Fußball-EM: Hupen beim Autokorso kann teuer werden - Polizei Trier verweist auf Spielraum ihrer Beamten

Trier · Spätestens nach der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land stehen wir Deutschen den Südländern in Sachen Autokorso nichts mehr nach. Aber wild darauf loshupen geht leider auch nicht, denn in der Bundesrepublik sind auch solche Details klar geregelt.

Mittlerweile gehört das Feiern im Autokorso für viele Fans schon fast genauso zu einem gelungenen Fußballabend wie das kalte Bier zum Spiel. Legal ist das allerdings nur bedingt. Denn natürlich gilt auch während der Europameisterschaft 2016 die Straßenverkehrsordnung (STVO) auf deutschen Straßen. Und ganz ehrlich - die STVO kann beim Autokorso zur echten Spaßbremse werden.

Denn schon das ziellose Umherfahren durch eine Stadt oder ein Dorf ist eine Ordnungswidrigkeit und kann ein Bußgeld von 20 Euro bedeuten. Hupen ist eigentlich ein Warnsignal und nur bei Gefährdung oder beim Überholen außerhalb geschlossener Ortschaften erlaubt. Diese missbräuchliche Nutzung des Schallzeichens - so nennt sich der Tatbestand - kann ein Bußgeld von fünf Euro nach sich ziehen. Zehn Euro kostet es, wenn Andere dadurch belästigt werden. Was Fahnen und weiteren Schmuck an den Autos betrifft, so sind diese erlaubt, solange sie nicht den Fahrer oder Andere gefährden. Sollte das Fähnlein zu Boden fallen und irgendwelche Schäden nach sich ziehen, muss der Fahrer aber natürlich dafür aufkommen.

Glücklicherweise drückt die Polizei bei Großereignissen wie Europa- und Weltmeisterschaften meist ein Auge zu - allerdings nur, solange niemand ernsthaft gefährdet wird. Offiziell bestätigen will das das Polizeipräsidium Trier aber nicht. Nur so viel: "Der zuständige Polizist hat in solchen Fällen einen Spielraum. Er kann, je nach Einzelfall, auch eine mündliche Verwarnung aussprechen und muss nicht jedes Mal ein Bußgeld fordern.", so ein eine Polizeisprecherin.

Noch schlimmer sind übrigens die Strafen für Fußball-Fans in Luxemburg. Wer nach einem EM-Sieg seiner Lieblingsmannschaft hupend durch die Straßen fährt, muss mit einem Strafzettel von 49 Euro rechnen. Für falsch angebrachte Fahnen nehmen die Beamten im Nachbarland sogar 74 Euro Bußgeld. Da wird so mancher Tankausflug zum teuren Vergnügen.

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