Fußball-Bezirksliga Flicks Problem kennt die Mosella nicht: Schweich gewinnt das Topspiel

SCHODEN · Spannung, jede Menge Klasse und zwei sehr späte Treffer: Von einem packenden Bezirksliga-Duell in Schoden.

Packendes Duell: Am Ende jubelten die Schweicher Pascal Kreber (vorne links in Rot) und Stefan Schleimer. Dominik Lorth und seine Saartaler mussten sich mit 1:2 geschlagen geben.

Packendes Duell: Am Ende jubelten die Schweicher Pascal Kreber (vorne links in Rot) und Stefan Schleimer. Dominik Lorth und seine Saartaler mussten sich mit 1:2 geschlagen geben.

Foto: Hans Krämer

Es war ein richtiges Fußballfest auf bestem Amateurniveau am Samstagabend am Schodener Bahndamm: Packende Flutlichtatmosphäre, fast 350 zahlende Zuschauer, ein kampfbetontes Spiel bei der Begegnung Tabellenzweiter gegen Tabellendritten und ein Ende mit Paukenschlag – oder besser mit zwei Paukenschlägen: Durch die beiden Treffer von Stefan Schleimer in der 87. und 90. Minute drehte die seit dem zweiten Spieltag wie das Messer durch die Butter marschierende Schweicher Mosella noch die Partie. So hieß es am Ende nach dem Schlusspfiff des umsichtigen Referees Frank Erdmann trotz des Saartaler Führungstreffers durch Nicolas Jakob (55.) 1:2 (0:0).

Ein Problem, das den deutschen Fußball knapp vier Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft in Katar plagt, hat die Schweicher Mosella offenbar nicht. Von wegen, es gibt keine richtigen Mittelstürmer mehr. Einmal mit rechts und etwas Glück mit einem sich noch weg drehenden Gewaltschuss aus rund zehn Metern durch die Hosenträger von Jonas Krista. Und knapp drei Minuten später mit einem sehenswerten Hammer aus der Drehung mit der linken Klebe in den Winkel. So schrieb Mosella-Goalgetter Stefan Schleimer aus klassischer Mittelstürmer-Position heraus das letzte Kapitel dieser hochklassigen Begegnung.

Es war eine schnelle, von vielen beinharten Zweikämpfen aber auch schnellen und gekonnten Kombinationen geprägte Begegnung auf dem Schodener Rasen. „Und an Nickligkeiten hat es ja auch nicht gefehlt. Aber alles im Rahmen. Emotionen auf dem Platz und an der Seite gehören halt zu einem solchen Spiel dazu“, resümierte Mosella-Coach Thomas Schleimer, der nach der Begegnung erst einmal durchschnaufen musste: „Boah!!!“. Trotz des Rückstands hätte seine Mannschaft, der er „einfach nur ein Riesenkompliment“ machen müsse, ständig an sich geglaubt.

„Wir haben uns unsere Chancen nach dem Schodener Führungstreffer quasi im Minutentakt erarbeitet. Irgendwann musste doch einfach mal einer reingehen.“ Schließlich gab es beim Stand von 1:0 für die Hausherren auch noch eine ganz knifflige Szene, als der Gast bei einem Foul von Phillipp Wallrich an Julius Kalweit statt des lautstark geforderten Strafstoßes nur einen Freistoß kurz vor dem Strafraum erhielt. Ihr Pech: Im Schodener Keller saß eben kein VAR.

Die Mosella war mit einer klaren Zielvorgabe zum kreisinternen Duell ins Saartal gereist: „Wir haben jetzt zehnmal in Folge gewonnen. Das ist eine richtig geile Marke. Das wollten wir einfach.“ Und den Druck auf den immer noch verlustpunktfreien Tabellenführer Rot-Weiß Wittlich wolle man weiter aufrechterhalten. „So lange es geht. Obwohl zwischen den beiden Etats große Unterschiede liegen.“

Sein Gegenüber Heiko Niederkirch musste einen „bitteren Abend“ verbuchen. „Hinten raus hat es für uns einfach nicht mehr gereicht gegen einen allerdings auch sehr guten Gegner. 75 Minuten lang ist unser Konzept, es etwas defensiver anzugehen und auf Konter zu setzen, aufgegangen.“ Wichtige Spieler hätten seinem Team gefehlt, „deswegen sind wir heute entgegen unserer sonstigen offensiven Spielweise etwas anders an die Partie herangegangen. Dennoch war es eine sehr gute Bezirksliga-Begegnung und ein toller Rahmen.“

Nicolas Jakob, „unser frischgebackener Papa“, wie der Stadionsprecher mit emotionaler Begeisterung über den Äther verkündete, hatte seine Mannschaft mit einem Traumtor im Anschluss an einen Einwurf in Führung gebracht. Lange hatte dieser Versuch Marke „Tor des Monats“ Aussicht auf das Prädikat „Goldener Treffer“ vor dieser prächtigen Kulisse. Bis die Mosella in den Schlussminuten noch das Spiel komplett zu ihren Gunsten drehte. Dank der Kaltschnäuzigkeit von Trainer-Bruder Stefan. Der weist immerhin schon etwas mehr Fußball-Erfahrung als der junge Schweicher Coach auf. „Der Stefan ist erheblich älter als ich. Vier Jahre. Der ist schon 29.“

SG Saartal: Jonas Krista – Timo Reiland, Dominik Fisch, (46. Thomas Beck), Dominik Lorth, (75. Philipp Wallrich), Lukas Kramp, Michel Phillips, Fabian Müller, Nicolas Jakob, Felix Guckeisen, Tobias Baier, Christopher Boesen (71. Julian Thielen)

TuS Mosella Schweich: Martin Klar – Alexander Schwarz, Elias Hansjosten, (66. Philipp Grundmann), Nico Schmitt, Jens Schneider, Pascal Kreber, (85. Adrian Ossen), Stefan Schleimer, (90 +1 Moritz Neufang), Eliah Dick, (66. Eric Reuter), Valentin Frick, Julius Kalweit, (90 + 4Levi Agbor), Joshua Rodrigues

Tore: 1:0 (55.) Jakob, 1:1 (87.) Schleimer, 1:2 (90.) Schleimer

Schiedsrichter: Frank Erdmann

Zuschauer: 330

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