Der krönende Abschluss hat gefehlt

Trier · Niederlagen sind immer ärgerlich. Der Frust sitzt aber wohl noch ein Stück tiefer, wenn man weiß, dass man zum vorerst letzten Mal die Verantwortung als Trainer für eine Mannschaft trägt. Und so wirkte bei Michael Fuchs das 2:3 gegen den Lokalrivalen Schweich am Freitag noch lange nach.

Trier. Die Mannschaft wusste schon vor dem Spiel, dass die kurze "Ära Fuchs" als Interims-Nachfolger von Dirk Fengler mit diesem Spiel enden würde. Und sie wollten "Fuxi", der sich erst mal in den Urlaub verabschiedet hat, dann wieder seinen angestammten Platz als Co-Trainer einnehmen wird, ein passendes Abschiedsgeschenk machen.
Vielleicht wollten sie es zu sehr. "Sie haben genau das gemacht, was sie nicht machen sollten", sagte der 34-Jährige später im schmucken Vereinsheim noch sichtlich zerknirscht. Der bekennende Borussia-Mönchengladbach-Fan ("Ich bin auch seit ewigen Zeiten Mitglied") hatte in der ersten halben Stunde den Fußball von Schweich gesehen, den er gerne von seinen Jungs gesehen hätte.
Trotz der missglückten Abschiedsvorstellung kann er auf eine gute Bilanz verweisen, hat er die zuvor noch punktlosen Tarforster doch ans Mittelfeld der Liga herangeführt. Und - auch das ist im Fußball heutzutage nicht unwichtig - er hat die Entscheidungsträger im Verein überzeugt, dass er problemlos in die Bresche springen kann, wenn die Lage es erforderlich macht. "Aber so ist es mir lieber", sagt Fuchs, "als zweiter Mann bist du immer in der komfortableren Situation. Du stehst nicht so sehr im Rampenlicht, und auch wenn ich die Arbeit von Trainer und Co als ein Gemeinschaftswerk ansehe, muss der andere letztlich den Kopf hinhalten."
Während der wenigen Wochen, in denen er die Galionsfigur war, ist er öfter in sich gegangen. "Wäre das was für dich?", hat er sich oft gefragt. Am Ende war die Antwort "nein". Weil er auch ein Mensch ist, der das Leben genießt. Mit seiner Patchworkfamilie, bestehend aus Freundin Linda und Sohn Leon (4), mit Freunden ("Wir kochen gerne zusammen"), oder für sich allein ("Ich lasse es mir nicht nehmen, ab und an ein gutes Buch zu lesen"). Die Füße hochlegen kann auch sehr entspannend sein, und da der Bank- und Versicherungskaufmann in absehbarer Zeit die Agentur, die er noch mit einem Kollegen gemeinsam führt, in Alleinverantwortung übernehmen wird, bleibt so viel Zeit nicht mehr. "Außerdem müsste ich noch die Trainerscheine machen. Da bleibe ich doch lieber Assistent bei einem Coach, mit dem ich micht verstehe. Und da habe ich bei Heinz Toppmöller keine Bedenken."

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