Die Belohnung fürs harte Arbeiten

Stadtkyll · Die SG Stadtkyll/Auw/Ormont/Hallschlag hat am Samstagabend den SV Morbach in der Rheinlandliga besiegt. Das Spiel hätte die SG Schneifel sogar höher und zu null gewinnen können. Ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt.

 Gedränge im Strafraum: Bei einem Eckball für den SV Morbach springen Timo Rosner (links) und Andre Petry (rote Trikots) hoch, am Ende bekommt aber Nico Swart von der SG Stadtkyll (links neben Petry) den Ball. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Gedränge im Strafraum: Bei einem Eckball für den SV Morbach springen Timo Rosner (links) und Andre Petry (rote Trikots) hoch, am Ende bekommt aber Nico Swart von der SG Stadtkyll (links neben Petry) den Ball. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Stadtkyll. Wer so Fußball spielt, kann eigentlich kein Absteiger aus der Rheinlandliga werden: Die SG Schneifel hat nach ihrem 2:1-Auswärtssieg in Linz vor einer Woche auch zu Hause endlich wieder gepunktet. Und das dreifach gegen den favorisierten SV Morbach. Eine geschlossene Teamleistung und die starken Einzelleistungen vom zurückgekehrten Klaus Hamper und vom doppelten Torschützen Nico Swart ließen Morbach um Kapitän Oleg Tintor wortwörtlich im (strömenden) Regen stehen.
Vor allem die SV-Torjäger Eloy Campos und Timo Rosner kamen nicht zum Zug. Warum? SVM-Trainer Thorsten Haubst: "Weil wir heute zu umständlich gespielt haben und sogar versucht haben, über Hacke, Spitze, eins, zwei, drei zu spielen anstatt den Ball erstmal sicher zu machen und den Ball zu halten. Das haben wir nicht gemacht und deswegen kamen wir auch nicht so zum Zug. In der ersten Halbzeit sind wir zu oft ins Abseits gelaufen und haben auch nicht die nötigen einfachen Mittel gefunden, mit einfachen Pässen in die Spitzen zu spielen, sondern haben immer versucht oben drüber zu spielen. Dann wird der Ball natürlich lang, gerade bei dem nassen Rasen. Wir haben zwar das Spiel gemacht, aber das nutzt nichts, wenn wir nicht einmal aufs Tor schießen."
Morbach war insgesamt offensiver ausgerichtet, ging somit vor allem in Halbzeit eins öfter nach vorne. Aber das grundsätzlich defensiv agierende Stadtkyller Mittelfeld oder spätestens die Abwehrreihe stoppten die Hunsrücker meist in ihrem Tatendrang. "Wir müssen einfacher spielen. Wir schaffen es noch nicht, einfach den Nächsten anzuspielen. Wir laufen dann zu viel mit dem Ball anstatt schnell zu spielen. So gibt man dem Gegner dann immer wieder die Möglichkeiten in die Zweikämpfe zu kommen", resümierte Haubst.
Elß erstklassig, aber chancenlos


Und aus jenen Zweikämpfen ergaben sich Balleroberungen für "den Gegner". Die SG Schneifel konterte Morbach immer wieder aus. So auch nach 32 Minuten, als Taner Weins vor dem Morbacher Tor auftauchte, abschloss, aber Keeper Sascha Elß erstklassig reagierte. Nur gegen den Abstauber hatte er bei fehlender Aufmerksamkeit der Morbacher Defensive keine Chance: Nico Swart netzte zur 1:0-Führung ein. Bis zur Pause war Morbach noch einmal recht nah am Ausgleich: Nach einer Flanke von Eloy Campos köpfte Andre Petry aber direkt in die Arme von SG-Torwart Stephan Simon.
2:0 hieß es in der 51. Minute: Julian Roderich brachte den Ball über rechts in den Morbacher Strafraum und Nico Swart stand bereit, zum Matchwinner aufzusteigen. Flanke - Kopfball - Tor!
Er hätte sogar das 3:0 schießen können. Nach knapp 70 Minuten brach er allein durch die Morbacher Reihen, scheiterte aber am schnellen Elß. Anschluss fand Morbach in der schwächsten Phase von Stadtkyll: Nach 75 Minuten war die bis dahin sicher stehende Abwehr nicht wach. SV-Torjäger Rosner traf - 2:1.
Gegen Ende wurde es nochmals heiß, aber alle Versuche, das Ergebnis zu egalisieren (SVM) oder auszubauen (SG) scheiterten.
"Das war wichtig, dass wir endlich mal nachgelegt haben, wo wir auswärts schon drei Punkte geholt haben", sagte Schneifel-Trainer Markus Kranz nach dem Spiel. "Wir wollten zu Hause punkten. Dass es schwer werden würde war klar. Aber mit der Leistung heute war der Sieg hochverdient. Wir hätten noch ein, zwei Tore mehr machen müssen, aber trotzdem: Super Mannschaftsleistung von allen! Es hat richtig Spaß gemacht zuzu gucken."
Aber auch die Laufleistung von Klaus Hamper ließ er nicht unkommentiert: "Das ist sein Spiel. Er lebt von der Schnelligkeit und kann auch viel laufen. Er hat uns gefehlt, gerade auch auf der linken Seite. Aber die anderen haben ihre Sache vergangene Woche auch gut gemacht. Wir wachsen von Woche zu Woche mehr zusammen. Und nur so können wir auch den Klassenerhalt packen." Und Matchwinner Nico Swart "ist endlich mal belohnt worden für seine ganze Laufarbeit und seine kämpferische Einstellung. Das macht er seit dem ersten Spiel und er hatte in jedem Spiel mindestens eine Chance. Heute ist er endlich mal belohnt worden und für ihn freut mich das umso mehr."

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