Der Weg von Eintracht Trier

Gegründet wurde der SV Eintracht Trier am 11. März 1948 durch die Zusammenlegung der Vereine SV Westmarkt Trier 05 und SV Eintracht Trier 06. Von Beginn an war die Eintracht eine Größe im südwestdeutschen Fußball und schaffte nach der Fusion beider Verein direkt den Aufstieg in die Oberliga Südwest, der bis dato höchsten Spielklasse in Deutschland.

Nachdem viele erfolgreiche Moselkicker den Verein verlassen hatten, mussten die Trierer nach 14 Jahren die Segel in der Oberliga streichen und stiegen in die 2. Liga Südwest ab.

Zwar konnte die Eintracht in der darauffolgenden Saison den direkten Wiederaufstieg perfekt machen, geriet aber Ende der 60er Jahre in große finanzielle Schwierigkeiten. Auch der sportliche Erfolg konnte nach vielen Spieler-Abgängen nicht mehr vernünftig hergestellt werden. So war der Abstieg in die Rheinlandliga im Jahre 1973 nur eine logische Konsequenz. Zwei Jahre war der SV Eintracht Trier 05 in Folge des Abstiegs drittklassig, bis ihnen in der Saison 1974/75 dank eines 5:4-Erfolges gegen Wormatia Worms die Rückkehr in die 2. Bundesliga gelang.

Nie wirklich abstiegsgefährdet konnte sich die Eintracht in den Folgejahren in der 2. Liga etablieren, scheiterte allerdings an der Qualifikation für die ab der Saison 1981/82 eingeführte eingleisige 2. Bundesliga. Nach den zuvor erfolgreichen Bundesligazeiten war die erneute Drittklassigkeit ein herber Rückschlag in der Trierer Fußballerhistorie. Ganze 21 Jahre mussten die Verantwortlichen und die Anhänger der Trierer Eintracht warten, bis sie endlich wieder in den Profifußball zurückkehren konnten.

Zwar konnte man dreimal die deutsche Amateurmeisterschaft bejubeln, versagte aber immer wieder in den entscheidenden Spielen um den Einzug in die 2. Bundesliga. Im Jahr 2000/2001 scheiterten die 05er nur ganz knapp, als sie am letzten Spieltag der Saison gegen die Reserve des VFB Stuttgart verloren, und somit den Aufstieg verpassen. Doch nur eine Saison später stellte sich der lang ersehnte Erfolg ein: Bereits am Vorletzten Spieltag machte die Eintracht den Aufstieg gegen die TSG Hoffenheim perfekt. Somit war der SV Eintracht Trier 05 in der Saison 2002/2003 erstmals wieder in der 2. Bundesliga vertreten.

Nach 21 Jahren endlich wieder in einer deutschen Profiliga vertreten, gelang Trier direkt das beste Vereinsergebnis. Man schloss die Tabelle als bester Aufsteiger auf dem siebten Platz ab. Auch die Folgesaison konnte als Erfolgsjahr verbucht werden. Nach einer starken Rückrunde landete man am Saisonende auf einem guten zwölften Platz. Im selben Jahr machte Trier auch mal wieder im DFB-Pokal auf sich aufmerksam: Erst in der Verlängerung der 3. DFB-Pokal-Hauptrunde scheiterte man gegen den damals amtierenden Deutschen Meister Werder Bremen. Im darauffolgenden 100-jährigen Vereinsjubiläum hatte die Eintracht dann allerdings wenig zu feiern: Nach drei Zweitliga Spielzeiten stieg man am letzten Spieltag wegen einer nur um einen Treffer schlechteren Tordifferenz wieder in die Regionalliga Süd ab.

Ein Misserfolg, von dem man sich nicht so schnell erholen sollte. Nach dem so unglücklichen Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga, legte man den Fokus bei der Eintracht auf die starke Jugendarbeit. Zwar verstärkte man den Kader mit einigen erfahrenen Profis, trotzdem konnte man einen erneuten Abstieg nicht verhindern. So mussten sich die Moselaner gänzlich aus dem Profifußball zurückziehen und alles auf einen Neuanfang in der viertklassigen Oberliga setzen. Den direkten Wiederaufstieg fest im Visier, musste die Eintracht erst einmal den Weggang von Trainer Roland Seitz verkraften, der in die 2. Liga wechselte.

Die neuen Trainer um Marco Pezzaiuoli sowie Adnan Kevric und Herbert Herres schafften es nicht, die neu formierte junge Trierer Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Mit dem neuen Trainer Werner Weiß konnte in der Saison 2007/2008 dann der Aufstieg in die Regionalliga West vollbracht werden. In dieser Saison konnte nicht nur die Qualifikation für den Aufstieg perfekt gemacht werden, sondern auch der Rheinlandpokal konnte mit einem 2:0-Erfolg über die Reserve des TuS Koblenz gewonnen werden. Der neue Vorstand dieser Saison, mit Ernst Wilhelmi, Harry Thiele sowie Robert Bläsius, bekleidet auch heute noch sehr erfolgreich dieses Amt. Der Beginn der Spielzeit 2008/2009 in der Regionalliga West verlief allerdings alles andere als nach Plan. Nach drei Spielen stand man mit 0:7 Toren und nur einem Punkt am Ende der Tabelle und der glücklose Cheftrainer Werner Weiß wurde beurlaubt.

Doch mit der Verpflichtung des neuen Cheftrainers gelang der Eintracht ein wahrer Coup: Man konnte den langjährigen Bundesligastar und Nationalspieler Mario Basler als Cheftrainer für sich gewinnen. Dieser schaffte mit der jungen Mannschaft schnell den Weg aus dem Tabellenkeller und schloss die Saison auf einem erfolgreichen 13. Platz ab. Auch den Rheinlandpokal konnte man in dieser Spielzeit wieder gewinnen. Bereits der neunte Pokal-Erfolg und der dritte in Serie. Was allerdings in der darauffolgenden Saison geschah, ist nur schwer nachzuvollziehen. Nach einer starken Hinrunde die man auf dem 7. Platz beendet hatte und den Erfolgen über Hannover 96 und Arminia Bielefeld im DFB-Pokal, gelang in der Rückrunde rein gar nichts mehr. Nach einer 0:3-Pleite im Moselstadion gegen Fortuna Düsseldorf II beurlaubte der Verein Trainer Mario Basler. Auch der Nachwuchskoordinator sowie später auch der zurückgekehrte Roland Seitz konnten den Abwärtstrend nicht stoppen.

So stand am Ende der Saison Tabellenplatz 18 zu buche - der erneute Abstieg. Allerdings nur aus sportlicher Sicht. Da Waldhof Mannheim, der Bonner SC sowie Rot-Weiss Essen die wirtschaftlichen Bedingungen für die neue Saison in der Regionalliga West nicht erfüllen konnten, feierte man in Trier doch noch den Klassenerhalt. Seit der Saison 2010/2011 hat sich die Eintracht dann wieder fest in der Regionalliga etabliert. Nach einigen Erfolgen und sogar einer vorübergehenden Tabellenführung wurde in Trier schon zeitweise vom Aufstieg geträumt. Letztendlich musste man sich aber mit Tabellenplatz zwei hinter Preußen Münster zufrieden geben. In der vergangen Spielzeit (2011/2012) wurde die dreigeteilte Regionalliga aufgehoben. Gründe dafür waren zu hohe wirtschaftliche Belastungen und zu wenig Attraktivität der Liga. Die Eintracht landete zum Ende dieser Saison auf dem vierten Platz und konnte mit 64 Punkten aus 36 Partien mehr als zufrieden sein.

In der aktuellen Saison fährt die Regionalliga also fünfgleisig. Eintracht Trier findet sich dabei in Südwest-Staffel wieder. Kleiner Wermutstropfen: Das erste Mal seit vielen Jahren verlor man im Halbfinale des Rheinlandpokals, nachdem man im DFB-Pokal sogar Zweitligist St. Pauli aus dem Rennen warf. Demnach ist die Eintracht in der laufenden Saison nicht im DFB-Pokal vertreten.

Ligenzugehörigkeit: 1948/49 - 1961/62 Oberliga Südwest 1962/63 2. Oberliga Südwest 1963/64 - 1972/73 Regionalliga Südwest 1973/74 - 1975/76 Amateurliga Rheinland 1976/77 - 1980/81 2. Bundesliga Süd 1981/82 - 1993/94 Oberliga Südwest 1994/95 - 1999/00 Regionalliga West/Südwest 2000/01 - 2001/02 Regionalliga Süd 2002/03 - 2004/05 2. Bundesliga 2005/06 Regionalliga Süd 2006/07 - 2007/08 Oberliga Südwest 2008 - heute Regionalliga West Sportliche Erfolge: DFB-Pokal-Halbfinale: 1998 (Siege u.a. gegen Uefa-Cup Sieger FC Schalke 04 und Weltpokalgewinner Borussia Dortmund) Deutscher Amateurmeister: 1988, 1989 Zweite Bundesliga: 1976-1981 und 2002-2005 Beste Platzierung: Platz 7 - Saison 2002/2003 Rheinlandpokal-Sieger: 1982, 1984, 1985,1990, 1997, 2001, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011 Am 2. August 2009 besiegte die Eintracht in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals Hannover 96 mit 3:1, am 22. September 2009 gelang auch der Sieg in der 2. Hauptrunde mit einem 4:2 n.V. gegen Arminia Bielefeld. Mehr Informationen zu der Geschichte von Eintracht Trier unter : http://www.eintracht-trier.com/verein/geschichte

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