NACHSPIELZEIT - DIE AMATEURFUSSBALLKOLUMNE Eine echte Perspektive

Das Thema Nachwuchsförderung ist in Zeiten des demografischen Wandels und immer größerer Reize in der Freizeit prekärer denn je – noch dazu, wenn es um die Frage geht, die jungen Fußballer auf einem ambitionierten Niveau abseits der Großstädte nach vorne zu bringen.  Kommen dann noch Kirchturmdenken und überspitzte Prestigegedanken dazu, wird es erst recht schwierig.

In der Kreisstadt Bitburg haben sie jetzt (endlich) die Zeichen der Zeit erkannt, haben sich für die neue Saison auf eine Jugendspielgemeinschaft der Stadtclubs FC Bitburg, Stahler SC und TuS Mötsch (zunächst bei den A- und D-Junioren) verständigt und wollen sich dann Mitte kommenden Jahres auf der Nachwuchsebene fest zusammenschließen, nämlich in Form eines Jugendfördervereins (JFV).

 Angedacht war, diesen bereits zur neuen Saison zu gründen. „Es sind aber eine Reihe von rechtlichen Formalitäten zu beachten. Da brauchen wir noch mehr Vorlaufzeit“, sagt Hendrik Müller von der Jugendleitung des FC Bitburg.

Großer Vorteil eines JFV gegenüber einer JSG  sei, dass man hier auch mehr als zwei Teams pro Altersstufe melden könne. Zudem kann ein JFV-Team auch bis in höchste Jugendklassen hinein spielen. Das, lässt Müller durchblicken, sei aber nicht das vordergründige Ziel. Heiko Ewen, der aktuell in der JSG Stahl/Mötsch engagiert ist, soll neuer Leiter der Gesamt-JSG werden. Für ihn steht im Mittelpunkt, dass die Kinder aus der Stadt ein koordiniertes Angebot haben und nicht von den Vereinen gegenseitig abgeworben werden. Zudem will man vor Ort dem Nachwuchs eine ambitionierte Möglichkeit bieten, fußballerisch weiterzukommen – um dafür nicht unbedingt zum Beispiel nach Trier oder Salmrohr fahren zu müssen.

„Es hat auch bei mir etwas gedauert, bis die Überzeugung obsiegt hat, gemeinsame Sache zu machen“, sagt Ewen. Offen sei man, ab Mitte 2020 eventuell noch weitere Vereine aus dem Bitburger Umland in den neuen JFV mitaufzunehmen.

 Kommentarfoto_Arens.pdf

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Foto: kik

Diesen neuen Jugendförderverein sollten einige Clubs aus der Südeifel nicht als Konkurrenz, sondern als echte Perspektive und Chance sehen, mitzumachen, um so den eigenen Nachwuchs auf einer neuen, sicher professionelleren Ebene fördern zu können.

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