Ein Top-Trio macht sich auf zu neuen Ufern

Schweich-Issel · Wenn der Chef der Fußballerinnen des TuS Issel, Jürgen Schmitt, in diesen Tagen von einer schönen Bescherung spricht, dann ist das nur ironisch zu verstehen. Denn bis zum Jahreswechsel verlassen drei der besten Spielerinnen den Verein.

Schweich-Issel. Mit Carina Philippi (24 Jahre) verliert der Tabellenvierte, der noch Anschluss an die Ligaspitze der Regionalliga hat, die erfahrenste Spielerin und zugleich eine der erfolgreichsten Torjägerinnen der Liga, mit Antonia Hornberg (20) die Abwehrchefin und mit Lisa Wagner (18) eine torgefährliche Mittelfeldspielerin. Es ist das Los "kleinerer Vereine", dass sie regelmäßig ihre Besten abgeben müssen.
Philippi, die ihre Karriere beim FSV Trier-Tarforst begann, wechselt zum Zweitligisten 1. FC Saarbrücken, bei dem sie ihre ehemaligen Vereinskameradinnen Julia Koch und Angelina Kön treffen wird. "Grundsätzlich hatte ich schon vorher die Möglichkeit zu wechseln", sagt Philippi, die aber erst ihre Aus- und Weiterbildung bei der Sparkasse zum Sparkassen- und Immobilien-Fachwirt abschließen wollte. Nachdem dieses Ziel erreicht war, gab der Trainerwechsel in Saarbrücken den Ausschlag. "Mit Winfried Klein kommt jetzt ein richtig gutes Konzept zum Tragen", sagt Philippi. "Ich wollte eine neue Herausforderung und bin davon überzeugt, dass sich der FCS mit dem neuen Trainer Winfried Klein positiv entwickeln wird."
Mit der Osburgerin Lisa Wagner wechselt eine weitere torgefährliche Mittelfeldspielerin ins Saarland. Wagner war 2008 zum TuS gestoßen und hatte über die B-Juniorinnen eine rasante Entwicklung zur Stammspielerin der ersten Mannschaft durchlaufen.
Gleiches gilt für Antonia Hornberg, die, obwohl nur 1,60 Meter groß, die Säule der Isseler Viererkette war. Sie erlernte das Kicken in Thalfang, wird im Sommer den schulischen Teil der Ausbildung zur Erzieherin vollenden. "Bis dahin muss ich nur zwei Mal pro Woche zum Training, danach werde ich umziehen und in Bad Neuenahr ein praktisches Jahr absolvieren."
Der Aderlass wird in Issel Spuren hinterlassen. Mit Philippi verlässt die letzte Spielerin der Aufstiegsmannschaft von 2004 den Verein. Mit 37 Treffern hatte sie seinerzeit mehr als ein Drittel der Isseler Tore erzielt. "Es ist schon ein herber Schlag", sagt Schmitt, der die Chancen auf den Zweitliga-Aufstieg geschwunden sieht. "Wir haben immer noch ein gutes Team und hoffen auf eine Trotzreaktion. Dass die Mädchen sich in einer höheren Klasse versuchen wollen, ist legitim. Daher haben wir den Wechseln auch zugestimmt. Vielleicht kommt die eine oder andere ja zurück und sorgt mit der Erfahrung für eine noch bessere Qualität, so dass wir in Zukunft auch solchen Talenten eine Heimat bieten können." wir

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