Brazzo, Scholl und der Linksfuß mit der Binde

Sefferweich · In unserer wöchentlich erscheinenden Reihe "Das Spielführerporträt" geht es heute um Oliver Christian, den Kapitän des A-Ligisten SG Neidenbach.

 Neidenbachs Spielführer Oliver Christian. TV-Foto: Helmut Gassen

Neidenbachs Spielführer Oliver Christian. TV-Foto: Helmut Gassen

Sefferweich. Oliver Christian ist ein Urgestein in Neidenbach - sieht man einmal von vier Jahren im Jugendbereich ab, als er in Badem Rheinlandliga spielte - war er immer bei der SG. Mit sieben Jahren fing der damals schmächtige, 1986 in Bitburg geborene Fußballer an mit dem Kicken. Er wechselte in der C-Jugend ins benachbarte Badem und feierte unter den Jugendtrainern Jürgen Kolling und Hermann Heinz seine größten Erfolge, als er Rheinlandmeister und auch Pokalsieger wurde.
Mittlerweile hat der gelernte linke Mittelfeldspieler sein siebtes Jahr bei den Senioren begonnen und führt das Team im dritten Jahr als Kapitän an. "Wir sind ja jetzt schon ein A-Klassen-Dino und spielen seit 2002 durchgängig in der höchsten Kreisklasse. Als Kapitän sehe ich meine Aufgabe darin, auch wenn ich erst 25 bin, die jungen Spieler zu führen. Nach den Siegen gegen Daun (4:1) und Neunkirchen (4:2) wollen wir den fünften Platz bis zur Winterpause halten oder sogar verbessern, doch man muss immer wieder auch mit Rückschlägen rechnen", sagt der Kapitän, der 2007 wegen eines Kreuzbandrisses fast eine ganze Saison fehlte.
Hinsichtlich höher gewordener Ansprüche betont der Neidenbacher Spielführer, dass "ein Aufstieg in dieser Saison "noch zu früh käme, wir aber in ein, zwei Jahren durchaus ein Wörtchen mitreden können, weil unser Kader auch homogener und spielstärker geworden ist." Obwohl für Oliver Christian die Meisterfrage noch offen ist, wird dieses Thema derzeit in Neidenbach nicht überstrapaziert. "Mit Neidenbach in die Bezirksliga aufzusteigen wäre eine Riesensache für mich. Denn die Ziele sind anspruchsvoller geworden", sagt er - und das nicht nur wegen eines Klassestürmers wie Andreas Klink. "Die Mannschaft ist von Jahr zu Jahr reifer und homogener geworden und hat das Zeug, in spätestens zwei Jahren aufzusteigen, wenn einige gute Jugendspieler aufrücken."
Als seine Vorbilder nennt der in Sefferweich lebende, noch ledige Spieler die ehemaligen Bayern-Stars Mehmet Scholl und Hasan Salihamidzic. "Brazzo war so ein Kämpfertyp, der immer wieder aufgestanden ist und niemals aufgab. Das hat mir imponiert. Auch im Sport muss man sein Verhalten vorleben, immer neu an sich arbeiten", sagt der gelernte Industriekaufmann, der seit 2008 im Jobcenter Bitburg tätig ist. "Von Stefan Theiß und Raimund Eichner lernte ich in meiner Seniorenzeit an meisten. Das waren super Typen mit sehr viel Fußballsachverstand."
Zu seinen Stärken zählen sein guter linker Fuß, seine Laufstärke, Dynamik und die passable Spieleröffnung. Reserven besitzt der 25-jährige Linksfuß im Kopfballspiel. Als Vorstandsmitglied beim SC Malbergweich ist er bald auch wieder für die Organisation des Malbergweicher Weihnachtsmarkts zuständig. L.S.

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