Zu Gast bei einer "deutschen Legende"

Zweitligist Arminia Bielefeld gastiert am nächsten Dienstag (19 Uhr) in der zweiten DFB-Pokalrunde bei Eintracht Trier. In den Reihen der Ostwestfalen kämpft vor allem ein Spieler um Anschluss: Torwart Rowen Fernandez. Das große Ziel des Südafrikaners ist die Weltmeisterschaft 2010 in seiner Heimat.

Bielefeld. (bl) Neulich, in den Katakomben der Leverkusener Bay-Arena: Nach dem Länderspiel zwischen Deutschland und Südafrika konnte Rowen Fernandez beherzt lachen. Endlich mal wieder. Der Grund: Er durfte 90 Minuten lang das Tor der Südafrikaner hüten. Auch weil Stammtorwart Itumeleng Khune verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stand. Die südafrikanische Mannschaft schlug sich beim 0:2 wacker, auch Fernandez spielte sehr ordentlich.

Zuvor hatte der 31-Jährige Frust geschoben. Bei Arminia Bielefeld, seinem Brötchengeber in der zweiten Bundesliga, fehlt ihm Spielpraxis. Dadurch ist er auch im Kampf um den Stammplatz in Südafrikas Tor ins Hintertreffen geraten. Und das wenige Monate vor der WM im eigenen Land.

Im Sommer 2007 hatte Fernandez einen Drei-Jahres-Vertrag bei der Arminia unterschrieben. Obwohl er sich keinen Stammplatz erarbeiten konnte, hat er seinen Vertrag zwischenzeitlich bis 2012 verlängert.

Nach dem Länderspiel in Leverkusen wurde Bielefelds Trainer Thomas Gerstner mit den Worten zitiert: "Rowen ist im Zweikampf mit Dennis Eilhoff gleichauf. Es gibt bei mir keine Nummer 2, sondern eine 1 und 1 A im Kampf um die Torhüterposition.” An Fernandez' Status bei der Arminia hat sich gleichwohl (noch) nichts geändert. In der Zweitliga-Partie zuletzt gegen Ahlen stand erneut Eilhoff im Tor. "Die Situation ist schwierig für mich. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen eine Chance bekomme, zu spielen", sagt Fernandez zum TV. Ob er sie am Freitag im Auswärtsspiel in Duisburg erhält? Oder vier Tage später im Zweirunden-Match des DFB-Pokals bei Eintracht Trier? Mit Blick auf die Pokal-Partie an der Mosel ist er optimistisch — zumindest was die Chancen seines Teams angeht: "Wir treffen auf einen bekannten Club mit einem sehr bekannten Trainer. Mario Basler ist eine deutsche Legende. Wir sind froh, nicht gegen Schalke oder Stuttgart spielen zu müssen. Wir wollen in die nächste Runde, das bringt dem Verein wieder mehr Geld." Geld - auch bei der WM in Südafrika ist das ein wichtiges Thema. Fernandez: "Für uns ist die WM eine großartige Veranstaltung. Nicht nur für die Spieler, auch für die Wirtschaft ist sie wichtig. Es werden hoffentlich viele Jobs geschaffen." Auch für sich hofft Fernandez auf eine Job-Garantie. Als Nummer eins im Tor der WM-Gastgeber.

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