Der Architekt auf dem Platz

Speicher · Mit zwölf Jahren mit dem Fußball angefangen, mit Achtzehn in die Rheinlandliga, bei der U 23 in Trier gereift und mit 25 nun in der Heimat zurück: Oleg Poloshenko ist nach Hause gekommen, um den Aufstieg in die A-Klasse mit realisieren zu helfen.

 Oleg Poloshenko studiert Architektur und ist auch auf dem Fußballplatz für den Aufbau und die Ordnung des Spielsystems zuständig. TV-Foto: Helmut Gassen

Oleg Poloshenko studiert Architektur und ist auch auf dem Fußballplatz für den Aufbau und die Ordnung des Spielsystems zuständig. TV-Foto: Helmut Gassen

Speicher. Einst zog es den schmächtigen, aber technisch beschlagenen Mittelfeldspieler Oleg Poloshenko von Herforst nach Speicher, um nach fast zehn Jahren Lehrzeit jetzt zurückzukehren. Was hat den 25-jährigen Instinktfußballer bewogen, eineinhalb Jahre nach dem Wechsel seines Bruders Arthur diesem nach Speicher zu folgen? "Aus zeitlichen Gründen konnte ich nicht mit Arthur zusammen wechseln. Ich befinde mich seit vier Semestern im Architekturstudium und bereite mich auf die Bachelor-Thesis vor. Das erfordert viel Zeit und Konzentration. Außerdem war ich in Rosport sportlich gut aufgehoben."
Mit seiner Rückkehr nach Speicher ist auch der Wunsch nach weiteren sportlichen Erfolgen gereift. "Ich möchte helfen, was aufzubauen. Speicher ist für seine gute Jugendarbeit bekannt. Da werden in den nächsten Jahren etliche hervorragende junge Leute nach oben stoßen. Jetzt will ich natürlich erst mal in die A-Klasse aufsteigen. Doch in drei, vier Jahren ist auch der Sprung in die Bezirksliga möglich, wenn alles optimal läuft. Da möchte ich nicht fehlen", sagt der in Kasachstan geborene und seit langem in Speicher lebende Vollblutfußballer. Zunächst sei es seine Aufgabe zu helfen, Ordnung in das Spielsystem zu bringen.
Der "gelernte" Sechser, der auch schon mal zentral spielen kann, ist unter Bernd Körfer als defensiver Strippenzieher mit der Narrenfreiheit nach vorn aufgestellt. Seine höherklassige Erfahrung hat der beidfüßig agierende Spielmachertyp schon unter Beweis gestellt. Nicht nur seine drei Tore, vielmehr seine Vorbereiterqualitäten machen Oleg fürs Speicherer Spiel unverzichtbar.
Mit 18 Jahren wurde er unter Peter Löw in Badem Rheinlandligaspieler, wechselte drei Jahre später zur U23 der Trierer Eintracht. "Unter Reinhold Breu lernte ich sehr viel im taktischen Bereich. Man hat direkt gemerkt, dass das ein guter Trainer ist." Nach seiner Trierer Zeit wechselte der dribbelstarke und schnelle Techniker zu Victoria Rosport, blieb dort drei Jahre.
Zu seinen größten Erfolgen zählen der Aufstieg mit der SVE-U23 in die Rheinlandliga, der dritte Platz mit Badem in der Rheinlandliga sowie das Erreichen des Halbfinals des Rheinlandpokals, als man erst gegen die TuS Koblenz unterlag.
"Wir haben einen guten Lauf und wollen die Serie möglichst beibehalten, um uns etwas abzusetzen. Den Jungs mit meiner Erfahrung weiter zu helfen, sehe ich als erste Aufgabe an. Wenn dann im November der Kunstrasen fertig ist, macht es dann im Frühjahr doppelt so viel Spaß mit dem Fußballspielen. Dann können wir bei einem möglichen Aufstieg auch gute Spieler nach Speicher locken."
Privat nutzt Oleg Poloshenko die Freizeit mit seiner Freundin, der Familie und den Freunden. Nach der Regelstudienzeit mit dem sechsten Semester plant der angehende Bauzeichner Poloshenko, noch ein zweijähriges Masterstudium dranzuhängen. Dann will er nicht nur im Fußball einiges aufbauen.

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