Trier. (bl) Als Eintracht Trier sportlich am Boden lag, gab das Unternehmen seine Zusage: Im Sommer 2006, nach dem Abstieg in die Fußball-Oberliga, stieg der Elektronik-Dienstleister "alphyra Deutschland" mit Sitz in Trier als Trikotsponsor bei der Eintracht ein. Ende 2007 änderte sich der Name — im Zuge einer Fusion firmiert der Spezialist für elektronische Zahlungssysteme seitdem unter dem Namen "payzone". "Der deutsche Ableger ist damals Eintracht-Partner geworden, um dem Verein in einer schwierigen Lage zu helfen. Ausgangspunkt war nie, dass wir unsere Verkaufszahlen signifikant erhöhen wollten", sagt Jörg Steinmetz, Prokurist der deutschen "payzone" GmbH.

Nun ist der im Sommer endende Vertrag nicht verlängert worden. Hintergrund sind mögliche Umstrukturierungen in der internationalen "payzone"-Gruppe. Eventuell wird die deutsche "payzone" GmbH ausgegliedert. Es gibt laut Steinmetz mehrere Übernahmeangebote. Findet sich ein Käufer, entscheidet der neue Eigentümer, ob er Interesse an einem Eintracht-Sponsoring hat.

Bleibt die deutsche Tochter in der "payzone"-Gruppe, könnten die Gespräche über eine Neuauflage der Partnerschaft laut Steinmetz wieder aufgenommen werden. In diesem Fall würde "payzone" aber die Zuwendungen (derzeit pro Saison im hohen fünfstelligen Euro-Bereich) wohl kürzen und mit dem Schriftzug von den Trikots verschwinden.

Wäre denn eine Alternative in Sicht? Eintracht-Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi spricht von "einer Handvoll" Interessenten an einem Trikotsponsoring. Einfach sei die Suche aber nicht.

Ob die "Victor's Unternehmensgruppe" derweil ein Großsponsor bei der Eintracht werden könnte, wird weder bestätigt noch dementiert. "Es soll in Kürze einen Gesprächstermin geben", sagt Wilhelmi, der den Kontakt bislang als nicht so intensiv einstuft, um über ein großes Engagement nachdenken zu dürfen.

Peter Müller, Sprecher des Unternehmens, das Hotels und Einrichtungen im Gesundheitswesen baut und betreibt, sagt: "Es gab lockere Kontakte, die aber nicht über den Charakter eines Informationsgesprächs hinausgingen." Bislang habe es keine Vertragsverhandlungen gegeben. Den Verein Eintracht Trier stuft Müller gleichwohl als interessanten Werbepartner ein: "Er besitzt ein Alleinstellungsmerkmal in der Moselregion, verfügt über eine entsprechende Tradition und hat einen hohen Identifikationswert. Die vierte Liga ist daher kein adäquates sportliches Umfeld für diesen Verein."

"Victor's", unter anderem auch Trikotsponsor beim 1. FC Saarbrücken, hat zuletzt den Sponsoring-Vertrag mit Zweitliga-Absteiger SV Wehen-Wiesbaden (geschätztes Volumen pro Saison: 500 000 Euro) vorzeitig gekündigt. Im Zuge dessen klagt der SV Wehen gegen "Victor's" vor dem Landgericht Saarbrücken auf ausstehende Zahlungen.