Vorne läuft's - und hinten hilft Hollmann

Ein Stürmer fehlt noch - und vielleicht noch ein Mittelfeldspieler: Am Tag der Abreise ins Trainingslager hat Regionalligist Eintracht Trier den zwölften Neuzugang präsentiert. Torge Hollmann spielte schon beim 4:1 gegen Reutlingen.

 Kannste nichts machen: Schillingens Torhüter Thomas Grundhöfer ist geschlagen, Nico Patschinski schiebt ein. Foto: Cornel Fusenig

Kannste nichts machen: Schillingens Torhüter Thomas Grundhöfer ist geschlagen, Nico Patschinski schiebt ein. Foto: Cornel Fusenig

Schillingen. Bundesliga-erfahren? Das mag übertrieben sein, wenn man den aktuellsten Neuzugang von Regionalligist Eintracht beschreiben will, Abwehrspieler Torge Hollmann (28). Am 16. Oktober 2004, etwa 17.10 Uhr, beginnt für den damaligen Freiburger in Nürnberg das Abenteuer Bundesliga. Das Spiel ist bereits verloren, 0:3 steht es. Hollmanns Aufgabe: Schadensbegrenzung. Und mit dem Schlusspfiff endet seine Bundesliga-Karriere - jedenfalls bisher. Wenn Eintracht-Trainer Roland Seitz seinen zwölften Neuzugang als erfahrenen und trotzdem noch hungrigen Spieler ankündigt ("er will sich beweisen"), liegt das an anderen Bilanzen. Hollmann - ein Defensiv-Allrounder, der bei der Eintracht in der Innenverteidigung vorgesehen ist - hat nach den Nürnberg-Minütchen über 100 Spiele in der zweiten Liga und in dritthöchsten Spielklassen gemacht. In den letzten fünf Jahren spielte er für Wehen-Wiesbaden. Mit den Hessen stieg Hollmann 2007 in die zweite Liga auf. Der Vertrag mit Wehen wurde aufgelöst. Hollmann wechselt ablösefrei für zwei Jahre. Er soll der Trierer Defensive mehr Stabilität geben.

Bei den ersten drei Testspielen gegen Regionalligist Darmstadt (2:0), Bezirksligist Krettnach (13:0) und eine Auswahl um den A-Ligisten Schillingen (18:0) stand die Offensive im Blickpunkt. Seitz hat aber gerade gegen Schillingen Schwächen im Abwehrverhalten gesehen. "Da hat mir einiges nicht gefallen", sagt Seitz. Einmal rettete etwa der Pfosten nach einem Schuss von Justinger. Vor dem gegnerischen Tor sind die Trierer dagegen gnadenlos.

Nicht nach Schillingen mitgefahren war der vom FC Schaffhausen verpflichtete Allmir Ademi (25). Laut Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi hat der Mittelfeldspieler Trier bereits verlassen. "Er sprach uns gegenüber von einem Burn-out-Syndrom", sagt Wilhelmi. Seitz hofft, dass Ademi noch einmal zurückkehren wird: "Er ist ein guter Spieler. Es wäre schade, wenn wir uns einen Ersatz für ihn suchen müssten."

Gestern Morgen ist die Eintracht ins Trainingslager aufgebrochen. Bis Sonntagmittag bleiben die Trierer in Reutlingen. Am Donnerstagabend ging das Toreschießen munter weiter: Gegen Oberligist SSV Reutlingen gab es in Gomaringen ein 4:1 (3:1).

Eintracht-Trainer Roland Seitz war vor allem von der Anfangsphase sehr angetan: "Wenn man nach zehn Minuten mit 3:0 führt, ist das schon sehr ordentlich. Wir haben den Ball gut laufen lassen." Für die Eintracht trafen wieder die Stürmer Kraus (2 Mal, mittlerweile 13 Treffer) und Nico Patschinski sowie - nach dem Anschlusstreffer - Tim Eckstein zum 4:1. Bei der Eintracht spielte Testspieler Piero Saccone (26, Mittelfeld), der bis Sonntag im Trainingslager bleiben wird: "Ich kenne ihn aus Pfullendorf. Er wäre ein möglicher Ersatz für Ademi", sagt Seitz.

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