Jugendfußball Aus Konkurrenten werden Vereinskollegen

Bitburg · Sie wollen dem Fußballnachwuchs vor Ort bessere Entwicklungs­möglichkeiten geben. Deshalb gründeten Mitglieder des FC Bitburg, des Stahler SC, des TuS Mötsch und des FC Metterich nun einen Jugendförderverein. Eine wichtige Position ist aber noch unbesetzt.

 Das Führungsteam des neugegründeten Jugendfördervereins Bitburg (von links): Timo Neises, Timo Borras, Winfried Kessler, Hendrik Müller, Joachim Schmitz, Heiko Ewen, Peter Müller, Elmar Seiwert, Karl-Ernst Weimann, Marco Wallenborn sowie Markus Crombach.

Das Führungsteam des neugegründeten Jugendfördervereins Bitburg (von links): Timo Neises, Timo Borras, Winfried Kessler, Hendrik Müller, Joachim Schmitz, Heiko Ewen, Peter Müller, Elmar Seiwert, Karl-Ernst Weimann, Marco Wallenborn sowie Markus Crombach.

Foto: JFV Bitburg

Die Zeiten, in denen sie um Jugendspieler konkurrierten, sollten nun vorbei sein. „Aus vier mach‘ eins.“ Unter diesem Motto stand die Gründungsversammlung des Jugendfördervereins (JFV) Bitburg am vergangenen Freitag.  Das fußballerische Wirken von rund 300 Jugendspielern wird offiziell zum 1. Juli neu strukturiert. So schließen sich die Jugendabteilungen der Fußballclubs aus Bitburg und Metterich, der Stahler SC und der TuS Mötsch künftig in dem eigenständigen JFV zusammen.

In diesem sind jeweils zwei A-, B- und C-Jugendteams sowie drei D-Juniorenmannschaften geplant. Außerhalb des leistungsorientierten Bereichs sind dritte oder gar vierte Mannschaften der älteren Jahrgänge und die E- sowie F-Junioren und die Bambini in der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Bitburg organisiert.  „Fußball für alle“, lautet die Devise. Unabhängig vom Talent soll also jeder seinen Platz in einem Team des JFV finden können. Später, so das Ziel, sollen sie in einer der Seniorenmannschaften der JFV-Partner kicken.

Hendrik Müller, der als Jugendleiter des FC Bitburg dem erweiterten JFV-Vorstand angehört (siehe Extra) nennt die Gründe für die enge Kooperation: „In allen vier Vereinen gab es bislang viel Engagement, aber durch die räumliche Nähe auch viele Spielerwechsel. Überkreislich in der Bezirks- oder gar Rheinlandliga spielende Mannschaften sind ohne einen solchen  Zusammenschluss auf die Dauer nicht machbar.“

Bereits Anfang des vergangenen Jahres habe es konstruktive Gespräche gegeben. Zur laufenden Saison wurde bereits eine Kooperation des FC Bitburg mit der bisherigen JSG Stahl/Mötsch initiiert. Es folgten positive Gespräche mit den Verantwortlichen des FC Metterich. „Es sind von Bitburg aus nur ein paar Autominuten bis nach Metterich. Für den FCM sprach auch die gute zwischenmenschliche Verbindung“, berichtet Müller. Man lehne weitere Mitgliedsvereine grundsätzlich nicht ab: „Es macht aus unserer Sicht aber keinen Sinn, mit Clubs, die 15 oder 20 Kilometer entfernt liegen, zu kooperieren. Auch gehen wir keine Spieler im großen Umkreis scouten.“

Um mit einem eigenen Konzept professioneller nach außen treten zu können, habe man sich nun entschlossen,  einen solchen JFV in Leben zu rufen. Die Gründung hat aber auch ganz pragmatische Ursachen. Die Regularien des Deutschen Fußball-Bundes lassen im Falle von Spielgemeinschaften nur zwei Teams pro Altersstufe zu. Eine D-III-Jugend, wie im Bitburger Konzept geplant, dürfte es nach dem herkömmlichen Modell also nicht geben. In und um Bitburg haben sie nun den zweiten Jugendförderverein im Spielkreis Eifel gegründet. 2015 fassten die bisherigen Jugendspielgemeinschaften Steiningen und Meerfeld den Entschluss, beim JFV Vulkaneifel gemeinsame Sache zu machen.

Während sie beim JFV Bitburg primär auf die aktuellen Trainer der Mitgliedsvereine setzen – mit der Ausbildung von Juniorcoaches kommt Nachwuchs aus den eigenen Reihen – soll ein sportlicher Leiter die Entwicklung koordinieren. Dieser schien auch schon gefunden, sprang dann aber wieder ab. „Wir hoffen, hier möglichst rasch Vollzug melden zu können“, sagt Müller. Neben der personellen Planung gilt es in den nächsten Wochen und Monaten auch, die finanzielle Basis zu schaffen. Die Eltern der Jugendspieler zahlen neben monatlichen Beiträgen auch eine Ausbildungspauschale. Zudem wolle man Sponsoren gewinnen. „Natürlich alles in Abstimmung mit den Muttervereinen, um ihnen nicht zu konkurrieren“, betont Müller. Helfen soll dabei auch eine eigene Identität, wie ein spezielles JFV-Logo und eigene Darstellungen zum Beispiel im Internet. Der JFV solle sich von Beginn an selbst tragen, stellt Müller klar.

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