Aufsteiger dominieren die Liga
Nur noch wenige Wochen, dann rollt wieder der Ball in den Fußball-Kreisligen der Region. Während die Winterpause ihrem Ende entgegengeht, bietet der Trierische Volksfreund in einer heute beginnenden Serie Rück- und Ausblicke auf die laufende Saison. Den Anfang macht die Kreisliga A.
SG Oberweis
Die Elf von Trainer Peter Zeimens ist die Überraschung der Saison. Das Team bewies eine beneidenswerte Konstanz und zeigte sich als gut eingespielte Truppe. Wird es zum Durchmarsch in die Bezirksliga reichen? "Wir schauen, was geht. Doch aufsteigen müssen wir nicht", sagt Zeimens tiefstapelnd. Trotz durchwachsenen Starts kam Aufsteiger Oberweis gut voran, wurde mit Beendigung der Herbstrunde erstmals Tabellenführer und verdrängte Ligaprimus Auw vom Platz an der Sonne. Der Spitzenreiter ist beste Heimmannschaft (22 Punkte) und muss schon im März gegen den härtesten Konkurrenten aus Auw antreten.
SG Auw II
Die Mannschaft von Trainer Hans Drückes ist jung und gespickt mit herausragenden Einzelspielern. Robin Niesen, Toptorjäger der Liga, ist nur ein Beispiel. Ein Aufstieg wäre aber einzig bei gleichzeitigem Titelgewinn der Bezirksligaelf möglich. "Wir wollen weiter oben mitspielen, guten Offensivfußball zeigen - der Titel ist kein Muss", erklärt Drückes bescheiden. Auw ist jeweils zweitbestes Heim- und Auswärtsteam der Liga und war bereits fünfmal Spitzenreiter. Mit 46 Treffern bewiesen die Schneifeler Vollstreckerqualitäten. Die Nachholpartie gegen Ahbach könnte den Aufsteiger wieder ganz nach oben katapultieren.
SG Wallenborn
Mit Rang drei befindet sich die Truppe von Coach Günther Mehles weiterhin in der Komfortzone der Liga und hat den Aufstieg längst nicht abgeschrieben. Mit lediglich drei Punkten Rückstand zum Führenden und mit der zweitbesten Defensive ausgestattet ist der Mehles-Elf noch einiges zuzutrauen. Das Sturmduo Benni Duckart und Peter Krawietz besitzt außergewöhnliche Qualität. Beide erzielten fast die Hälfte aller Wallenborner Tore. Wallenborn zeigte konstant gute Leistungen und durfte sich bereits zweimal über die Tabellenführung freuen.
SG Weinsheim
Das drittbeste Auswärtsteam der Liga hat mit sechs Zählern Rückstand auf Oberweis einen größeren Kraftakt zu leisten, sofern es das Thema Aufstieg noch einmal ins Visier fassen möchte. Zu Beginn der Serie hatte Weinsheim größere Probleme, fing sich gegen Ende der Vorrunde aber zusehends. Florian Dederichs löste Oliver Wagner als Torschützen vom Dienst ab. Wagner teilt sich nach dem Trainerwechsel mit Richard Großmann auch das Amt des Übungsleiters. Ihr bislang bestes Spiel machten die Weinsheimer beim 3:1 gegen Tabellenführer Oberweis.
TuS Ahbach
Einen fulminanten Start legte die Elf von Trainer Ludwig Clausen hin: Das Team war nach dem ersten und nach dem sechsten Spieltag Spitzenreiter, brach aber im November endgültig ein. Der Saisonverlauf gleicht seither einer kleinen Achterbahnfahrt. Dennoch hat die Mannschaft das Zeug dazu, einen Platz unter den ersten fünf in der Tabelle zu realisieren. Dazu allerdings müsste ab März die Punktequote auch Zu Hause noch ein wenig angehoben werden. Bislang gibt die Mannschaft vor allem in Heimspielen noch zu viele Punkte ab.
SG Mehren
Die Mehrener spielen eine durchweg positive Serie und hätten bei zwei Siegen aus den noch ausstehenden Nachholspielen die Möglichkeit, auf Platz drei vorzustoßen. Die Elf von Trainer Jan Diederichs verfügt mit nur 20 Gegentreffern über den besten Defensivverbund der Liga. Das Sturmduo Tino Hotho/Raphael Sopoth ist mit insgesamt 21 Treffern das beste in der Liga. Zu Hause ist die Mannschaft fast unschlagbar (nur eine Niederlage), doch in der Fremde sprangen gerade einmal sieben Punkte heraus. Gelingt es den Mehrenern, ihre Auswärtsschwäche schnell abzulegen, darf bald von Platz drei geträumt werden.
SG Neidenbach
Sensationell gut startete die Elf von Trainer Stefan Theiß in die Serie. Nach elf Spielen war die Mannschaft sogar Spitzenreiter. Doch eine Negativserie im Spätherbst holte die kampfstarken Fußballer in die Realität zurück. Einer ausgeglichenen Auswärtsbilanz stehen nur vier Heimsiege aus acht Spielen gegenüber. Die einstige "Festung" Neidenbach wurde zum Schluss der Hinrunde sogar eingerissen. Dennoch ist dem Team ein Platz unter den besten sechs der Liga zuzutrauen.
TuS Daun
Daun ist die Sphinx der Liga: Mal auf Wolke sieben, Wochen später dann in der Krise. Die Elf hatte erhebliche Verletztenprobleme, der gesamte Sturm fiel zeitweise aus. Die Kürschner-Elf begann furios, war nach sieben Spielen Ligaprimus und Verfechter der Minimalistensiege. Knapper gings nimmer. Dreimal gab's den knappsten aller Siege, zweimal gewann das Team 2:1 und 3:2. Nach der Talfahrt mit fünf Pleiten am Stück ging es zum Schluss wieder aufwärts. Mit der Rückkehr der Langzeitverletzten Gontschar, Kuczinski und May ist jetzt ein Mittelfeldplatz drin.
SV Neunkirchen
Der dritte Aufsteiger im Bunde musste vor allem zu Beginn der Saison bitteres Lehrgeld zahlen. Nach den sechs Auftaktpartien stand die Häb-Elf "unten drin". Doch mit einer Serie von sechs Spielen ohne Niederlage brachte man sich zunächst aus allen Abstiesgs-Ängsten auf Rang neun. Legt das Team seine Heimschwäche ab und tritt weiter mutig in der Fremde auf, dürften die Dauner Vorstädter mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Erfreulich ist die Entwicklung von Sturmführer Stefan Kutscheid, der lange verletzt war und fast zu alter Stärke zurückgefunden hat.
SG Pronsfeld
Nur fünf Siege in 17 Spielen waren für die Elf von Trainer Heribert Reiffers bislang zu wenig, um sich aus dem Abstiegskampf heraushalten zu können - drei Punkte Guthaben auf einen Abstiegsplatz sind für die Rückrunde keine komfortable Ausgangsposition. Besonders auffällig ist die mangelhafte Chancenauswertung. Trifft der anfangs gut aufgelegte Roger Henkes wieder häufiger den Kasten und gewinnt Pronsfeld seine Heimauftritte, könnte der Ligaverbleib gepackt werden.
SG Udler II
Gar nicht zufrieden ist das Trainerduo Schäfer/Franzen mit dem bisherigen Saisonverlauf - denn der Blick in der Tabelle richtet sich nach unten! Mit Michael Schäfer besitzt das Team einen überragenden Einzelspieler, der allerdings oft in der Rheinlandliga gegen den Ball treten "muss". Daher sollten eigentlich die jungen Spieler lernen, Verantwortung zu übernehmen. Doch 41 Gegentore bedeuten die zweitschlechteste Abwehr der Liga. Der Klassenerhalt ist zwar machbar, leicht wird es allerdings nicht.
SG Daleiden
Auch nach der Trennung von Trainer Martin Eulgem läuft es für den Vorjahresvierten ganz und gar nicht wie geplant. Jeweils fünf Heim- und Auswärtsniederlagen zeugen von einer sehr zurückhaltenden Spielweise und fehlender Abwehrstabilität (bereits 41 Gegentore). Von Anfang an im Abstiegskampf involviert, dürfte es für die Arzfeld-Daleidener in diesem Jahr sehr schwer werden, den Nachweis der Ligatauglichkeit zu erbringen.
SG Ringhuscheid
Durchaus überraschend ist der sportliche Absturz der Ringhuscheider zu bewerten. Bis zur Saisonmitte hielt sich die Mannschaft im Mittelfeld, dann kam der Fall auf den Abstiegsplatz. Verantwortlich sind die teilweise desolaten Auswärtsauftritte, bei denen Ringhuscheid nur einen Sieg landen konnte. Die sportliche Leitung muss sich schnellstens etwas einfallen lassen, soll der drohende Abstieg aus der A-Liga noch verhindert werden.
SG Badem II
Ohne Auswärtssieg, mit nur zwei erzielten "Törchen" in der Fremde und insgesamt nur elf Treffern rangieren die Bademer verdient auf dem letzten Tabellenplatz. Schon seit acht Spieltagen ist das Team Träger der Roten Laterne, die Aussichten stehen schlecht. Ob Trainerfuchs Dieter Conrad den Karren noch aus dem Dreck ziehen kann? Es scheint so, als könnte nur noch ein Wunder den Gang in die kreisliche Zweitklassigkeit verhindern. Lutz Schinköth