1. Fußball-Bundesliga: 1. FC Köln erkämpft 1:1 gegen Wolfsburg - Schlimme Platzverhältnisse

Ordentlicher Einstand im neuen Jahr: Dem 1. FC Köln gelang zwar trotz Führung beim 1:1 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg kein Sieg - halbwegs zufrieden waren aber anschließend doch alle Seiten.

Köln. (AF) Die Rückkehr von "Prinz Poldi" im Sommer ist so ausgiebig durchgekaut worden, dass sie eigentlich keiner weiteren Worte bedarf. Wolfsburgs Mittelfeldspieler Zvjezdan Misimovic schaffte aber - wenn auch mit einem Seitenhieb - eine zuvor nicht gehörte Verbindung aus Monarchie und Liga-Alltag: "Der FC muss für Poldi sparen", stellte er fest. "Vielleicht tut er das auch am Rasen." Mit einem vergleichbaren gelb-grünen Geläuf hätte man sich in der Kleingarten-Siedlung wohl Nachbars geballten Zorn redlich verdient. "Der Rasen ist wohl noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht", befand FC-Trainer Christoph Daum. So hatte auch der Untergrund eine Mitschuld daran, dass Köln nicht nach einer guten Stunde das 2:0 nachlegte - und damit vielleicht für die Vorentscheidung sorgte: Da stand Stürmer Menasseh Ishiaku nach einem Konter frei vor Torhüter Benaglio - und rutschte dann beim Schuss weg.

Der Kölner Fabrice Ehret zog sich zudem, wohl ebenfalls dem Platz geschuldet, eine Prellung am Sprunggelenk zu und musste ausgewechselt werden. Dass sich bei den Trainern Christoph Daum und Felix Magath der Unmut über die Bedingungen in Grenzen hielt, lag am Ergebnis. Mit dem Punkt konnten beide Seiten halbwegs leben: Der 1. FC Köln konnte es , weil er auch ohne Milivoje Novakovic, Pedro Geromel (beide gesperrt) und den verletzten Pierre Womé eine sehr gute erste Halbzeit ablieferte und dabei auch nach einem schönen Lupfer von Sergiu Radu (von Wolfsburg ausgeliehen) verdient in Führung lag. Bis dahin hatten die Gäste ihre Probleme mit Geläuf und Gegner (Magath: "Wir haben anfangs zu sehr auf das Spielerische gesetzt. Nicht das richtige Mittel auf diesem Platz.").

Weil aber Wolfsburg in der zweiten Halbzeit stärker wurde und sich einige gute Chancen herausspielte, ging das Remis für beide Seiten in Ordnung. Wolfsburg blieb dabei seiner Serie treu - die Millionentruppe aus der Autostadt wartet weiterhin auf den ersten Auswärtssieg in dieser Saison.

Und auch der brasilianische Stürmer Grafite baute seine Serie aus. Seine Müller-mäßige Bilanz in zwölf Bundesligaspielen: zwölf Tore. Die beste Gelegenheit zum Wolfsburger Sieg vergab der eingewechselte Japaner Okubo bei seiner Bundesliga-Premiere - er traf aus vollem Lauf nur den Pfosten (80.). Schon in der ersten Halbzeit hatte Ishiaku das Tor getroffen - er stand aber bei dem Abstauber nach einem Pfostenschuss von Petit im Abseits. Einen ordentlichen Eindruck beim FC hinterließ der erste 18-jährige gebürtige Kölner Taner Yalcin, der auf der rechten Mittelfeldseite seine Premiere in der Anfangself feierte. Einen ungewohnten Arbeitsplatz hatte Marvin Matip links in der Viererkette. Daum sieht in Anbetracht der dünnen Personallage vor allem in der Abwehr weiteren Bedarf. Für ruhiges Arbeiten ist derweil rund um den Dom gesorgt: Mit dem Punktgewinn gegen Wolfsburg ist der Abstand auf Cottbus und Mönchengladbach weiter gewachsen.

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