"Wir müssen lernen, lernen, lernen"

Trier · Trotz einer zweimaligen Führung hat Fußball-Regionalligist Eintracht Trier nach dem ersten Spieltag noch null Punkte. Bei der Niederlage gegen Hessen Kassel machte der Gast aus wenigen Chancen drei Treffer.

 Kopf hoch, weiter geht's: Steven Kröner (links, mit lädiertem Oberschenkel) richtet seinen Teamkollegen Matthias Cuntz auf. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Kopf hoch, weiter geht's: Steven Kröner (links, mit lädiertem Oberschenkel) richtet seinen Teamkollegen Matthias Cuntz auf. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Trier. Als er weit nach Spielende aus der Kabine kam, machte er einen recht aufgeräumten Eindruck. Sylvano Comvalius, Triers neuer Strafraumstürmer, hatte in seinem ersten Pflichtspiel für die Eintracht gleich getroffen. Beim 2:1 war er von Matthias Cuntz per Freistoß bedient worden. Sein Tor, die Atmosphäre - der niederländische Weltenbummler, der schon in Malta, Kuwait und zuletzt in China gespielt hat, war angetan vom Drumherum: "Ich habe nicht damit gerechnet, dass so viele Fans kommen. Die Atmosphäre war großartig."2047 Zuschauer hatten bei brütender Hitze den Weg ins Moselstadion gefunden. Ihren Besuch dürften die meisten trotz der 2:3-Niederlage nicht bereut haben. "Ich war sehr positiv überrascht, wie wir in der ersten halben Stunde aufgetreten sind", bemerkte Cuntz, der gemeinsam mit Steven Kröner im defensiven Mittelfeld eine starke Partie abgeliefert hatte. Trier hielt in der ersten Halbzeit bei ansehnlichem Tempo den Ball gut in den eigenen Reihen und spielte konsequent über die Außenbahnen nach vorne. Kassel, der amtierende Südwest-Meister, kam selten aus der eigenen Hälfte. Ein Distanzschuss landete aber kurz vor der Pause zum 1:1 im Netz. Christian Henel visierte präzise das untere Eck an - SVE-Torwart Andreas Lengsfeld schaffte es nicht rechtzeitig in die bedrohte Zone.Ein zu diesem Zeitpunkt unverdienter Ausgleich, nachdem Alon Abelski sechs Minuten zuvor nach einer verunglückten Grätsche von Marcel Andrijanic die Eintracht-Führung erzielt hatte.Nach der Pause war Kassel besser im Spiel, dank einer taktischen Veränderung (siehe Partie kompakt) und einer entschlosseneren Grundhaltung. Neu-Trainer Jörn Großkopf: "In den ersten 25 Minuten hatten wir wenig Zugriff aufs Spiel. Zur Halbzeit haben wir uns vorgenommen, viel aggressiver zu spielen." Im zweiten Durchgang wurde Comvalius vom möglichen Matchwinner zum Pechvogel. Bei einem Freistoß von Henel prallte der Ball gegen seinen Arm, den er zum Schutz seines Gesichts nach oben genommen hatte. Handelfmeter! Andreas Mayer verwandelte zum 2:2. War es ein Strafstoß? "Die Hand war am Ball, man kann ihn wohl geben", sagte Eintracht-Trainer Roland Seitz. Comvalius zeigte sich enttäuscht über den Elfmeterpfiff: "Ich wollte mich nur schützen und den Ball nicht bewusst in eine andere Richtung lenken."Dass es für Trier trotz eines insgesamt guten Auftritts nicht mal zu einem Punkt reichte, lag an Kassels Einwechselspieler Gabriel Gallus und einer Unkonzentriertheit in der SVE-Defensive. Gallus traf fünf Minuten vor Schluss mit einem Sonntagsschuss. Fünf Kasseler Abschlüsse und drei Tore - das ist effizient. Entsprechend bedient war Seitz: "Die Niederlage tut unwahrscheinlich weh. Meine Mannschaft hat einen guten Job gemacht. Es ist ärgerlich, dass wir eine zweimalige Führung nicht nach Hause gebracht haben. Wir müssen lernen, lernen, lernen."Eine Fotostrecke, den Liveticker zum Nachlesen und ein Video der Partie gegen Kassel finden Sie in unserem Fußball-Portal auffupa.net/volksfreundExtra

Trinkpausen: Weit mehr als 30 Grad Celsius herrschten bei der Partie zwischen Trier und Kassel im "Glutofen" Moselstadion. Schiedsrichter Thorsten Braun unterbrach die Partie in beiden Halbzeiten, damit die Spieler zu den Wasserflaschen greifen konnten. Premiere am Mikro: Souverän hat Markus Köbler seinen ersten Auftritt als neuer Eintracht-Stadionsprecher gemeistert. Er hat seinen Bruder Martin beerbt. Fazit des "Neuen": "Ich bin zufrieden mit dem Ablauf, nicht aber mit dem Ergebnis des Spiels." Pokalkarten: Für die Erstrundenpartie im DFB-Pokal zwischen der Eintracht und dem 1. FC Köln (Samstag, 20.30 Uhr, Moselstadion) gibt es nach SVE-Angaben noch "wenige Hundert" Stehplatztickets. Erhältlich sind sie unter anderem beim TV: www.volksfreund.de/tickets, Service-Center Trier, TV-Ticket-Hotline 0651/7199-996. bl

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