"Mario ist für manch überraschende Idee gut"

Knapp drei Jahre ist Dieter Hecking (44) inzwischen Trainer beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96. Am Sonntag tritt er mit den Niedersachsen zum Erstrunden-Spiel im DFB-Pokal bei Regionalligist Eintracht Trier an (17.30 Uhr, Moselstadion). Im Interview mit TV-Redakteur Mirko Blahak erklärt er, wie er die Abwehr- und Sturm-Probleme in den Griff bekommen will — und warum Nationaltorwart Robert Enke in Hannover geblieben ist.

Hannover. (bl)Vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen Eintracht Trier: Überwiegt Lockerheit, Respekt oder Angst?

Hecking: Wir sind uns der Aufgabe in Trier sehr wohl bewusst - da ist aber weder für Lockerheit noch Angst der richtige Platz. Respekt ja, aber ich erwarte von uns einen Sieg.

Aber wie sehr wirkt sich die 1:2-Niederlage jüngst im Testspiel beim Sechstligisten Wismar auf die Vorbereitung aus?

Hecking: In einer langen Vorbereitung muss und kann eine Mannschaft nicht jedes Testspiel gewinnen. Eine Niederlage wie die in Wismar sollte trotzdem nicht passieren. Aber so etwas wirft uns nicht aus der Kurve.

In dieser Partie spielten (der umgeschulte) Christian Schulz und Karim Haggui (in Leverkusen meist Ersatzmann) von Beginn an in der Innenverteidigung. Können Sie der Hannover-Defensive mehr Stabilität verleihen (nach 69 Gegentoren in der Vorsaison)?

Hecking: Davon gehe ich aus. Wir haben mit Karim Haggui gezielt eine Verstärkung für unsere Innenverteidigung geholt, und die bisherigen Eindrücke von ihm sind gut. Das gilt aber auch für die anderen Defensiv-Spieler in unserem Team.

Hannover war in der vergangenen Saison schwächstes Auswärtsteam. Nun beginnt die neue Spielzeit erneut mit einer Auswärtspartie - im DFB-Pokal. Wie wollen Sie im Team für mehr Biss auf fremden Plätzen sorgen?

Hecking: Schon gegen Ende der vergangenen Saison war dieser sogenannte Auswärtsfluch erfolgreich beendet. Wir werden an die Siege in Bochum und Karlsruhe anknüpfen. Mein Team ist stark genug, auch auswärts zu punkten.

Jan Schlaudraff ist verletzt, Mike Hanke noch fraglich, Mikael Forssell noch nicht bei 100 Prozent: Wer soll gegen Trier die Tore schießen?

Hecking: Das müssen nicht unbedingt die Stürmer machen. Wir haben genug torgefährliche Spieler in unseren Reihen.

Kann der derzeitige Test-Stürmer Nelson Cuevas, Nationalspieler aus Paraguay, eine Alternative sein?

Hecking: Das wird sich noch zeigen. Wir sind da noch in der Findungsphase.

Sie streben als Grundformation nun ein 4-4-2 an. Welche Verbesserungen erhoffen Sie sich?

Hecking: Wir werden offensiver spielen und mit der Defensivarbeit schon etwas weiter vorn beginnen. Das schafft neue Möglichkeiten.

Waren Sie überrascht, dass der Verbleib von Nationaltorwart Robert Enke so geräuschlos und unaufgeregt über die Bühne ging?

Hecking: Wer Robert kennt, den wundert das nicht. Er ist ein sehr umsichtiger Mensch, der seine Entscheidungen nicht nur von vermeintlichen sportlichen Vorteilen in anderen Klubs abhängig macht. Robert hat in Hannover ein intaktes Umfeld für sich und seine Familie gefunden. Er ist in der Region zu Recht sehr beliebt. Dazu ist er respektierter Kapitän unseres Teams. Da gab es viele Gründe, seinen Vertrag zu erfüllen und vielleicht ja sogar nach 2010 zu verlängern.

Was erwarten Sie von Eintracht Trier?

Hecking: Wir müssen schon unser Spiel machen, aber auf Konter aufpassen. Mit Trainer Mario Basler hat die Eintracht ja einen erfahrenen Kopf, der für manch überraschende Idee gut ist. Er wird seine Mannschaft schon optimal einstellen.


Lesen Sie am Freitag und Samstag im TV: Wie hat sich Hannover 96 kurz vor dem DFB-Pokalspiel gestern Abend im Testspiel gegen Arsenal London geschlagen? Welche Erwartungen haben Eintracht Trier und Trainer Mario Basler an das Spiel gegen den Bundesligisten, und wie will sich das Trierer Team gegen den Favoriten behaupten?

Karten-Verlosung: Am Sonntag, 2. August, 17.30 Uhr, trifft Trier im DFB-Pokal auf Hannover 96. Für das Spiel verlost der TV zusammen mit der Bitburger Braugruppe unter seinen Abonnenten fünf Mal zwei Karten.

Wer heute bis 24 Uhr die Hotline 01379/370082 anruft und das Stichwort "Pokalspiel" nennt, hat die Chance, zu gewinnen (50 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk- oder Preise anderer Anbieter sind ggf. erheblich höher, Festnetzteilnahme wird empfohlen). Teilnahme und Gewinnausschüttung ab 14 Jahren.

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