Aufbruchstimmung in Deudesfeld

Deudesfeld/Üdersdorf · Dank der SG Deudesfeld ist der Titelkampf in der Kreisliga B I wieder spannend geworden. Die beste Rückrundenmannschaft der Liga schielt nach nur drei Punkten Differenz nun sogar auf die Tabellenführung, doch für Trainer Michael Clemens bleibt Prüm der große Titelfavorit.

Deudesfeld/Üdersdorf. Michael Clemens ist ein realistischer Mensch und bleibt trotz der jüngsten Erfolge auf dem Boden. "Mit der Saison sind wir hier sehr zufrieden. Die Mannschaft hat über weite Strecken ihr Potential abgerufen. Es wäre vermessen, jetzt noch ganz nach oben zu schauen. Wir können selbst nur noch auf Ausrutscher von Prüm hoffen. Wir haben heute ein vorentscheidendes Spiel gegen Ahbach II. Prüm bleibt für mich Meisterfavorit Nummer eins".
Befragt man den Trainer, der auch für die kommende Saison sein Bleiben an der Seitenlinie zusichert, über die Gründe des Aufschwungs, hat dieser direkt eine Antwort parat. "In der Hinrunde setzten wir 31 verschiedene Spieler ein, jetzt nur noch 20. Dadurch ist der Kader eingespielter, homogener und kompakter geworden. Jeder weiß um die Laufwege des anderen und die Abstimmung in der Abwehr passt. Außerdem macht die Arbeit mit meinem Co-Trainer Wilfried Weber sehr viel Spaß." 40 Punkte seien das Ziel vor der Saison gewesen. Diese Vorgabe hat man in Üdersdorf und Deudesfeld schon jetzt erreicht. "Alles was jetzt noch kommt, sind Bonuspunkte."
Mit der Punktzahl stieg auch die Zahl der Zuschauer. Das Umfeld reagiert gelassen auf die große Aufholjagd der letzten Wochen und weist jegliche Spekulationen um einen möglichen Aufstieg von sich. Zu den Führungsfiguren in einem homogenen Team gehören ohne Zweifel Kapitän Rainer Pauly und die erfahrenen Stürmer Oliver Thul und Tobias Schoden. Letzterer traf beim 3:1-Sieg in Nohn gleich dreifach und ist in Top-Verfassung. Die lauf-und zweikampfstarken Mittelfeldspieler Daniel Brötzmann und Sebastian Holz halten dem Sturmduo den Rücken frei und setzen sie geschickt ein. Aber auch die jungen Spieler seien gereift und sind optimal integriert worden. "Neben dem Torwart Marc Hein haben auch Niki Schenk und Marcel Urmersbach gut eingeschlagen. Christopher Schmitz spielt noch A-Jugend, arbeitet in Bonn, kommt zu jedem Training und ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken", sagt Michael Clemens weiter.
"Wir leben vom Kampf, spielen aber mittlerweile auch einen ganz passablen Fußball. Wenn man 13 Spiele in Folge nicht verliert, dann ist das kein Zufall und nicht nur der Kampfkraft und Einsatzbereitschaft geschuldet", so Clemens, der mit seiner Mannschaft relaxt ins Restprogramm geht. "Wir spüren keinen Druck und können an einem guten Tag jeden Gegner schlagen. Doch läuft es mal nicht, ist auch mal gegen einen schwächeren Gegner eine Niederlage drin. Oft ist bei uns die Tagesform entscheidend", spricht der Trainer die manchmal noch fehlende Konstanz an. Wenn es jetzt noch gegen Ahbach II (Heimspiel), Birresborn (Auswärts) und Winterspelt (zu Hause) geht, sollen idealerweise noch neun Punkte her. Die könnten dann unter Umständen zur Meisterschaft reichen - die A-Liga wäre nach vier Jahren Abstinenz greifbar. Doch Clemens ist Realist …L.S.

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