Trikot zum Hochzeitstag

Ein Durchschnitts-Etat, eine überdurchschnittliche Mannschaft und vorsichtig optimistische Erwartungen: Mit unerfüllten Träumen und realen Bedingungen geht der 1. FC Kaiserslautern in seine vierte aufeinander folgende Zweitliga-Saison, die am Samstag mit einem Heimspiel gegen die Spvgg Greuther Fürth beginnt.

 Beim Tisch-Fußball gibt FCK-Spieler Martin Amedick schon einmal alles. Das soll auch in der neuen Saison so sein. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Beim Tisch-Fußball gibt FCK-Spieler Martin Amedick schon einmal alles. Das soll auch in der neuen Saison so sein. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Kaiserslautern. (jüb) Die lautstarken Anfeuerungsrufe, die FCK-Chef Stefan Kuntz an seinen Mitstreiter Martin Amedick am Kicker-Tisch richtete, könnten stellvertretend sein für die gesamte Saison, die den "Roten Teufeln" bevorsteht: "Gib Gas, Martin! Die packen wir." Sehr viel ruhiger, einsichtiger und betont vorsichtiger in der Wortwahl der Absichtserklärungen war es zugegangen, als neben Kuntz und Amedick sich auch der neue Trainer Marco Kurz und Neuzugang Bastian Schulz (von Hannover 96) äußerten. "Die offizielle Sprachregelung ist die, dass wir "gerne eine ähnliche Rolle wie im Vorjahr spielen würden", nahm der deutsche Meister und Vollblut-Fußballer Kuntz all jenen, die von Aufstiegs-Ambitionen träumen, schon einmal gleich zu Beginn den Wind aus den Segeln.

14 000 Dauerkarten hatten die Lauterer eine Woche vor Saisonbeginn verkauft, was "in etwa so viel ist wie zum selben Zeitpunkt des Vorjahres". Aber der "durchschnittliche Etat" von acht Millionen Euro eröffnet dem Verein keine allzu großen Spielräume. "Mein Vorstandskollege Johannes Ohlinger hat alles ausgereizt, was machbar war. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr noch zwei oder drei Millionen mehr auf die Beine stellen können, um dann auch offiziell die Losung Aufstieg ausgeben zu können", blickte der Saarländer auf dem Pfälzer Chefsessel schon einmal voraus. Immerhin, der 1:0-Pokalerfolg der "Roten Teufel" beim Drittligisten Eintracht Braunschweig spülte schon mal ein bisschen Geld in die Kassen.

Mit Martin Amedick und Srdjan Lakic weist der FCK eine Doppelspitze als Kapitän auf. Dem fünfköpfigen Spielerrat gehören neben Amedick und Lakic noch Matthias Abel, Tobias Sippel und Alexander Bugera an. Insbesondere "Lucky" Lakic, der ebenso wie sein Partner Erik Jendrisek in der Vorbereitung lange fehlte, ist froh über den neuen Sturmpartner Adam Nemec (23) von RK Genk. "Er ist ein bulliger Angreifer, hat zwar noch Trainingsdefizite, aber er kann uns weiterhelfen, wie wir gesehen haben", urteilte Kurz.

Derweil versuchte sich sein Chef vehement in der Rolle als "Marktschreier" der neuen, individuellen FCK-Trikots, die Eingang in die Fan-Kollektion gefunden haben. "Das neue Trikot", befand Kuntz mit einem genüsslichen breiten Grinsen, "ist so schön, dass man es auch ruhig zum Hochzeitstag verschenken kann." Seine Gattin wird die Zeit bis dahin in stiller Vorfreude genießen.

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