Die Kleinen rücken ins Scheinwerferlicht

Während in Südafrika noch die Weltmeisterschaft läuft, beginnt bereits die neue Europapokal-Saison. Mit dabei im Feld der "Exoten": vier Clubs aus Luxemburg.

 Sebastian Hartung. Foto: TV-Archiv

Sebastian Hartung. Foto: TV-Archiv

Grevenmacher/Esch. (bl) Wer seinen Horizont im europäischen Fußball erweitern will, muss die Partien der ersten Qualifikationsrunden für die Europa-League und die Champions-League studieren. Dort treten die Außenseiter, die kleinen Vereine in den Vordergrund. Ihr Ziel: für Überraschungen sorgen.

Dagegen hätten auch die vier luxemburgischen Vertreter nichts einzuwenden - doch sie werden es sehr schwer haben.

In der ersten Qualifikationsrunde zur Europa-League hat Luxemburgs Liga-Dritter CS Grevenmacher im Hinspiel zunächst Heimrecht gegen den irischen Verein Dundalk FC (1. Juli, 19.30 Uhr, Stadion Josy Barthel Luxemburg-Stadt). Neun Mal war der Club aus der 35 000-Einwohner-Stadt im Osten der irischen Insel bereits Meister sowie Pokalsieger. Die meisten Erfolge liegen allerdings schon einige Jahre zurück. "Vom Gegner wissen wir bislang nur, dass er typisch irisch spielen wird. Mit viel Athletik, mit viel Dynamik", sagt Ex-Eintrachtler Sebastian Hartung, der ebenso wie Christian Müller auch kommende Saison in Grevenmacher spielen wird. Thorsten Wittek dagegen läuft künftig für Viktoria Rosport auf.

Eine realistische Chance aufs Weiterkommen sieht Hartung gegen den Dritten der ersten irischen Liga kaum — dennoch werde man alles versuchen. Schließlich würde in der zweiten Qualifikations-Runde ein richtig attraktives Los winken. Der Sieger des Duells trifft auf den bulgarischen Spitzenclub Levski Sofia.

Luxemburgs Vizemeister F91 Düdelingen gastiert zunächst beim dänischen Vertreter Randers FC (1. Juli, 19 Uhr). Der Club war nur knapp dem Abstieg aus der ersten dänischen Liga entkommen, über die Fair-Play-Wertung ist er in die Europa-League gerutscht. In der vergangenen Saison unterlagen die Dänen in der dritten Qualifikations-Runde dem Hamburger SV (0:4, 1:0).

Bereits in der zweiten Qualifikations-Runde zur Europa-League steht Pokalsieger FCDifferdingen. Gegner dort ist Spartak Zlatibor (Hinspiel: 15. Juli). Der serbische Club aus der 100 000-Einwohnerstadt Subotica nahe der ungarischen Grenze belegte als Aufsteiger in der vergangenen Saison Platz vier in der ersten Liga. Vor mehreren Jahren spielte dort kurzzeitig Nikola Zigic, der mit Serbien gerade aus der WM ausgeschieden ist.

Schwedischer Meister gastiert in Esch



Ebenfalls einen WM-Teilnehmer hat der Gegner von Jeunesse Esch in der Champions-League-Qualifikation in seinen Reihen. Jeunesse darf sich mit dem amtierenden schwedischen Titelträger AIK Stockholm messen — zu deren Stützen zählt der uruguayische Nationalspieler Sebastián Eguren. In der neuen bereits laufenden Saison steht AIK im Tabellenkeller. Dennoch sagt Jeunesse-Präsident Jean Cazzaro: "Wir wollen uns achtbar aus der Affäre ziehen, aber Chancen aufs Weiterkommen werden wir wohl nicht haben. Stockholm dürfte doppelt so gut sein wie wir. Eine 0:2- oder 0:3-Niederlage im Hinspiel am 13. Juli auswärts, das wäre schon was." Das Rückspiel (21. Juli, 17 Uhr) darf Jeunesse im heimischen Stadion ,Op der Grenz' austragen. Allerdings dürfen nur Tickets für die verfügbaren Sitzplätze verkauft werden. "Wir hoffen auf 2000 Zuschauer. Wir könnten ins Josy-Barthel-Stadion umziehen, aber bei uns ist die Atmosphäre besser", ist sich Cazzaro sicher.

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