Lotto-Förderung: Eintracht Trier will nicht lockerlassen

Eintracht Trier versucht weiter, auf eine von der Lotto-Stiftung stornierte 20 000-Euro-Zahlung zu pochen. Der Fußball-Regionalligist hofft, mit einem Schreiben der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) punkten zu können.

Trier. (bl) Die ADD ist in Rheinland-Pfalz für die Einhaltung des Glücksspiel-Staatsvertrags zuständig. Auf dessen Grundlage wurden in Deutschland die meisten Internet-Wetten verboten, Werbung für staatliche Lotterien wurde stark eingeschränkt.

Nach eigener Auskunft "von sich aus beratend" tätig geworden ist die ADD mit Blick auf den neuen Partner von Eintracht Trier, den privaten Wettanbieter "digibet". Der Tenor aus zwei dem TV vorliegenden ADD-Schreiben an die Eintracht: Die derzeitige Beschränkung auf die Bewerbung von "digibet.de" (also des staatlich konzessionierten Buchmachers für Pferdewetten) ist glücksspielrechtlich unbedenklich. Derzeit nicht den gesetzlichen Bestimmungen entspräche eine Werbung für die Angebote "digibet.com" beziehungsweise "digibet.tv". Aus Sicht der Eintracht stellt die ADD damit fest, dass der Club aktuell legal für ein Produkt seines neuen Partners wirbt. Deshalb wendet sich der Verein mit einem Schreiben an Lotto. Eintracht-Vorstandsmitglied Harry Thiele: "Wir fordern, dass die Lotto-Stiftung uns die zugesagten 20 000 Euro auszahlt." Die Tochtergesellschaft von Lotto Rheinland-Pfalz hatte angekündigt, diese noch für die aktuelle Saison vorgesehene Zahlung wegen der Eintracht-Partnerschaft mit "digibet" zurückzunehmen. Wegen des Werbeverbots für die Lotto-Sportwette Oddset tritt die Stiftung seit einigen Monaten als Mäzen auf, um weiterhin den regionalen Sport zu fördern.

Lotto dürfte der Eintracht-Forderung wohl nicht entsprechen. Auf TV-Anfrage teilte Clemens Buch von Lotto Rheinland-Pfalz mit: "Wir werden die 20 000 Euro an die Eintracht definitiv nicht bezahlen." Sollte Lotto so verfahren, kündigt Thiele weitere Schritte an: "Wir würden uns ans Innenministerium wenden. Sollte auch das nicht zum Erfolg führen, bin ich davon überzeugt, dass wir auch den juristischen Weg einschlagen können."

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