Dörbach kocht nur noch auf Sparflamme

Trier · Im Rumpf-Wochenend-Programm der Rheinlandliga gab der SV Dörbach wieder unnötig Punkte aus der Hand, Morbach gewann das Derby. SG Mülheim/Kärlich - SV Dörbach 4:0 (1:0) Der Spruch, dass der, der in der Tabelle unten steht, kein Glück hat, ist so alt wie der Fußball selbst.

(wir) Ein Körnchen Wahrheit steckt schon in dieser Binsenweisheit. Sie allein erklärt die missliche Lage aber auch im Fall des SV Dörbach nicht. Bei der 0:4-Niederlage in Mülheim schien sich wieder einmal alles gegen die Salmtaler verschworen zu haben. "Wir hätten hier nicht nur was holen können, sondern sogar müssen", urteilte Trainer Harry Koch nach den deprimierenden 90 Minuten.

Vor allem in der ersten Halbzeit war Dörbach die klar bessere Mannschaft und hätte nicht mit einem 0:1-Rückstand, sondern mit einer deutlichen Führung in die Pause gehen müssen. "Vorne machen wir die Dinger nicht weg und hinten kassieren wir nach haarsträubenden Fehlern die Gegentreffer", sagte Koch. Das 0:1 nach fünf Minuten war für ihn "nur ein Schüsschen", aber es war halt drin. Was folgte, war ein Lehrbeispiel für die vorgenannte These. Ruben Müller und Patrick Noske trafen nur Aluminium, Julian Roderich, Florian Weirich und Michael Blang hatten Chancen im Fünf-Minuten-Takt, scheiterten aber entweder an den eigenen Nerven oder an Mülheims Schlussmann Michael Wall. Von der SG war in der Offensive nichts zu sehen, die Abwehr der Dörbacher inklusive Andreas Ringelstein, der für den wegen einer Meniskusverletzung fehlenden Sascha Maxheim zwischen den Pfosten stand, beschäftigungslos. "Es war zum Haareraufen", sagte Koch, der mit seinem Kader und dem 0:1 als Rucksack in die Kabinen ging.

"Wir hatten uns vorgenommen, nochmals alles zu versuchen, zumal ja alle auch merkten, dass der Gegner schlagbar war", sagte Koch, doch was seine Elf dann auf den Platz "zauberte", hatte mit der geplanten Aufholjagd nichts zu tun. Nach dem 0:2, dem zweiten Treffer von Steffen Pistono, gingen die Köpfe nach unten. "Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass wir mit leeren Händen heimfahren", sagte Koch. Zu diesem wie zu den beiden folgenden Treffern trug Dörbach noch aktiv bei. Statt eines durchaus möglichen Erfolges stand am Ende ein 0:4 in der Ergebnisliste.

FSV Trier-Tarforst - SV Morbach 1:3 (0:2) Der SV Morbach hat im Duell um die "Kronprinzenrolle" im Bezirk Trier hinter dem FSV Salmrohr die Nase vorn. Sowohl FSV-Coach Dirk Fengler als auch sein Pendant Thorsten Haubst sprachen von "einem Rheinlandligaspiel auf hohem Niveau". Entscheidend für Fengler war, dass seine Elf kurz vor der Pause das 0:2 kassierte. Er hatte kurz zuvor mit Co-Trainer Michael Fuchs schon den Schlachtplan entwickelt, wie die spielstarken Morbacher zu packen seien. Morbach hatte seit der siebten Minute nach einem Kopfball von Johannes Krebs nach einem Freistoß von Michael Herges geführt.

"Im ersten Abschnitt hatte Morbach die reifere Spielanlage", gestand Fengler ein. Nachdem Roman Theise nur die Latte getroffen hatte, erhielten die Gäste nach einem Foul am selben Spieler einen Foulelfmeter zugesprochen, den Sascha Fuhr verwandelte. Natürlich gab sich der Aufsteiger noch nicht geschlagen.

Kurz nach dem Seitenwechsel markierte Patrik Kasel nach Zuspiel von Stefan Castello das 1:2 und hatte kurz darauf durch Sven Simon die Möglichkeit zum Ausgleich. Das 1:3 durch Jan Lukas Weber nach einer Freistoßflanke von Artem Sagel bedeutete den Sieg für die ohne Eloy Campos (berufliche verhindert) und Oleg Tintor (Grippe) angetretenen Gäste. Der Neuling ließ zwar bis zum Schlusspfiff nichts unversucht, konnte sich gegen die sicher stehenden Hochwälder aber keine klaren Gelegenheiten mehr erarbeiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort