Super-Sahr schlägt Saarländer

Saarbrücken · Feuriges Derby: Regionalligist Eintracht Trier hat dank eines „Dreierpacks“ des grandiosen Sahr Senesie mit 3:1 (1:0) beim 1. FC Saarbrücken gewonnen.

(AF) Ein Sieg von Eintracht Trier in Saarbrücken? Das hat immer Seltenheitswert. Gestern Abend haben die Trierer das überzeugende 3:1 vor allem einem Mann zu verdanken: Sahr Senesie. Dreifacher Torschütze. Seine Bilanz: fünf Tore in drei Pflichtspielen.

Aber von vorn. Die Partie wurde mit knapp zehn Minuten Verspätung angepfiffen. Grund der Verzögerung: Aus dem Gästeblock waren mehrere Leuchtraketen abgeschossen worden. Das war in der ersten Halbzeit auch das einzige Feurige. Aber in der zweiten Halbzeit ging es dann rund.

Der FCS hatte anfangs etwas mehr vom Spiel, blieb aber harmlos und lief zudem ein ums andere Mal in die Trierer Abseitsfalle. Und die Eintracht? Sie bekam theoretisch Konterchancen, so wie es Trainer Mario Basler vor dem Spiel prophezeit hatte. Theoretisch heißt: Der Platz wäre da gewesen – aber selbst einfache Kurzpässe misslangen.
Oft unpräzise, oft überhastet. Das galt in der ersten Halbzeit für beide Teams: Spielerisch blieb viel Luft nach oben. Als sich wohl alle schon gedanklich auf die Pause eingestellt hatten, schnappte aber die Eintracht zu. Eintracht-Flügelspieler Martin Wagner hob nach einem Zweikampf im Strafraum mit Lukas Kohler ab, Schiedsrichter Drees zeigte sofort an: Elfmeter! Die Chance ließ sich Sahr Senesie nicht nehmen. Sein erstes Tor des Abends war zugleich sein unspektakulärstes.

Denn Senesie legte gleich nach – mit einem Traumtor, wie schon eine Woche zuvor beim 2:2 gegen Schalke 04 II. Aus über 20 Metern, von halblinks aus der Drehung ins rechte Eck – da konnte FCS-Torwart Müller nur hinterherschauen. Die Partie kam nun langsam in Fahrt. Die Eintracht wurde sicherer. Der FCS hielt mit Einsatz dagegen. Und wurde belohnt: Nach einem „Luftloch“ des schwachen Aydin Ay bedankte sich Nico Zimmermann mit dem Anschlusstreffer. Das brachte nicht eben Ruhe in die Eintracht-Aktionen: Velimir Grgic hatte das 2:2 auf dem Fuß, drosch den Ball aber aus guter Position übers Tor (65.). Kronholm lenkte einen Freistoß von Schug zur Ecke.

Dann verpasste Petry nach einer Hereingabe von Schug. Die eingewechselten Eintrachtler Florian Bauer und Tim Eckstein hatten dann die Entscheidung auf dem Fuß. Für den Zuckerguss auf der Eintracht-Torte sorgte aber Senesie: mit einem Lupfer in der Nachspielzeit.

Basler war nach der Patie "sehr froh über die drei Punkte": "Wir haben uns viele Chancen erarbeitet und nicht unverdient gewonnen." Sein Saarbrücker Kollege Dieter Ferner machte an einem Mann den Unterschied fest: "Trier hat einen Torjäger, der aus zweieinhalb Chancen drei Tore macht. So einen hätten wir gebraucht." Basler dazu: "Ich bin mit Sahr Senesie trotz seiner drei Tore nicht zufrieden. Er kann noch viel mehr."

Statistik

Eintracht Trier: Kronholm – Schulz, Cinar, Dingels, Rakic – Anicic (70. Bauer), Ay, Anfang (75. Eckstein), Wagner (50. Kempny) – Risser, Senesie 1. FCS: Müller – Otto, Lerandy, Mann, Kohler (83. Strohmann) – Zimmermann (75. Mozain), Weißmann, Zeitz, Brückerhoff (55. Schug) – Grgic, Petry Tore: 0:1 (45.+3.) Senesie, 0:2 (50.) Senesie, 1:2 (61.) Zimmermann, 1:3 (90.) Senesie Zuschauer: 6300 Schiedsrichter: Drees (Mainz)

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