Sekt und Selters zum Dienstjubiläum

Trier · Nach dem Erreichen des Rheinlandpokal-Endspiels wartet auf Regionalligist Eintracht Trier wieder der Liga-Alltag. In der Auswärtspartie am Samstag beim SC Wiedenbrück (14 Uhr, Jahnstadion) ist Kapitän Josef Cinar erneut nicht dabei.

 Eintracht-Trainer Roland Seitz. TV-Foto: Hans Krämer

Eintracht-Trainer Roland Seitz. TV-Foto: Hans Krämer

Gestern war es soweit: Auf den Tag genau vor einem Jahr trat Roland Seitz zum zweiten Mal das Traineramt bei Eintracht Trier an. Zwölf Monate mit Höhen und Tiefen liegen hinter dem Oberpfälzer. "Insgesamt war es bislang eine gute, schöne Zusammenarbeit. Ich hoffe, dass ich noch ein bisschen bleiben darf", sagt der 46-Jährige.

Nach dem Klassenverbleib durch die Hintertür spielt die Eintracht eine sehr gute Saison, dennoch gibt es Reibungspunkte. Sekt und Selters zum ersten Dienstjubiläum. Seitz ist ein Typ mit Ecken und Kanten. Manche Dissonanzen bleiben da nicht aus. Zwischen Trainer und Vorstand. Zwischen Trainer und einzelnen Spielern.

In der vierten Liga befindet sich die Eintracht an der Schwelle zum professionellen Fußball. Die tägliche Arbeit spielt sich zwischen Wunsch und Wirklichkeit ab. "Was manche Wünsche in puncto Kader und Umfeld angeht, habe ich den Kampf inzwischen aufgegeben", sagt Seitz. Mit Blick auf die neue Saison werde man alles tun müssen, um wieder eine vernünftige Mannschaft ins Rennen schicken zu können. "Da werden dann weitere Anstrengungen zur Verbesserung des Drumherums auf der Strecke bleiben müssen", sagt Seitz. Zum Drumherum gehören für ihn die Ausstattung des Kabinentrakts oder die weitere Optimierung der Teambetreuung. Gleichzeitig betont Seitz: "Nicht alles ist machbar. Ich bin froh, dass der Vorstand so arbeitet, dass wir jeden Monat pünktlich unser Geld bekommen."

Grundsätzlich glaubt der Oberpfälzer daran, dass die 3. Liga in Trier möglich ist. Doch er sagt auch: "Angesichts des Etats, mit dem wir jetzt arbeiten und in der neuen Saison arbeiten werden, sind bei dem Thema auch Träume dabei." In der Regionalliga-Saison 2011/2012 plant der SVE für die erste Mannschaft mit einem Budget in Höhe von 750 000 Euro. Das sind rund 20 Prozent weniger als in dieser Spielzeit. Seitz will dennoch erneut oben angreifen. In der aktuellen Spielzeit möchte er unter den Top drei bleiben. Dazu wäre ein Auswärtserfolg am heutigen Samstag beim SC Wiedenbrück nicht schlecht. "Ich hoffe, dass nach zuletzt drei Unentschieden die Luft noch nicht raus ist", sagt Seitz, der auf Josef Cinar verzichten muss. Der Kapitän laboriert noch an den Folgen eines Schlags oberhalb des rechten Knies.

Beim Aufsteiger lässt der Trainer womöglich mit zwei "Sechsern" im defensiven Mittelfeld spielen (Karikari und Kohler). In diesem Falle bliebe es bei einer nominellen Spitze (Mössner). bl

Mögliche Aufstellung Eintracht Trier:

Poggenborg - Cozza, Hollmann, Zittlau, Drescher - Kohler, Karikari - Kraus, Kuduzovic, Meha - Mössner

HINTERGRUND



Gegner im Fokus: Sechs Punkte liegt der Aufsteiger SC Wiedenbrück vor dem ersten Abstiegsplatz. Furcht hat SCW-Trainer Thomas Stratos (Ex-Profi, 129 Bundesliga-Spiele für Hamburg, Saarbrücken und Bielefeld) jedoch nicht: "Wir sind auf einem guten Weg." Das 1:1 zuletzt beim 1. FC Kaiserslautern II wertete der 44-Jährige als "eins unserer besten Spiele in der Rückrunde". Dennoch: Die Ostwestfalen, sind seit sechs Spielen ohne Sieg, ligaweit haben sie die meisten Gegentore kassiert (48). Kempny operiert: Eintracht-Mittelfeldspieler Thomas Kempny ist gestern in Straubing erfolgreich am rechten Kreuzband operiert worden. Das Kreuzband war komplett gerissen. Dem 22-Jährigen droht laut Vereinsarzt Peter Krapf eine halbjährige Pause. bl

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