominierung für die Startelf gegen Verl auf. Erst zum zweiten Mal in 45 Spielen für Trier musste der Blondschopf zunächst draußen Platz nehmen. "Ich habe die Entscheidung des Trainers zu akzeptieren, auch wenn ich natürlich immer spielen will. Aber Fußball ist eine Mannschaftssportart, da geht es nicht um mich. Ich muss in den sauren Apfel beißen", sagte Kraus, der hofft, dass sein Gastspiel auf der Bank kein Dauerzustand wird.
Angeschlagen: Beide Außenverteidiger der Eintracht waren am Samstagmorgen zu Arztbesuchen gezwungen. Cataldo Cozza zog sich im Spiel gegen Verl bei einem Sturz auf die Tartanbahn eine Prellung der rechten Schulter zu. Ein Ausfall droht laut Spieler nicht. Ob sich Thomas Drescher (Foto: TV-Archiv) ernsthafter verletzt hat, soll nach Aussage des Vize-Kapitäns eine weitere Untersuchung am heutigen Montag ergeben. Drescher kämpft mit Wadenproblemen. Er hofft, dass kein Faserriss diagnostiziert wird.
Spitzenspiele: Vier Tage vor dem Pokal-Hit gegen den Hamburger SV reist Trier am nächsten Regionalliga-Spieltag zum Gipfeltreffen nach Mönchengladbach (Freitag, 21. Oktober, 19 Uhr, Grenzlandstadion Rheydt).

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