Zwei Ex-Trierer und ein alter Rivale

Die 3. Liga sucht weiter ihren Platz im deutschen Fußball: Der DFB hat auch für die dritte Saison seines "Ziehkinds" keinen Titelsponsor gefunden. Und die Vereine fordern mehr Fernsehgelder.

Leipzig. (dpa/red) Zu gerne würde der Deutsche Fußball-Bund (DFB) einen zahlungskräftigen Titelsponsor für seine 3. Liga finden — doch am Freitag startet die Saison erst mal ohne Namensgeber. "Im Sinne der Vereine bleibt der DFB aber weiterhin an der Sache dran", sagte DFB-Sprecher Stephan Brause. Immerhin klingt das Eröffnungsspiel schon nach mehr: Kickers Offenbach gegen 1. FC Saarbrücken verströmt einen Hauch Zweitliga-Flair.

Dennoch bleiben die Fernsehgelder für die Vereine, die gut sechs Wochen vor Transferschluss auf 450 Wechsel kamen, mit 800 000 Euro pro Club konstant. Da die 2. Bundesliga immerhin vier Millionen Euro bekommt, fordern die Vereine mehr Fernseh-Einnahmen.

"Die Drittligisten erhalten im Schnitt ein Viertel der Fernseh-Erlöse der 2. Bundesliga. Diese Quote trifft auch auf den durchschnittlichen Gesamtumsatz der Bundesliga im Verhältnis zur 3. Liga zu", erklärte der für die 3. Liga zuständige DFB-Direktor Helmut Sandrock. Die 3. Fußball-Liga wird im Gegensatz zur 1. und 2. Bundesliga vom DFB vermarktet.

Die Favoritenfrage ist offen wie lange nicht. "Es gibt zehn Mannschaften, die um den Aufstieg spielen. Und es gibt zehn Mannschaften, die gegen den Abstieg kämpfen", sagte Kickers-Trainer Wolfgang Wolf. Gerade auch, weil die drei Zweitliga-Absteiger fast den kompletten Kader austauschten und erst mal in der Findungsphase sind. "Für den Aufstieg kommen für mich in erster Linie gestandene Vertretungen wie Offenbach oder Braunschweig infrage. Oder auch Sandhausen, die haben unheimlich aufgerüstet. Von den Absteigern aus der 2. Bundesliga würde ich zunächst keine nennen", sagte Ex-Eintracht-Trier-Trainer Peter Vollmann, der mittlerweile Hansa Rostock trainiert. Dort ist der Trierer Sebastian Pelzer in dieser Saison Kapitän.

Mit 450 Transfers verzeichnete die 3. Liga im Vergleich zum Vorjahr (364) einen deutlichen Zuwachs, kam aber nicht an die Bestmarke von 590 aus der Premieren-Saison 2008/09 heran. Neuer Trend dabei: Einkaufen ohne Ablöse. Fast alle 213 Neuzugänge der insgesamt 450 Spielerwechsel (Stand 20. Juli) waren ablösefrei. Die höchste Ablösesumme kassierte Erfurt: Nachwuchstalent Carsten Kammlott wurde für 800 000 Euro nach Leipzig transferiert.

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