Kulabas soll der neue Knipser werden

Trier · Bei der Suche nach neuen Geldgebern gibt es bei Fußball-Regionalligist Eintracht Trier Fortschritte, die Lage bleibt aber schwierig. Dennoch hat der Verein Stürmer Ahmet Kulabas (zuletzt 1. FC Heidenheim) bis Saisonende verpflichten können.

Trier. (bl) Roland Seitz sitzt der Schalk im Nacken: "Vielleicht sollten wir erst für eine Heizung sammeln", sagte der Eintracht-Trainer, als er vor die rund 80 Gäste im Vip-Zelt hinter dem Moselstadion trat. Es war kalt beim Sponsorenabend, von dem ein Aufbruchsignal für die nächsten Monate ausgehen soll.

Fußball-Regionalligist Eintracht Trier braucht Geld, um ein Etat-Loch in Höhe von rund 220 000 Euro zu decken (der TV berichtete). Und um den Kader zu verstärken, damit bis 2012 der Aufstieg in die dritte Liga angepeilt werden kann. "Wenn wir es nicht schaffen, den Etat zu erhöhen, können wir uns nicht hinstellen und sagen: ,Wir wollen aufsteigen!', sagte Seitz.

Neben ihm appellierten der Eintracht-Vorstand, der Aufsichtsratsvorsitzende Frank Natus und Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen an Geldgeber, den Verein zu unterstützen. Dazu hat der Club verschiedene Sponsoring-Pakete geschnürt. Für jedes der noch zehn ausstehenden Heimspiele in dieser Saison können jeweils drei Pakete gekauft werden (für 2500 Euro, 5000 Euro und 10 000 Euro). Verbunden damit sind Vorteile, Präsentationen und Aktionen für die Käufer (zum Beispiel Vip-Karten, Autogrammstunden mit Spielern oder Plätze auf einem Fan-Sofa neben der Trainerbank).

175 000 Euro Einnahmen würde die Eintracht verbuchen, wenn alle Pakete verkauft werden. Dass das klappt, glaubt Eintracht-Vorstandsmitglied Harry Thiele nicht: "Wir wären froh, wenn wir durch den Pakete-Verkauf und andere, davon unabhängige Zusagen am Ende zwischen 150 000 Euro und 200 000 Euro einnehmen könnten."

Jüngst habe es zusätzliche Sponsoring-Zusagen in Höhe von 50 000 Euro gegeben, sagt Thiele. Sollte die Etat-Lücke nicht gänzlich durch frisches Geld gestopft werden können, müsse der Vorstand mit Bürgschaften einspringen.

Unterdessen hat es mit der Verpflichtung eines weiteren Offensivspielers bereits geklappt. Die Eintracht hat gestern den 23-jährigen Stürmer Ahmet Kulabas bis Saisonende unter Vertrag genommen — vorbehaltlich eines erfolgreichen Medizinchecks am heutigen Freitag. Der Deutsch-Türke kommt ablösefrei vom Drittligisten 1. FC Heidenheim, wo er in dieser Saison nur zu vier (Kurz)-Einsätzen kam. Bis zum Sommer 2010 spielte Kulabas beim 1. FC Nürnberg II. Für die Franken erzielte er in 64 Regionalliga-Spielen 33 Tore.

Nach TV-Informationen wird Kulabas, der auch auf den beiden Außenbahnen und aus dem zentralen Mittelfeld heraus Akzente setzen kann, extern finanziert. Die Eintracht muss dem Deutschen Fußball-Bund im Zuge einer Auflage den Nachweis der Finanzierung (durch einen Sponsor) erbringen.

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