Fußball Landrat Eibes will Verbands-Vize werden

Trier/Wittlich · Stühlerücken im Präsidium des Fußballverbands Rheinland: Alois Stroh und Alois Reichert hören auf.

 Alois Reichert und Alois Stroh beenden ihre Tätigkeit beim Verband, Gregor Eibes (im Uhrzeigersinn) kandidiert.

Alois Reichert und Alois Stroh beenden ihre Tätigkeit beim Verband, Gregor Eibes (im Uhrzeigersinn) kandidiert.

Foto: Andreas Arens

Aus drei Mitgliedern, die das westliche Gebiet des Fußballverbands Rheinland (FVR) bislang im Präsidium vertreten haben, wird voraussichtlich nach dem Verbandstag am Samstag, 15. Juni, in Ransbach-Baumbach nur noch ein Aufrechter übrig bleiben: Der im Wittlicher Stadtteil Neuerburg lebende Alois Stroh will nach neun Jahren aus „rein privaten Gründen“, wie er betont, aufhören. Alois Reichert (Trier-Ehrang) sagt der Führungsriege des FVR nach  fünf Jahren auf Wiedersehen. Für das von Reichert bekleidete Amt und die darin beinhaltete Fußballentwicklung und Talentförderung als Schwerpunkt wirft der Bernkastel-Wittlicher Landrat Gregor Eibes seinen Hut in den Ring.

Geklärt ist bereits, wer den Mosel-Kreisvorsitzenden Walter Kirsten im Präsidium beerbt – laut Statuten darf er nicht für eine weitere Amtsperiode kandidieren. Karlheinz Doerschel soll beim Verbandstag im Westerwald als neuer Vertreter der neun Fußballkreise bestätigt werden. Das war das Ergebnis einer geheimen Wahl der Kreisvorsitzenden Anfang April in Bollendorf, in der sich der in Cochem lebende Hunsrück-Mosel-Vorsitzende mehrheitlich durchgesetzt hatte. Der bei der Wahl unterlegene Trier-Saarburger Kreischef Hans-Peter Dellwing (Osburg) steht als Doerschels Stellvertreter zur Verfügung (TV berichtete).

Seine hohe Affinität zum Fußball hat sich Gregor Eibes auch nach seiner aktiven Zeit beim SSV Dhrontal erhalten: Einst war er Jugendtrainer beim SV Wittlich und hatte später als Bürgermeister der Einheitsgemeinde Morbach großen Anteil an der Bündelung der Kräfte, was in der Gründung des Jugendfördervereins Hunsrückhöhe mündete. Der Landrat weiß, dass „es ein zeitlicher Spagat ist, den ich bei einer Wahl im Juni zu bewältigen hätte“. Er traut sich das aufwendige Ehrenamt beim FVR aber zu. Präsident Walter Desch sei auf ihn zugekommen und habe ihn gefragt, ob er sich vorstellen könne, zu kandidieren, sagt Eibes auf TV-Anfrage. Weil er die Talentförderung als überaus interessantes Thema einstufe, aber auch, um den Westen des FVR mit den Fußballkreisen Mosel, Eifel und Trier-Saarburg weiter im Präsidium zu vertreten, stelle er sich in Ransbach-Baumbach den Vereinsentsandten.

Noch-Vizepräsident Reichert blickt auf bewegende fünf Jahre zurück, in denen er mit großem Einsatz vieles anschob, aber nicht so weit gekommen ist, wie er es gerne gewollt hätte: „Ich hatte die Naivität zu glauben, Dinge für die Zukunft bewegen zu können.“

Bei seiner Antrittsrede habe er deutlich gemacht, dass sich der Fußball in seiner Struktur wandeln müsse, weil sich das Anspruchsdenken und das Freizeitverhalten gravierend verändert hätten. Gegen Ende seines Wirkens im Präsidium muss Reichert erkennen, dass es um „die Offenheit für Neues im Rheinland nicht immer so gut bestellt ist“.

Gerne wäre er in der Organisation des Ü-Fußballs (Alte Herren) genauso weiter gekommen wie in Sachen Futsal. Reichert macht zwar zudem  positive Tendenzen im Beachfußball und E-Soccer aus, sieht indes auch  hier noch jede Menge Luft nach oben. Unterm Strich zieht er deshalb ein eher ernüchterndes Fazit: „Ich bin meinem persönlichen Anspruch, zielorientiert neue Felder zu entwickeln und Veränderungen herbeizuführen, leider nicht gerecht geworden, weshalb ich nicht mehr kandidiere.“

 Wenn sich nichts ändert in der Liste von Gegenkandidaten, ändert sich auch nichts am Eintrag des Zimmernachweises. Foto: Klaus Kimmling

Wenn sich nichts ändert in der Liste von Gegenkandidaten, ändert sich auch nichts am Eintrag des Zimmernachweises. Foto: Klaus Kimmling

Foto: Klaus Kimmling

„Ich werde im November 69, und meine Prämisse war es, mit 70 kein Amt mehr zu bekleiden“, sagt Alois Stroh, für den nach neun Jahren in der Funktion als Vizepräsident für Qualifizierung, Schule und Fußball sowie Vereins- und Ehrenamtsberatung Schluss ist. Die steigenden Teilnehmerzahlen bei Trainerlehrgängen verbucht Stroh ebenso als Erfolg wie die 1700 Schüler, die über die Arbeitsgemeinschaften an den Ganztagsschulen seit 2012 neu für die Vereine gewonnen werden konnten. Für Stroh geht eine lange Zeit als Funktionär dem Ende entgegen. Los ging es für ihn 1983 als Mitglied der Kreisspruchkammer Mosel, ehe er danach unter anderem zwölf Jahre lang als Kreistrainer im Einsatz war. Stroh blickt sehr zufrieden auf „eine tolle Zeit“ zurück.

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