Wellenreiter gehen in den Weihnachtsurlaub

Trier/Wiedenbrück · Mit einem mühsamen 0:0-Unentschieden beim SC Wiedenbrück hat sich Fußball-Regionalligist Eintracht Trier in die dreiwöchige Weihnachtspause verabschiedet. Danach wollen die Moselaner die Jagd auf Spitzenreiter Lotte wieder aufnehmen. Ob das Team verstärkt wird, bleibt offen.

 Eintracht-Linksverteidiger Thomas Drescher freut sich auf die Pause. Im neuen Jahr will Trier wieder angreifen. TV-Foto: Hans Krämer

Eintracht-Linksverteidiger Thomas Drescher freut sich auf die Pause. Im neuen Jahr will Trier wieder angreifen. TV-Foto: Hans Krämer

Trier/Wiedenbrück. "Wir pfeifen aus dem letzten Loch. Es ist gut, dass wir jetzt Pause haben", sagte Linksverteidiger Thomas Drescher nach der Partie in Wiedenbrück. Die 90 Minuten bei den wieselflinken Ostwestfalen haben vier Tage nach dem intensiven Spiel in Lotte richtig Kraft gekostet. Drescher, der in dieser Saison noch keine Minute gefehlt hat, zieht ein gemischtes Zwischenfazit: "Wir haben bis jetzt eine gute Runde gespielt. Aber es gab zu viele Wellenbewegungen. Richtige Konstanz fehlt uns bislang." Doch der Routinier gibt sich kämpferisch: "Ich traue uns zu, dass wir im neuen Jahr eine Siegesserie starten können."
Winterfahrplan: In den nächsten Wochen kann die Mannschaft dafür neue Kraft tanken. Entspannung ist angesagt, auch wenn die Spieler Hausausgaben zu erledigen haben. Drescher: "Wir müssen eine gewisse Zahl an Läufen absolvieren." Ob jeder das Pensum erfüllt hat, wird sich vom 6. bis 8. Januar zeigen. Dann startet Trier mit verschiedenen Tests im Leistungszentrum Kenn in die Wintervorbereitung. Auf den Platz geht es wieder am 10. Januar. Dann bleiben 18 Tage bis zum ersten Pflichtspiel gegen Idar-Oberstein (28. Januar, 14 Uhr, Moselstadion). Ein Trainingslager in der Türkei wird es nicht geben. Stattdessen ist ein Drei- oder Viertagescamp in Süd- oder Ostdeutschland (inklusive Testspiel) angedacht. Weitere Vorbereitungsspiele sind in Planung.
Verstärkung? In der Frage, ob die Eintracht ihren Kader verändert, hält sich Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi bedeckt. Ein Grund: Es ist völlig offen, ob der suspendierte Mittelfeldspieler Martin Hauswald den Club im Winter verlässt. Nach TV-Informationen hat die Eintracht ein von Hauswalds Berater Henry Hennig vorgelegtes Angebot für eine Vertragsauflösung mit Abfindung abgelehnt. Die finanziellen Vorstellungen beider Seiten liegen zu weit auseinander.
Eine Rückkehr Hauswalds in den Kader schließt Wilhelmi aus. Bleibt Hauswald dennoch auf der Gehaltsliste, wird es schwer, Geld für eine von Trainer Roland Seitz gewünschte Verstärkung (offensive Außenbahn) zu generieren. Zumal laut Wilhelmi auch die Entscheidung gegen ein Trainingslager nicht automatisch Mittel freisetzt. Hinzu kommt, dass die Eintracht Auflagen zu erfüllen hat: Der Deutsche Fußball-Bund muss einem Neuzugang zustimmen. Dies tut er nur, wenn die Finanzierung wasserdicht ist.
Trainer: Einfacher könnten sich die Gespräche zwischen Wilhelmi und Seitz über eine Vertragsverlängerung gestalten. Steigt Trier auf, verlängert sich das Arbeitspapier des Trainers automatisch um ein Jahr. Doch auch im Falle eines Nicht-Aufstiegs bekunden beide Partien den Willen, die Zusammenarbeit fortzusetzen (der TV berichtete bereits). Wilhelmi: "Wir werden in Kürze unsere Vorstellungen abklopfen. Ich bin guter Dinge, dass wir uns einigen werden."Extra

Anhörung: Nachdem sowohl die Sportfreunde Lotte als auch Eintracht Trier den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bunds angerufen haben, wird es Anfang des nächsten Jahres zu einer Anhörung beim DFB in Frankfurt kommen. Im Raum steht der 13. Januar, bestätigt ist der Termin laut Eintracht-Geschäftsstellenleiter Dirk Jacobs aber noch nicht. Nach dem Regionalligaspiel zwischen beiden Clubs am 10. Dezember haben sich Lotte und Trier an das DFB-Gremium gewandt, um Unsportlichkeiten anzuzeigen. Die Sportfreunde geben an, dass ihr Spieler Martin Hess von Eintracht-Akteur Jeremy Karikari nach Spiel ende geschlagen worden sein soll. Die Eintracht beklagt, dass ihre Spieler Karikari und Marc Gouiffe à Goufan von den Lotter Akteuren Hess und Christian Schlösser rassistisch beleidigt worden sein sollen (der TV berichtete). Der DFB hat Verfahren gegen die Spieler eingeleitet. Gegen die Vereine gibt es keine Verfahren. bl

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