Prophet in neuer, alter Rolle

Trier · Eintracht Trier pirscht sich immer näher an die Relegationsplätze in der Regionalliga heran. Dank des 1:0-Erfolgs gegen den SC Pfullendorf beträgt der Rückstand zum Tabellenzweiten Hoffenheim II nur noch zwei Punkte.

 Oft einen Schritt schneller als der Gegner. Mario Klinger (rechts, im Laufduell mit Jörg Schreyeck, Mitte) bot eine prima Leistung. TV-Foto: Hans Krämer

Oft einen Schritt schneller als der Gegner. Mario Klinger (rechts, im Laufduell mit Jörg Schreyeck, Mitte) bot eine prima Leistung. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Premieren-Fieber im Moselstadion: In seinem 13. Pflichtspiel für Eintracht Trier kam Mario Klinger erstmals im defensiven Mittelfeld zum Zug. Dabei machte er eine richtig gute Figur (siehe Partie kompakt). "Es war ein schönes Gefühl, wieder zurück auf dem Platz zu sein", sagte Klinger, der in den ersten Saisonpartien mit Torge Hollmann das Innenverteidiger-Duo gebildet hatte.
Im Oktober fiel er wegen eines Bänderrisses aus, danach war der Weg in die Startelf wegen der guten Leistungen des Teams erstmal versperrt. Gegen Pfullendorf profitierte er nun von zwei Gelb-Sperren (Steven Lewerenz, Steven Kröner).
Mit Klinger hat Trainer Roland Seitz einen weiteren Taktgeber, den er im 4-2-3-1-System pro blemlos im defensiven Mittelfeld aufbieten kann. Dort hat sich der zweitligaerfahrene Allrounder bereits bei seinen vorherigen Stationen in Oberhausen und Kaiserslautern bewährt.
Gegen Pfullendorf verbuchte Klinger als großes Plus, dass die Mannschaft ohne Gegentor geblieben war. "Das war unser erstes Ziel. Das haben wir geschafft. Dass wir gegen Ende einer Partie vorne noch mal zuschlagen können, zeichnet uns aus." Gegen die Oberschwaben wurde die Eintracht für ihre Beharrlichkeit belohnt. Chhunly Pagenburg erzielte nach 77 Minuten das 1:0, was im Team und bei den Fans zu kollektivem Aufatmen führte. Sein 16. Saisontor war ein Abstauber - Pfullendorfs Torwart Sebastian Willibald hatte einen Schuss von Fahrudin Kuduzovic nur nach vorne abprallen lassen.
"Wir spielen seit Wochen fast immer mit derselben Mannschaft, die zudem immer wieder Spiele drehen musste. Wir waren heute nicht so frisch. Dafür hat der Geist funktioniert. Wir wollten den Sieg unbedingt", sagte Seitz, der mit seinem Team nun seit acht Spielen ungeschlagen ist (20 Punkte).
Nach der 1:3-Niederlage in Mannheim am 15. September hatte Klinger gesagt: "Diese Niederlage wirft uns nicht um." Trotz zweier weiterer Schlappen danach zu Hause gegen Koblenz und Elversberg sollte der im Sommer an die Mosel gewechselte 25-Jährige mit seiner Einschätzung recht behalten. Heute sagt er: "Ich wusste auch damals schon, dass wir eine starke Mannschaft haben. Wir haben das spielerische Tief überstanden."
Trier mischt munter mit im Kampf um die beiden zur Aufstiegsrelegation berechtigenden Plätze eins und zwei. In der Tabelle geht es eng zu. Den Zweiten (Hoffenheim II) und Siebten (Koblenz) trennen lediglich sieben Punkte.
Klinger hofft, mit der Eintracht auch in den nächsten Spielen den sportlichen Höhenflug fortsetzen zu können. "Leider hatte ich gegen Pfullendorf nicht das Glück, ein Tor zu schießen. Vielleicht kann ich das bald nachholen. Es hat mir viel Spaß gemacht im Mittelfeld."Extra

Abelski gesperrt: In mehreren Szenen stand Schiedsrichter Moritz Kühlmeyer (TV-Foto: Roland Morgen) im Fokus. In einem kampfbetonten, aber nicht unfairen Spiel verteilte er neun Gelbe Karten - fünf für Trier, vier für Pfullendorf. Eine Verwarnung kassierte Triers Regisseur Alon Abelski, der bei seiner Auswechslung zu langsam vom Feld trabte. Weil es bereits seine zehnte Gelbe in dieser Saison war, fehlt er im Spiel am Sonntag in Mainz. Kuduzovic vergibt: Fünf Minuten nach seiner Vorarbeit zum 1:0 traf Fahrudin Kuduzovic vermeintlich per Foulelfmeter zum 2:0. "Faz" musste den Strafstoß jedoch wiederholen, weil ein Spieler zu früh in den Sechzehnmeterraum gelaufen war. Im zweiten Versuch scheiterte Kuduzovic an Pfullendorfs Torwart Sebastian Willibald. Pokal: Im Rheinlandpokal-Achtelfinale trifft Trier auf Krettnach (Mittwoch, 19.30 Uhr, Moselstadion). bl

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