Viererpack im letzten Flutlichtspiel

Essen · Dritter Sieg in Serie, und das erneut ohne Gegentreffer: Eintracht Trier hat sich beim 4:0-Erfolg gestern Abend bei Rot-Weiss Essen vor dem Tor des Gegners enorm kaltschnäuzig gezeigt.

Direkt hinter dem nur noch zweieinhalb Tribünen umfassenden Georg-Melches-Stadion in Essen entsteht eine neue 20.000-Zuschauer-Arena. Kürzlich wurde Richtfest gefeiert. Im neuen Domizil soll die Zukunft von Rot-Weiss wieder rosiger aussehen. Die aktuelle Lage beim Deutschen Meister von 1955 ist trist. In der letzten Flutlichtpartie im alten Stadion an der Hafenstraße erwies sich Eintracht Trier gestern Abend als Spielverderber. Der SVE gewann vor 5812 Zuschauern mit 4:0.

Den Grundstein legten zwei lichte Momente binnen 120 Sekunden in der ersten Halbzeit. In der 35. Minute traf Benjamin Pintol per Flachschuss zum 1:0 für Trier nach einer gelungenen Kombination über Fahrudin Kuduzovic und Cataldo Cozza. Kurze Zeit später war Ahmet Kulabas nach Vorlage von Kuduzovic zur Stelle - ungedeckt traf er mit einem Schuss zum 2:0 (37.).

Die Eintracht - eiskalt. Auch direkt nach der Pause. Thomas Kraus markierte in der 47. Minute das 3:0, nach Vorlage von Kulabas. Chhunly Pagenburg steuerte 20 Minuten vor Schluss sogar noch das 4:0 bei (70.) Bei allen Gegentreffern war die RWE-Defensive indisponiert. Direkt nach dem 0:4 verließen bereits einige Essener Anhänger das Stadion. In der 80. Minute traf Thomas Drescher per Freistoß den Pfosten (80.). Nur in der Anfangsphase waren die zuvor sieben Spiele in Folge ungeschlagenen Gastgeber schwungvoller und aggressiver, doch der Anfangsdruck ließ schnell nach.

Eintracht-Trainer Roland Seitz musste seine Mannschaft verändern. Der Ausfall von Jeremy Karikari zog Umstellungen nach sich. Daniel Bauer rückte zurück ins defensive Mittelfeld, Kuduzovic übernahm für ihn den offensiveren Part. Im linken Mittelfeld bot Seitz überraschend Kraus auf - bislang war der Blondschopf in dieser Saison ausschließlich auf der rechten Seite oder im Angriff zum Einsatz gekommen. Begonnen hatte das Spiel mit einer 15-minütigen Verspätung. Die Gründe: Zum einen war der Eintracht-Bus auf der Hinfahrt nach Auskunft des Fahrers wegen Problemen in der Bordelektronik kurz hinter Bitburg liegen geblieben - es musste ein neues Gefährt organisiert werden. Später steckte der Eintracht-Tross dann im Stau. Negativ ausgewirkt haben sich die misslichen Umstände bei der Anreise letztlich nicht.

Rot-Weiss Essen: Lamczyk - Brauer, Jasmund, Wagner, Guirino - Lemke (62. Kuta), Avci (53. Lehmann), Grummel, Grund - Kaya (65. Lenz), Koep

Eintracht Trier: Poggenborg - Cozza, Hollmann, Zittlau, Drescher - Pintol, Bauer (68. Herzig), Kuduzovic (78. Anton), Kraus - Kulabas, Pagenburg (73. Abelski) Tore: 0:1 Pintol (35.), 0:2 Kulabas (37.), 0:3 Kraus (47.), 0:4 Pagenburg (70.) Schiedsrichter: Lasse Koslowski Zuschauer: 5812

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