Das letzte Aufgebot will Inter Mailand trotzen

Mailand · Schalke steht in der Champions League heute (20.45 Uhr/Sat.1 und sky) bei Titelverteidiger Inter Mailand vor einer Herkulesaufgabe. Trainer Ralf Rangnick plagen vor dem Viertelfinal-Hinspiel Personalprobleme. Doch die Vorfreude auf Stars wie Wesley Sneijder und Samuel Eto'o ist groß.

Mailand. Die Reise in die glorreiche Vergangenheit ist für den FC Schalke 04 erneut ein schwieriger Trip zu einem vermeintlich übermächtigen Gegner. Nicht nur wegen der gewachsenen Personalnot steht der Fußball-Bundesligist im Viertelfinale der Champions League beim Titelverteidiger Inter Mailand vor einer Herkulesaufgabe. Ohnehin gilt der letzte deutsche Europacup-Vertreter beim italienischen Star-Ensemble um Weltklassestürmer Samuel Eto'o als krasser Außenseiter. Und nun fallen im Hinspiel auch noch weitere wichtige Kräfte aus.

So muss Trainer Ralf Rangnick bei seiner Rückkehr auf die große Fußball-Bühne improvisieren, bleibt aber zuversichtlich. "Wir freuen uns riesig auf das Spiel. Wir haben nichts zu verlieren und sind klarer Außenseiter. Aber aus dieser Außenseiterrolle wollen wir das Beste machen", sagte der Coach.

Metzelder mit Spezialmaske



Gleich drei Verletzte beklagte Rangnick nach seinem zweiten Debüt als Schalke-Coach am Freitag im Skandalspiel beim FC St. Pauli (2:0). Stürmer Mario Gavranovic erlitt einen Syndesmosebandriss. Noch schwerer aber wiegt gegen Bayern-München-Bezwinger Inter der Ausfall von Mittelfeld-Abräumer Peer Kluge (Bauchmuskelzerrung). Denn Kluge befand sich seit Wochen in bestechender Form. Immerhin will Christoph Metzelder trotz seines insgesamt vierten Nasenbeinbruchs mit einer Spezialmaske auflaufen. "Wir werden es testen. Ich habe schon dreimal mit einer Maske gespielt. Es ist nicht optimal, aber es geht."

Vorn allerdings fehlt in Angreifer Klaas-Jan Huntelaar weiterhin eine Alternative. Da zudem der Ghanaer Anthony Annan nicht spielberechtigt ist, muss Rangnick auf die Youngster Joel Matip und Kyriakos Papadopoulos im defensiven Mittelfeld setzen. "Jetzt müssen andere zeigen, dass sie die Rolle ausfüllen können. Dann machen die nicht so Erfahrenen nun ihre Erfahrung", sagte Rangnick.

Torhüter Manuel Neuer wird im Giuseppe-Meazza-Stadion, wo seine Vorgänger 1997 mit dem Gewinn des Uefa-Pokals Clubgeschichte schrieben, vermutlich besonders im Rampenlicht stehen. "Solche Spiele sind immer absolute Höhepunkte. Wir sind froh, noch dabei zu sein", sagte der Nationalkeeper. "Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass Schalke hier schon mal erfolgreich war", sagte Neuer, der auf eine gute Ausgangsbasis für die Heimpartie am 13. April hofft. "Wir wollen ein gutes Ergebnis holen, um im Rückspiel weiterzukommen."

HINTERGRUND HISTORIE UND MILLIONEN



Der FC Schalke 04 und Inter Mailand trafen bereits viermal aufeinander, immer im Uefa-Pokal. Aus Schalker Sicht sind die beiden Finalspiele 1997 in bester Erinnerung. Die Königsblauen gewannen ihr Heimspiel mit 1:0 und machten im Rückspiel den größten Triumph der Clubgeschichte perfekt: Am 21. Mai 1997 holten sie sich dank des 4:1 im Elfmeterschießen den Uefa-Cup. Die vier Duelle im Überblick: Uefa-Cup, Finale: 7. Mai 1997: FC Schalke 04 - Inter Mailand 1:0 (0:0) 21. Mai 1997: Inter Mailand - FC Schalke 04 1:4 i.E. (1:0, 1:0; 0:0) Uefa-Cup, Viertelfinale: 3. März 1998: Inter Mailand - FC Schalke 04 1:0 (1:0) 17. März 1998: FC Schalke 04 - Inter Mailand 1:1 n.V. (1:0; 0:0) Einnahmen: Für Schalke stehen im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Inter Mailand neben dem sportlichen Erfolg weitere Millionen-Einnahmen auf dem Spiel. Ein Einzug ins Halbfinale würde von der Europäischen Fußball-Union mit 4,2 Millionen Euro honoriert. Bislang haben die Schalker in der Königsklasse Prämien von 17,1 Millionen Euro kassiert. Inklusive der Zahlungen aus dem Marktpool werden damit mehr als 30 Millionen Euro in die klammen Kassen fließen. dpa

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