Mit Leidenschaft gegen den Lotte-Fluch

Trier · Eintracht Trier möchte im sechsten Anlauf endlich den ersten Regionalliga-Sieg gegen die Sportfreunde Lotte einfahren. Mit einem Erfolg im Spitzenspiel am heutigen Samstag (14 Uhr, Moselstadion) würde der SVE die Gäste auf Distanz halten.

 Du kommst hier nicht rein! – Eintracht-Torwart André Poggenborg hechtet im jüngsten Auswärtsspiel bei Mainz 05 II nach dem Ball. Trier ist seit drei Partien ohne Gegentor. So soll es auch heute gegen Lotte bleiben. Foto: Stefan F. Sämmer

Du kommst hier nicht rein! – Eintracht-Torwart André Poggenborg hechtet im jüngsten Auswärtsspiel bei Mainz 05 II nach dem Ball. Trier ist seit drei Partien ohne Gegentor. So soll es auch heute gegen Lotte bleiben. Foto: Stefan F. Sämmer

1,94 Meter, 1,92 Meter, 1,90 Meter: Die Abwehr der Sportfreunde Lotte verfügt über Spieler mit wahrem Gardemaß. Es liegt auf der Hand, dass André Wiwerink, David Czyszczon oder Tobias Willers mit hohen Bällen kaum in die Knie zu zwingen sein dürften. Darum appelliert Eintracht-Trainer Roland Seitz an seine Spieler, nicht wie in den vergangenen Partien zu oft auf weite Schläge aus der Abwehr zu setzen. "Wir müssen versuchen, so gut es geht Fußball zu spielen. Aber das wird schwer." Schwer, weil Lotte den SVE daran hindern möchte. Und weil bei der Eintracht die Leichtigkeit der Hinrunde weiterhin fehlt.

Immerhin: Die Ergebnisse stimmen. Und wie! Trier gewann die vergangenen vier Partien und blieb dabei drei Mal ohne Gegentreffer. Auch heute soll der Kasten von Schlussmann André Poggenborg, von dem sich das Trainerteam wieder mehr Sicherheit bei den Abschlägen erhofft, vernagelt bleiben. "Wir müssen aggressiv gegen den Ball arbeiten. Das hat uns stark gemacht", sagt Seitz, der auf dieselbe Startelf wie im Montagsspiel gegen Mainz II (2:0) setzt.

Fünf Duelle, fünf Niederlagen



In den bisherigen fünf Regionalliga-Spielen gegen Lotte hatte Trier nichts zu bestellen. Der SVE verlor fünf Mal, seit 370 Minuten warten die Moselaner gar auf einen Treffer gegen die Westfalen. Warum die Eintracht seinem Team bislang so gut lag, vermag Lottes Trainer Maik Walpurgis nicht zu sagen.

Ohnehin schaut er lieber auf die Gegenwart. Und da sieht der 37-jährige "Feuerkopf" die Eintracht neben Münster und seinem Team als Favorit auf den Aufstieg: "Trier hat eine sehr gute Mannschaft und in den vergangenen Wochen konstant gute Ergebnisse erzielt."

Doch Lotte ist heiß. Die Sportfreunde wähnen sich nach dem überzeugenden 1:0-Erfolg zuletzt gegen Preußen Münster auf der Überholspur. Als Fünfter liegen sie in der Tabelle nur zwei Zähler hinter Trier. "Der Sieg gegen Preußen war sehr wichtig für die Moral", sagt Walpurgis, der dieser Tage als möglicher Trainer-Kandidat beim designierten Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld gehandelt wird. "Das möchte ich nicht kommentieren", sagt der frühere U-23-Trainer der Ostwestfalen. Ein klares Dementi kommt ihm nicht über die Lippen: "Ich bin voll konzen triert auf Trier. Ich mache mir keine Gedanken über die Arminia - aktuell."

Voraussichtliche Aufstellung Eintracht Trier:

Poggenborg - Cozza, Cinar, Hollmann, Drescher - Kraus, Kohler, Kuduzovic, Meha - Kulabas, Mössner

HINTERGRUND



Ausfälle: Im Winter haben die Sportfreunde Lotte Angreifer Martin Hess (Wacker Burghausen) sowie die Mittelfeldspieler Sebastian Reinert (vereinslos, ehemals Profi beim FCK) und Christian Schlösser (M'gladbach II) verpflichtet. "Sie stärken uns qualitativ und charakterlich", sagt Trainer Maik Walpurgis. In Trier wird vom Trio nach Auskunft des Coaches aber nur Schlösser dabei sein. Hess ist noch rot-gesperrt, Reinert kämpft mit Achillessehnenproblemen. Gedenken: Wegen der Erdbebenkatastrophe in Japan wird es vor Spielbeginn eine Schweigeminute geben. Zudem werden nach Auskunft von Eintracht-Geschäftsstellenleiter Dirk Jacobs beide Mannschaften mit Trauerflor auflaufen. bl

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