Das Herz der Pfalz zu Gast in Herxheim

Im Trainingslager im pfälzischen Herxheim hat sich der 1. FC Kaiserslautern fit gemacht für die neue Saison. Für den Aufsteiger in die erste Bundesliga gibt es nur ein Ziel: den Klassenerhalt.

 Pierre de Wit (vorne) und Ilian Micanski im FCK-Trainingslager. TV-Foto: Josef Frisch

Pierre de Wit (vorne) und Ilian Micanski im FCK-Trainingslager. TV-Foto: Josef Frisch

Herxheim. (JFR) "Trinken, trinken!" Die Stimme von Kaiserslauterns Cheftrainer Marco Kurz ist bis in den letzten Winkel des Platzes zu hören. Und die Profis des 1. FC Kaiserslautern lassen sich nicht zweimal bitten. Denn die Einheiten sind intensiv, und die Sonne brennt unbarmherzig vom Herxheimer Sommerhimmel. In dem Ort in der Südpfalz bereitet sich der Bundesliga-Aufsteiger zurzeit auf die Rückkehr in die "Bel Etage" des deutschen Fußballs vor.

"Für uns kann es um nichts anderes als den Klassenerhalt gehen", gibt Marco Kurz das Ziel vor. Dafür werden im Trainingslager die Grundlagen gelegt. Zwei lange Einheiten pro Tag hat Kurz angesetzt, jede nicht unter zwei Stunden. "Das schlaucht ganz schön", gibt Kapitän Martin Amedick zu, "der Wasserverlust kann bei dieser Hitze da schon mal zwei Liter betragen".

Zum Trainerstab hat sich auch der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz gesellt. "Da die Transferarbeit geleistet ist, will ich nah bei der Mannschaft sein, viele Gespräche führen und zur Integration der neuen Spieler beitragen", sagt der FCK-Boss, der sich nicht nur wegen der ausgezeichneten Bedingungen im Hotel Krone und auf dem Gelände von Viktoria Herxheim dafür entschieden hat, mit dem Trainingslager in der Region zu bleiben. "Die Südpfalz ist eine unserer Fan-Hochburgen. Wir wollen an den Leuten dranbleiben und uns unseren Fans präsentieren", erklärt Kuntz. Auch für die Trainingsarbeit auf dem Platz ist er sich nicht zu schade. In Sonderschichten kümmert sich Kuntz um den dänischen Neuzugang Leon Jessen, der aufgrund muskulärer Probleme noch nicht alle Übungen der Mannschaft mitmachen kann. Dass Torhüter Tobias Sippel seine Bauchmuskelverletzung überwunden hat, stellt der Keeper beim Torwarttraining in Gerry Ehrmanns "Flugschule" unter Beweis.

Die Neuzugänge des FCK machen einen guten Eindruck. Die in der abgelaufenen Saison ohnehin sattelfeste Defensive wurde durch Jan Simunek (VfL Wolfsburg) und Jessen (FC Midtjylland) weiter verstärkt. Im Mittelfeld sollen der Ex-Duisburger Christian Tiffert und Oliver Kirch (Arminia Bielefeld) Akzente setzen. Quasi neu ist auch Pierre de Wit, der im Winter auf den Betzenberg gewechselt ist, aber nach einem Kreuzbandriss verletzt ausfiel.

Auch im Angriff scheinen die Pfälzer nach der Verpflichtung des Österreichers Erwin Hoffer (ausgeliehen vom SSC Neapel) und des Bulgaren Ilian Micanski durchaus bundesligatauglich aufgestellt. Micanski hatte in den zurückliegenden beiden Jahren mit 45 Toren in 63 Spielen für den polnischen Erstligisten Zaglebie Lubin eine hohe Trefferquote. Der Konkurrenzkampf im FCK-Sturm ist also geschürt, der wiedererstarkte Srdjan Lakic scheint das schon beeindruckend umzusetzen, glänzte bei den Tests in Hauenstein (6:1) und gegen den FSV Frankfurt (2:0) mit fünf Treffern.

Die Fans danken ihrem Club die Fannähe. Viele Anhänger pilgerten zum Trainingsgelände, Vorstand und Trainerteam besuchten ein Fanfest, die Spieler schrieben Autogramme und posierten für Fotos. Auch Helmut Rasch, Mitglied der legendären Walter-Mannschaft und mit dem FCK 1951 Deutscher Meister, gibt vor Ort moralische Unterstützung. Der Trierer FCK-Fanclub "Red Angels" zeichnet Kapitän Martin Amedick als "Herzblut-Ass 2009/2010" aus.

Das "Herz der Pfalz" pulsiert wieder. Nach dem Motto "Mit Herzblut zurück" soll es jetzt heißen: "Ein Herz, ein Team, ein Ziel: Drinbleiben!"

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